Bolonka, Mitralklappeninsuffizienz..........

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Moderator: j.schöbel

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mo_und_manu
Beiträge: 1
Registriert: So Aug 18, 2013 2:30 pm

Bolonka, Mitralklappeninsuffizienz..........

Beitrag von mo_und_manu »

Hallo mein Name ist Carlos. Ich bin ein Bolonka Zwetna und werde bald zehn Jahre alt. Ich bekam im letzten Jahr plötzlich vermehrt Hustenanfälle, sodass ich leider zum Arzt musste. Dieser machte ein Röntgenbild, eine Ultraschalluntersuchung und hat mir dann noch die Zähne und die Ohren sauber gemacht.
Ich schwöre so schlecht waren die nicht  :-? .
Danach bekam ich Medikamente. Anfangs bekam ich eine halbe Vasotop 0,625 mg jeden Morgen, dazu eine Dimazon 10mg am Morgen und eine halbe abends. Später habe ich dann noch Vetmedin 1,25mg dazu bekommen. Davon nehme ich morgens eine ganze und abends eine halbe. 
Alles in allem wurde eine Mitralklappeninsuffizienz, ein vergrößertes Herz und Wasser in der Lunge diagnostiziert. Mein Husten wird jetzt immer schlimmer und ich bekomme schlecht Luft.
Vor drei Wochen habe ich wegen eines diagnostizierten Trachialkollaps morgens und abends eine Prednisolon 5 mg genommen. Dazu noch eine halbe Theophyllin 1,25 mg abends. Die letzten beiden Medikamente wurden nun wieder abgesetzt.
Nun geht es mir wieder schlechter und mein Tierarzt scheint auch etwas ratlos zu sein. Leider wohne ich 600 km weit weg von Ihnen, sodass ich nicht mal eben vorbei kommen kann.
Meine Frage an Sie: Stimmen Sie der Medikation zu und was kann ich noch tun damit es mir wieder besser geht. Gerne schicke ich Ihnen auch ein kurzes Video von meinem Husten.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit, Ihr Carlos.
p.holler
Beiträge: 390
Registriert: Mo Aug 01, 2011 9:03 am

Re: Bolonka, Mitralklappeninsuffizienz..........

Beitrag von p.holler »

Hallo,

leider ist es aus der Ferne kaum möglich eine konkrete Empfehlung bei solch komplexen Fällen zu geben.

Der von Ihnen beschriebene Husten kann verschiedene Ursachen haben:

Zum einen könnte beispielsweise erneut ein Lungenödem (Flüssigkeit auf der Lunge durch einen Rückstau infolge der Mitralendokardiose) vorhanden sein und dies eine Dosisanpassung der Dimazontabletten nach sich ziehen, bzw. die Kombination mit einem zweiten Diuretikum (entwässerndes Medikament).

Eine andere Möglichkeit wäre durch den Trachealkollaps gegeben. Hier könnte eine symptomatische Therapie mittels eines Hustenstillers versucht werden - natürlich vorausgesetzt es handelt sich um einen trockenen Husten, der nicht produktiv ist. Auch eine Kombination mit einem bronchen-erweiternden Medikament ist eine Option. Ggf. besteht die Möglichkeit einen Stent (ein Stützgerüst) in der Luftröhre zu platzieren - dies muss jedoch genauestens zu den Narkoserisiken abgewogen werden, die durch die Herzerkrankung bestehen.
Zumeist ist eine Dauertherapie nötig um ein Senken der Hustenfrequenz zu erzielen.

Als weitere Alternative könnte eine Kompression der Stammbronchen (also der großen Aufzweigungen der Luftröhre) durch das vergrößerte Herz selbst erwogen werden oder eine chronische Bronchtitis.

Als weiteren diagnostischen Schritt bietet sich die Wiederholung des Brustkorbröntgens an um zu evaluieren, ob erneut ein Lungenödem vorhanden ist.
Ansonsten sollte Carlos optimales Gewicht haben und nur mit einem Brustgeschirr geführt werden - beides kann zu einer Verbesserung des Trachealkollaps führen.

Wir drücken die Daumen, dass es Carlos bald wieder besser geht und das Rätsel um den Husten schnell gelöst werden kann!

Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Peter Holler
[font=Verdana]Diplomate ACVIM Cardiology
Team Tierkardiologie
Medizinische Kleintierklinik
Ludwig-Maximilians-Universit
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