Sehr geehrte Damen und Herren,
mein Bordercollie-Rüde ist 13,5 Jahre alt und hat Herzprobleme. Bei einem EKG (Tierarzt) wurde Vorhofflimmern festgestellt. Er erhält z. Zt. folgende Medikamente:
1 x 2 Lanitop 0,1
2 x 1 Vetmedin
1 x 1 Prilenal
Meloxidyl (f. 20kg) wg. Arthrose
1 x 1 Prilactone
3 x 1 Crataegus D06
Er frisst sehr gut, trinkt normal, und hat noch Spaß am Spaziergang und ist an allem interessiert. Das Lanitop bekommt er erst seit ca. 2 Wochen. Leider hat sich das Vorhofflimmern nicht gebessert. Wasseransammlungen sind nicht erkennbar.
Ganz besonders belastend ist jedoch der ständige Husten. Es beginnt mit einem lauter werdenden Röcheln, mündet in einem lauten Husten und endet mit einem trockenen Würgen. Diese Anfälle wiederholen sich ca. 100 - 150 mal pro Tag (!) allerdings ausschliesslich, wenn der Hund in der "Sphinx-Position" liegt. Liegt er entspannt auf der Seite, beim Sitzen oder beim Laufen muss er auch nicht Husten.
Da der Husten für den Hund sehr belastend ist meine Frage: Was können wir tun? Gibt es noch eine Möglichkeit?
Vielen Dank für Ihre Hilfe.
Mit freundlichen Grüßen
G. Cohens
Dauerhusten
Moderator: j.schöbel
-
- Posts: 82
- Joined: Wed Apr 04, 2012 8:35 am
Re: Dauerhusten
Guten Tag,
bezüglich der diagnostischen Möglichkeiten, wäre ein Herzultraschall sinnvoll, um nach einer etwaigen Herzerkrankung zu schauen, die dem Vorhoflimmern zu Grunde liegt. Dies können unterschiedlichste Erkrankungen sein, die eine Vergrößerung einer oder beider Vorkammern zur Folge haben.
Vorhofflimmern ist eine Rhythmusstörung, die beim Hund meist nicht durch Medikamente wieder in einen normalen Rhythmus zu konvertieren ist. Therapieansatz ist hierbei, durch Antiarrhythmika, wie z.B. Lanitop (Digoxin), die Herzfrequenz zu regulieren. Therapieziel ist hierbei eine Herzfrequenz von unter 160 pro Minute.
Ohne die genauen Befunde vorliegen zu haben, ist es natürlich schwierig einzuschätzen, welche Herzerkrankung zu Grunde liegt bzw. in welchem Krankheitsstadium sich Ihr Hund befindet. Wenn sich Tiere bereits im sog. "kongestiven Linksherzversagen" befinden, staut sich Wasser in die Lunge zurück (Lungenödem) und die Tiere zeigen Symptome wie Husten oder Atemnot. Hier empfiehlt sich ein Röntgenbild des Brustkorbes, umzu schauen ob Wasser in die Lunge zurückstaut und der Husten daher rührt. Entsprechend könnte dann Ihr betreuender Tierarzt die Therapie anpassen.Â
Eine weitere Ursache für den Husten könnte auch eine primäre Erkrankung der oberen oder unteren Atemwege sein, wie z.B. eine Entzündung. Auch hierfür wäre ein Röntgenbild des Brustkorbes ein sinnvoller diagnostischer Schritt.
Hinweisend auf ein Lungenödem, kann auch eine erhöhte Ruheatemfrequenz (nicht während dem Hecheln oder unter Belastung) sein. Diese sollte normalerweise unter 45/min liegen. Um diese zu zählen, können Sie beobachten, wie oft sich der Brustkorb in der Minute hebt und senkt. Einmal heben und senken ist ein Atemzug. Falls die Atemfrequenz erhöht ist oder Ihr Hund Atemnot zeigt, raten wir frühstmöglich zu einer weiteren Abklärung.
mit freundlichen Grüßen
Juliane Kienhöfer
Tierärztin
Abteilung für Kardiologie
bezüglich der diagnostischen Möglichkeiten, wäre ein Herzultraschall sinnvoll, um nach einer etwaigen Herzerkrankung zu schauen, die dem Vorhoflimmern zu Grunde liegt. Dies können unterschiedlichste Erkrankungen sein, die eine Vergrößerung einer oder beider Vorkammern zur Folge haben.
Vorhofflimmern ist eine Rhythmusstörung, die beim Hund meist nicht durch Medikamente wieder in einen normalen Rhythmus zu konvertieren ist. Therapieansatz ist hierbei, durch Antiarrhythmika, wie z.B. Lanitop (Digoxin), die Herzfrequenz zu regulieren. Therapieziel ist hierbei eine Herzfrequenz von unter 160 pro Minute.
Ohne die genauen Befunde vorliegen zu haben, ist es natürlich schwierig einzuschätzen, welche Herzerkrankung zu Grunde liegt bzw. in welchem Krankheitsstadium sich Ihr Hund befindet. Wenn sich Tiere bereits im sog. "kongestiven Linksherzversagen" befinden, staut sich Wasser in die Lunge zurück (Lungenödem) und die Tiere zeigen Symptome wie Husten oder Atemnot. Hier empfiehlt sich ein Röntgenbild des Brustkorbes, umzu schauen ob Wasser in die Lunge zurückstaut und der Husten daher rührt. Entsprechend könnte dann Ihr betreuender Tierarzt die Therapie anpassen.Â
Eine weitere Ursache für den Husten könnte auch eine primäre Erkrankung der oberen oder unteren Atemwege sein, wie z.B. eine Entzündung. Auch hierfür wäre ein Röntgenbild des Brustkorbes ein sinnvoller diagnostischer Schritt.
Hinweisend auf ein Lungenödem, kann auch eine erhöhte Ruheatemfrequenz (nicht während dem Hecheln oder unter Belastung) sein. Diese sollte normalerweise unter 45/min liegen. Um diese zu zählen, können Sie beobachten, wie oft sich der Brustkorb in der Minute hebt und senkt. Einmal heben und senken ist ein Atemzug. Falls die Atemfrequenz erhöht ist oder Ihr Hund Atemnot zeigt, raten wir frühstmöglich zu einer weiteren Abklärung.
mit freundlichen Grüßen
Juliane Kienhöfer
Tierärztin
Abteilung für Kardiologie
Team Tierkardiologie
Medizinische Kleintierklinik
Ludwig-Maximilians-Universit
Medizinische Kleintierklinik
Ludwig-Maximilians-Universit
-
- Posts: 2
- Joined: Thu Aug 23, 2012 9:59 am
Re: Dauerhusten
Hallo Frau Kienhöfer, vielen Dank für Ihre Nachricht.
Wir haben Lanitop jetzt auf 2 x 1 /Tag geändert und geben zusätzlich noch 1 x tgl. Furosemid 40mg zur Entwässerung. Die Anzahl der Hustenanfälle hat sich besonders in den Ruhephasen deutlich gemindert. Sobald weitere Untersuchungsergebisse vorliegen, würde ich mich hier gerne noch einmal melden. Bis hierher vielen Dank für Ihre Bemühungen.
Viele Grüße
G. Cohens
Wir haben Lanitop jetzt auf 2 x 1 /Tag geändert und geben zusätzlich noch 1 x tgl. Furosemid 40mg zur Entwässerung. Die Anzahl der Hustenanfälle hat sich besonders in den Ruhephasen deutlich gemindert. Sobald weitere Untersuchungsergebisse vorliegen, würde ich mich hier gerne noch einmal melden. Bis hierher vielen Dank für Ihre Bemühungen.
Viele Grüße
G. Cohens