Kater: Herzvergrößerung: ein paar Monate zu leben

Hier bieten wir momentan Hilfe bei Ihren kardiologischen Fällen an

Moderator: j.schöbel

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UnserHausfreund
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Joined: Tue Oct 12, 2010 8:01 am

Kater: Herzvergrößerung: ein paar Monate zu leben

Post by UnserHausfreund »

Guten Morgen,

unser Kater ist überdurchschnittlich groß (hoch gewachsen) und war kräftig und wog 9 kg, war jedoch nicht fett bzw. dick. Vor 3 Monaten ging es ihm sehr sehr schlecht und der Tierarzt stellte durch eine Rönten- und Ultraschalluntersuchung fest, daß sein Herz derartig vergrößert ist, daß wir mit dem Schlimmsten rechnen müssen.

In dieser Zeit hatte er ein Phase, wo wir dachten, er schafft es nicht. Nach einer Thrombose in der Vorderpfote geht es ihm durch ein neues Medikament und Dosisanpassung der anderen wieder etwas besser.

Als wir vor kurzem seine Wassertabletten beim Tierarzt abholten, stellten wir nun fest, daß wir durch ein Mißverständnis seine Dosis an Lanitop zu wenig geben.

Sein Zustand derzeit ist nicht schlecht, er schmust gerne, der Schalk steht ihm in den Augen, er röchelt sehr selten, schnurrt und streckt sich. Jedoch ist er sehr abgemagert (Knochen stipsen raus). Er bevorzugt zwischenzeitlich fast nur Trockenfutter und er war ein Naßfutter-Kater und sein Bauch ist sehr stark angeschwollen. Seine derzeitige Dosis:
über den Tag verteilt in drei Dosen Dimazon 40 mg
4 Tropfen Metacam 0,5 mg
und 1/4 Lanitop mite 0,05 mg, hier jedoch hätten wir ihm eine 1/2 geben müssen.

Könnte man ihm eventuell "bessere" Tabletten verschreiben?
Sollen wir die Dosis Lanitop mite auf 1/2 steigern?
Wie sieht es mit der Dosis der anderen Tabletten aus?

Soweit es uns möglich ist, möchten wir unserem lebensfrohen Kater, ein angenehmes, insbesondere schmerzfreies Leben bieten.

Ich würde mich freuen, wenn Sie mir helfen.
Gruss
J.Simak
Posts: 400
Joined: Mon Oct 16, 2006 11:26 am

Re: Kater: Herzvergrößerung: ein paar Monate zu le

Post by J.Simak »

Hallo,

ohne den Ultraschall selbst durchgeführt zu haben und ohne genaue Befunde zu kennen, ist es mir leider nicht möglich eine genaue Therapieempfehlung zu geben.
Standardtherapie ab dem kongestiven Herzversagen (ab dem Zeitpunkt ab dem sich zum ersten mal Flüssigkeit in die Lunge zurückgestaut hat) sind Furosemid (Dimazon) und ein ACE-Hemmer (z.B. Ramipril, Enalapril, Imidapril, ...).
Lanitop wird manchmal von Katzen nicht gut vertragen und sollte nur eingesetzt werden, wenn z. B. Rhythmusstörungen vorliegen, für die es keine Therapiealternative gibt.
Da bei Katzen im Herzversagen die Gefahr einer Thrombosebildung besteht (lag bei Ihrer Katze ja schon vor), sollte zusätzlich eine Thromoboseprophylaxe (z. B. Clopidogrel (Tabletten) oder Fragmin (muss subkutan gespritzt werden) durchgeführt werden.
Ob weitere Medikamente nötig sind, hängt vom genauen Befund ab.
Sie sollten auf die Atemfrequenz achten, diese sollte in Ruhe nicht mehr als 45 Atemzüge/Minute betragen. Steigt diese an oder entwickelt Ihr Kater Atemnot kann die Dimazondosis in Absprache mit Ihrem Tierarzt noch erhöht werden (1 - 4 mg/kg 2 - 3 x täglich).

Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Julia Simak
Team Tierkardiologie&&Medizinische Kleintierklinik&&Universit
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