Liebes Kardiologen-Team,
ich hoffe Sie können mir aus der Ferne etwas weiter helfen.
Ich bin in großer Sorge um meine 16-jährige Katze, die an einer fortgeschrittenen Herzinssuffizienz / Mitralklappeninsuffizienz leidet.
Bis vor kurzem hatte sie kaum Symptome einer Herzschwäche, war altersentsprechend ruhig, aber vital wie immer, hatte auch normalen Appetit.
Beim letzten Impfen im April 2012 hörte meine Tierärztin beim Abhören ein deutliches Herzgeräusch- seitdem Behandlung mit 2,5 mg Benazeprilhydrochlorid.
Vor 14 Tagen fiel mir dann aber die inzwischen dauerhaft hohe Atemfrequenz deutlich auf, die Katze fing auch an zu husten.
Deshalb ging ich im Notfall zu einem anderen Tierarzt. Für Blutabnahme und Röntgen musste meine Katze dort stark sediert werden und hatte extremen Stress.
Der Röntgenbefund sieht entsprechend dramatisch aus: ein deutlich vergrößertes Herz, das schon die Luftröhre nach oben verdrängt, Schatten auf der Lunge, vermutlich Wasser (Lungenödem).
Der Husten ist mit 10 mg Furosemid pro Tag verschwunden. Meine Katze hat aber immer noch eine Atemfrequenz von 40/min in Ruhe.
Dass dieser Befund und die Atmung keine gute Prognose bedeuten, ist mir auch als Laie klar.
Nur: deutlich verschlechert hat sich der Zustand meiner Katze erst durch den stressigen Tierarztbesuch am letzten Donnerstag. In der Nacht danach hatte sie starke Atemnot, und wirklich erst seitdem frisst sie auch schlecht und schläft extrem viel.
Der Tierarzt gab mir noch Pimobendan 2x täglich mit- meine eigentliche Tierärztin sagte mir aber, Vetmedin sei für Katzen noch nicht zugelassen und sie habe auch "inoffiziell" keine verbindliche Information vom Hersteller dazu, ob und wie man es bei Katzen gefahrlos verwenden kann.
Gibt es zu Pimobendan bei Katzen schon Studien?
Können Sie anhand des beschriebenen Zustands sagen, ob es Sinn macht, dieses Medikament zu geben? Wenn ja, in welcher Dosis?
Ich möchte meiner Katze sehr gern noch helfen, ein bisschen länger zu leben. Aber ich will ihr nicht das Essen mit sinnlosen Medikamentengaben vollkommen verleiden.
(Karsivan zur Durchblutung wurde ebenfalls probiert.)
Und einen weiteren Tierarztbesuch kann ich ihr im Augenblick kaum zumuten - auch wenn es in Berlin gleichfalls Tierkardiologen mit allen Möglichkeiten gibt.
Welche Medikation würden Sie außer Furosemid noch vorrangig für sinnvoll halten, damit meine Katze noch Lebensqualität und etwas weniger Beschwerden hat? ACE-Hemmer und/oder Pimobendan? Karsivan?
Für Ihren Rat wäre ich sehr dankbar!
Mit freundlichen Grüßen
S.K.
Pimobendan/Vetmedin bei Katze mit Herzinsuffizienz
Moderator: j.schöbel
Re: Pimobendan/Vetmedin bei Katze mit Herzinsuffizienz
Hallo,
Es ist sehr schwierig aus der Ferne ohne ihre Katze und die genauen Befund zu kennen ein Therapieempfehlung auszusprechen.
Ich würde ihnen auf alle Fälle dazuraten, doch trotz dem Stress für ihre Katze einen Kardiologen aufzusuchen und einen Herzultraschall durchführen zu lassen.
Mit Hilfe von Röntgen kann eine Verdachtsdiagnose gestellt werden ob eine eine Herzerkrankung und ein Lungenödem vorliegt. Allerdings kann nur mit Ultraschall festgestellt werden, um was für eine Herzerkrankung es sich handelt und was für eine Therapie nötig ist. Diese kann sich gerade auch im Bezug auf das Pimobendan je nach Herzerkrankung sehr stark unterscheiden.
Husten ist kein typisches Symptom für Herzerkrankungen bei Katzen. Daher kann auch eine Lungenproblemaik dafür verantwortlich sein. Mit Hilfe des Herzultraschalls kann das Herz als Ursache bestätigt oder ausgeschlossen werden. Die Atemfrequenz ihrer Katze von 40/min ist in Ordnung. Unter Therapie sollte die Atemfrequenz unter 45/ min in Ruhe liegen.
Es gibt mittlerweile einige veröffentliche Fallstudien über die Behandlung von Katzen mit Pimobendan bei systolischer Dysfunktion ( also verminderter Pumpkraft des Herzens). Es gibt aber noch keine Zulassung für Katzen. Somit muss der Kardiologe im Einzelfall je nach zugrunde liegender Ursache entscheiden, ob er das Medikament für die Katze umwidmen möchte oder nicht.
Somit können wir ihnen nicht zu Medikamenten raten, ohne die genaue Diagnose zu kennen.
Mit freundlichen Grüßen
Patricia Renz
Tierärztin
Tierkardiologie München
Es ist sehr schwierig aus der Ferne ohne ihre Katze und die genauen Befund zu kennen ein Therapieempfehlung auszusprechen.
Ich würde ihnen auf alle Fälle dazuraten, doch trotz dem Stress für ihre Katze einen Kardiologen aufzusuchen und einen Herzultraschall durchführen zu lassen.
Mit Hilfe von Röntgen kann eine Verdachtsdiagnose gestellt werden ob eine eine Herzerkrankung und ein Lungenödem vorliegt. Allerdings kann nur mit Ultraschall festgestellt werden, um was für eine Herzerkrankung es sich handelt und was für eine Therapie nötig ist. Diese kann sich gerade auch im Bezug auf das Pimobendan je nach Herzerkrankung sehr stark unterscheiden.
Husten ist kein typisches Symptom für Herzerkrankungen bei Katzen. Daher kann auch eine Lungenproblemaik dafür verantwortlich sein. Mit Hilfe des Herzultraschalls kann das Herz als Ursache bestätigt oder ausgeschlossen werden. Die Atemfrequenz ihrer Katze von 40/min ist in Ordnung. Unter Therapie sollte die Atemfrequenz unter 45/ min in Ruhe liegen.
Es gibt mittlerweile einige veröffentliche Fallstudien über die Behandlung von Katzen mit Pimobendan bei systolischer Dysfunktion ( also verminderter Pumpkraft des Herzens). Es gibt aber noch keine Zulassung für Katzen. Somit muss der Kardiologe im Einzelfall je nach zugrunde liegender Ursache entscheiden, ob er das Medikament für die Katze umwidmen möchte oder nicht.
Somit können wir ihnen nicht zu Medikamenten raten, ohne die genaue Diagnose zu kennen.
Mit freundlichen Grüßen
Patricia Renz
Tierärztin
Tierkardiologie München