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Effizienz von Pimobendan für die Prävention von kongestivem Herzversagen oder Sekundentod beim Dobermann-Pinscher mit präklinischer dilatativer Kardiomyopathie: die PROTECT Studie

Protect study

J Vet Intern Med. 2012 Nov-Dec;26(6):1337-49 (hier der Original Artikel als PDF!)

Einführung


Die DCM gehört zu den häufigsten Herzerkrankungen des Hundes. Dobermänner besitzen
zusätzlich eine Rasseprädisposition und erkranken mit einer Wahrscheinlichkeit von 25 -50% im Laufe ihres Lebens. Erreicht die Krankheit ihr klinisches Stadium treten kongestives Herzversagen und Sekundentod auf, teilweise begleitet von Arrhytmien. Bevor die DCM klinisch wird, läuft ein Stadium ab, welches durch linksventrikulare systolische Dysfunktion und Dilatation und teilweise ventrikulären und supraventrikulären Extrasystolen gekennzeichnet ist. Ist das Tier bereits im kongestiven Herzversagen, bleibt  -trotz Behandlung- eine mittlere Überlebenszeit von 4 – 6 Monaten. Therapien, die das präklinische Stadium verzögern, würden somit großen Wert für die Behandlung der DCM des Dobermanns haben.

Material und Methoden


Die Studie wurde in Großbritanien und Kanada und später auch in den USA von Privathunden zwischen 5 und 9 Jahren durchgeführt. Diese Hunde hatten alle eine präklinische DCM, welches mittels des LVIDS (innere linksventrikuläre Messung in der Systole) festgelegt wurde. Tiere mit klinischer Hypothyreose wurden -so weit möglich- von der Studie ausgeschlossen, gut medikamentell eingestellte jedoch zugelassen.
Die Studie wurde zufällig, blind und Placebo-kontrolliert durchgeführt. Hunde bis 35 kg erhielten 1 x 5 mg Pimobendan zweimal täglich, alle Hunde ab 35 kg erhielten 2 x 5 mg Pimobendan zweimal täglich (alle 12 Stunden). Ferner wurden alle Hunde einer Untersuchung unterzogen, welche das Körpergewicht, 3-Minuten-EKG, Echokardiogramm, Holter, Routine-Hämotologie und Blut-Biochemie (T4 eingeschlossen) beinhaltete. Studienendpunkt war definiert durch das Erreichen des kongestiven Herzversagens oder aber des Sekundentods.

Ergebnisse


Die mittlere Lebensdauer aller Hunde betrug 427 Tage, dabei unterschied sich die Anzahl der Hunde, die entweder am kongestiven Herzversagen oder am Sekundentod starben nicht zwischen der Pimobendan- und der Placebo-Gruppe. Allerdings konnten Hunde, die Pimobendan erhielten eine 63% längere Überlebensdauer vorweisen (718 Tage gegenüber 441 Tagen, also 9 Monate länger). In einer rein euthyrioten Gruppe von Hunden ließ sich dieses Ergebnis wiederholen. Zusätzlich konnte gezeigt werden, dass Hunde mit einer hohen LVIDSN, LVIDDN, einer erhöhten Herzfrequenz oder einer hohen Zahl an Arhythmien ein größeres Risiko haben das Stadium des kongestiven Herzversagens zu erreichen oder am Sekundentod zu versterben.

Take-home-message


Pimobendan kann das kongestive Herzversagen und den Sekundentod bei präklinisch erkrankten Dobermännern hinauszögern und somit entscheidend das Leben des Dobermanns verlängern.

 

 

 

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