Guten Morgen sehr geehrte wissende Ratgeber,
ich freue mich, dieses Forum gefunden zu haben, möchte eine Frage stellen und mich dazu kurz vorstellen:
ich bin ein kleines liebes 4 kg schwere und fast 12 Jahre (06.12.2001) altes Shih-Tzu- Mädchen.
Vor fast drei Jahren teilte der mich betreuende Kardiologe (welcher nur zeitweise in der Tierpraxis da ist) meinen mich über alles liebenden Herren und Frauchen mit, dass ich eine Mitralklappenendokardiose mit Klappenprolaps habe. Zu diesem Zeitpunkt ging es mir jedoch noch ganz gut, wodurch vorerst auf Medikamente verzichtet werden konnte. Im Laufe der Zeit und wahrscheinlich durch meinen bis dahin anhanltenden Spieltrieb mit meiner Schwester wurde es jedoch schlechter, sodass mit einer Therapie mit Fortekor, Furosemid und Vetmedin begonnen wurde. Zum jetzigen Zeitpunkt erhalte ich Fortekor 2,5mg 1xtgl 1/2 Tbl, Furosemid 20mg 2xtgl 1/2 Tbl und Vedmedin 1,25mg 2xtgl 1/2 Tbl. Trotzdem ging es mir in der letzten Zeit immer schlechter. Ich bekam aufgrund des nun stark vergößerten Herzen immer mehr Hustenanfälle; auch bei Nacht. Laufen bzw. das Gehen viel mir immer schwerer; ich muss oft stehen bleiben und nach Luft schnappen, obwohl Herrchen und Frauchen schon sehr langsam mit mir gehen. Wenn mein Kopf wieder anders will, als mein Herz, lauf ich schon mal wie früher, allerdings geht das nur für ca. 5-6 m; dann stehe ich wieder und habe Schnappatmung.
Letzte Woche ging es mir sehr sehr schlecht, da ich mein großes Geschäftchen nicht mehr machen konnte und der Husten zunahm. Meine lieben Besitzer sind mit mir angstvoll in die Klinik gefahren, wo ihnen nach einer Röntgenaufnahme gesagt wurde, dass zum Glück kein Darmverschluss vorliegt. Solche Besuche und Untersuchungen regen mich natürlich immer so sehr auf, dass ich sofort nach der Röntgenaufnahme einen starken Hustenanfall bekomme. Erwähnen muss ich noch, dass ich von der netten Ärztin auch rektal untersucht worden bin, da sie feststellen wollte, woher das Blut in meinem Stuhl kommt, jedoch nichts finden konnte.
Frauchen hat dann ein wenig im Internet gelesen und ist darauf gekommen, dass sie meinem täglich frisch gekochten Essen (meist Hühnchenbrust, Hühnchenkeule (schmeckt viel besser!) Rinderhack, Lachs, Nudeln, Karotten) Leinöl zusetzt. In meinem eigentlich schönen Alter muss ich erst jetzt feststellen, dass Leinöl mir schmeckt und .... es tut meinem kleinen, bis dahin schmerzenden und aufgeblähten Bauch seeeehr gut. Dann macht Frauchen auch noch ein bischen von so einem Pulver ran, welches da heisst " Symbio pet Dog". Jeden zweiten Tag bekommen wir zwei Prinzessinen zwei Fingerspitzen voll von Nutri Cal.
Nun kann ich auch wieder fast jeden Tag mein Geschäftchen machen. Wenn auch klein, aber immerhin! Ein wenig helles Blut ist ab und zu noch drin, aber ich kann wieder besser schlafen und huste nicht mehr so doll und auch fast garnicht mehr in der Nacht. Zeitungslesen bei der nun kleiner gewordenen Ortsbegehung ist auch wieder etwas interessanter geworden.
Nun aber meine zwei Fragen:
kann es wirklich sein, dass innerhalb von einem Jahr mein Herzchen so groß geworden ist, dass es mir die Luftröhre immermehr zudrückt? Denn bis vor ca. 4-6 Wochen war es noch nicht so schlimm und ich habe nur gehustet, wenn ich mich riesig gefreut habe (wenn Frauchen und Herrchen nach Hause gekommen sind oder wenn ich nach Hause gekommen bin und Frauchen hat mich wie immer freudigst begrüßt) oder meine Schwester meint, sie muss mit ziemlichen Gebrüll unser Auto vor fremden Guckern beschützen. Das regt mich schon ziemlich auf. Oder aber auch, wenn ich zum Arzt musste und gaaanz große Angst bekommen habe.
Und:
Herrchen und Frauchen möchten nun mein süsses Herzchen mit einem Naturmittelchen noch unterstützen. Das heisst Cor suis compositum N. Ist das gut für mich oder würde sich dies mit den anderen Medikamenten nicht vertragen? So wie Katze und Vogel oder Katze und Maus oder Fuchs und Gans oder ....
Ist bitte jemand so lieb und sagt meinen lieben, uns sehr gut pflegenden Eltern, ob sie mir dieses Mittel bedenkenlos geben können?
Dafür wäre ich Euch sehr sehr dankbar.
Vielen Dank und beste Grüße
Lisa :)
Mitralklappenendokardiose m.Klappenprolaps Shih-Tz
Moderator: j.schöbel
-
- Posts: 1
- Joined: Sun Nov 03, 2013 3:59 am
-
- Posts: 66
- Joined: Tue Apr 16, 2013 9:31 am
Re: Mitralklappenendokardiose m.Klappenprolaps Shih-Tz
Hallo Lisa!
Deinem Frauchen und Herrchen möchte ich folgende Informationen geben:
Es ist durchaus möglich und nicht ungewöhnlich, dass sich eine Herzerkrankung innerhalb von relativ kurzer Zeit stark verschlechtert. Übrigens muss daran nicht unbedingt ausgeprägter Spieltrieb „schuld“ sein. Es gibt keine Studien, die beweisen, dass körperliche Belastungen so eine Krankheit verschlimmern – es ist vielmehr so, dass es sich dabei eben einfach um eine fortschreitende Erkrankung handelt.
Die Medikamente, die Ihre Hündin derzeit bekommt, sind Standardmedikamente zur Behandlung einer Mitralklappenendokardiose im fortgeschrittenen Stadium und werden mit großem Erfolg eingesetzt. Fortekor und Vetmedin sollen das Herz in seiner Arbeit unterstützen und entlasten. Bei Furosemid handelt es sich um ein Entwässerungsmedikament, das verhindern soll, dass ein Lungenödem entsteht. Ein solches Lungenödem ist ein lebensbedrohlicher Zustand und geht mit Atemnot einher. Es kann im Röntgenbild der Lunge diagnostiziert werden.
Die Dosis des Furosemids richtet sich nach dem Stadium der Herzerkrankung. Man versucht immer, sie so niedrig wie möglich und so hoch wie nötig zu halten. Um herauszufinden, ob die Dosierung ausreicht oder evtl. vielleicht wieder ein Lungenödem da ist, ist es ganz wichtig, dass Sie bei Ihrer Hündin regelmäßig die Ruheatemfrequenz zählen. Dazu sollten Sie zählen, wie oft sich der Brustkorb und Bauch in der Minute heben und senken, wenn Ihre Hündin tief und fest schläft (einmal Heben und Senken wird dabei als ein Atemzug gezählt). Normal ist eine Ruheatemfrequenz von unter 45 Atemzügen pro Minute. Falls die Ruheatemfrequenz auf über 45 Atemzüge pro Minute ansteigt, oder ihr Hund vermehrt Symptome wie Atemnot oder Husten zeigt, so besteht die Möglichkeit, dass die Entwässerung nicht ausreicht. In diesem Fall sollten Sie einen Tierarzt aufsuchen um die Entwässerungstherapie entsprechend nach oben anpassen zu können. Furosemid kann in einer Dosierung von bis zu 3 – 4 mg/kg Körpergewicht bis zu dreimal täglich verabreicht werden. Wenn Furosemid irgendwann nicht mehr ausreichen sollte, kann man auch noch zusätzliche Entwässerungsmedikamente verabreichen wie Spironolacton und Hydrochlorothiazid.
Husten kann natürlich auch nicht-kardiale Ursachen haben. Bei kleinen, älteren Hündchen kommt es z. B. häufig zu einem Tracheal- oder Bronchialkollaps, der Husten(-anfälle) verursacht. Es könnte aber auch eine Infektion vorliegen, eine pulmonäre Hypertonie, eine Lungenfibrose, etc. Oft ist es nicht ganz einfach, die Ursache für so einen Husten herauszufinden, jedoch sollte natürlich danach gesucht werden. Wenn man vermutet, dass der Husten mit dem Herzproblem zusammenhängt, kann man auch versuchsweise die Dosierung von Furosemid über zwei bis drei Tage erhöhen. Stellt man in dieser Zeit keine Besserung fest, so kann man – unter strikter Atemfrequenzkontrolle – auch wieder zur ursprünglichen Dosierung zurückkehren. Änderungen an der Therapie sollten aber unbedingt mit dem behandelnden Tierarzt abgesprochen werden, da wir hier in diesem Forum natürlich keine konkreten Therapieempfehlungen abgeben können, ohne Ihre Hündin selbst untersucht zu haben.
Wichtig ist, dass bei einem Hund, der entwässert wird, regelmäßig die Nieren- und Elektrolytwerte (v. a. Kalium) im Blut überprüft werden. Entgleisungen dieser Werte können auch zu schlechtem Allgemeinbefinden führen und Kalium kann sehr einfach über die Nahrung substituiert werden, falls der Wert im Blut zu niedrig ist.
Mit Homöopathika und Naturmittelchen haben wir leider keine Erfahrung, daher können wir auch keine Empfehlung dahingehend abgeben. Am besten wenden Sie sich an den behandelndenTierarzt, um das mit ihm zu besprechen.
Eine gute Besserung an die kleine Patientin,
mit freundlichen Grüßen
Alexandra Seuß
Deinem Frauchen und Herrchen möchte ich folgende Informationen geben:
Es ist durchaus möglich und nicht ungewöhnlich, dass sich eine Herzerkrankung innerhalb von relativ kurzer Zeit stark verschlechtert. Übrigens muss daran nicht unbedingt ausgeprägter Spieltrieb „schuld“ sein. Es gibt keine Studien, die beweisen, dass körperliche Belastungen so eine Krankheit verschlimmern – es ist vielmehr so, dass es sich dabei eben einfach um eine fortschreitende Erkrankung handelt.
Die Medikamente, die Ihre Hündin derzeit bekommt, sind Standardmedikamente zur Behandlung einer Mitralklappenendokardiose im fortgeschrittenen Stadium und werden mit großem Erfolg eingesetzt. Fortekor und Vetmedin sollen das Herz in seiner Arbeit unterstützen und entlasten. Bei Furosemid handelt es sich um ein Entwässerungsmedikament, das verhindern soll, dass ein Lungenödem entsteht. Ein solches Lungenödem ist ein lebensbedrohlicher Zustand und geht mit Atemnot einher. Es kann im Röntgenbild der Lunge diagnostiziert werden.
Die Dosis des Furosemids richtet sich nach dem Stadium der Herzerkrankung. Man versucht immer, sie so niedrig wie möglich und so hoch wie nötig zu halten. Um herauszufinden, ob die Dosierung ausreicht oder evtl. vielleicht wieder ein Lungenödem da ist, ist es ganz wichtig, dass Sie bei Ihrer Hündin regelmäßig die Ruheatemfrequenz zählen. Dazu sollten Sie zählen, wie oft sich der Brustkorb und Bauch in der Minute heben und senken, wenn Ihre Hündin tief und fest schläft (einmal Heben und Senken wird dabei als ein Atemzug gezählt). Normal ist eine Ruheatemfrequenz von unter 45 Atemzügen pro Minute. Falls die Ruheatemfrequenz auf über 45 Atemzüge pro Minute ansteigt, oder ihr Hund vermehrt Symptome wie Atemnot oder Husten zeigt, so besteht die Möglichkeit, dass die Entwässerung nicht ausreicht. In diesem Fall sollten Sie einen Tierarzt aufsuchen um die Entwässerungstherapie entsprechend nach oben anpassen zu können. Furosemid kann in einer Dosierung von bis zu 3 – 4 mg/kg Körpergewicht bis zu dreimal täglich verabreicht werden. Wenn Furosemid irgendwann nicht mehr ausreichen sollte, kann man auch noch zusätzliche Entwässerungsmedikamente verabreichen wie Spironolacton und Hydrochlorothiazid.
Husten kann natürlich auch nicht-kardiale Ursachen haben. Bei kleinen, älteren Hündchen kommt es z. B. häufig zu einem Tracheal- oder Bronchialkollaps, der Husten(-anfälle) verursacht. Es könnte aber auch eine Infektion vorliegen, eine pulmonäre Hypertonie, eine Lungenfibrose, etc. Oft ist es nicht ganz einfach, die Ursache für so einen Husten herauszufinden, jedoch sollte natürlich danach gesucht werden. Wenn man vermutet, dass der Husten mit dem Herzproblem zusammenhängt, kann man auch versuchsweise die Dosierung von Furosemid über zwei bis drei Tage erhöhen. Stellt man in dieser Zeit keine Besserung fest, so kann man – unter strikter Atemfrequenzkontrolle – auch wieder zur ursprünglichen Dosierung zurückkehren. Änderungen an der Therapie sollten aber unbedingt mit dem behandelnden Tierarzt abgesprochen werden, da wir hier in diesem Forum natürlich keine konkreten Therapieempfehlungen abgeben können, ohne Ihre Hündin selbst untersucht zu haben.
Wichtig ist, dass bei einem Hund, der entwässert wird, regelmäßig die Nieren- und Elektrolytwerte (v. a. Kalium) im Blut überprüft werden. Entgleisungen dieser Werte können auch zu schlechtem Allgemeinbefinden führen und Kalium kann sehr einfach über die Nahrung substituiert werden, falls der Wert im Blut zu niedrig ist.
Mit Homöopathika und Naturmittelchen haben wir leider keine Erfahrung, daher können wir auch keine Empfehlung dahingehend abgeben. Am besten wenden Sie sich an den behandelndenTierarzt, um das mit ihm zu besprechen.
Eine gute Besserung an die kleine Patientin,
mit freundlichen Grüßen
Alexandra Seuß
Team Tierkardiologie
Medizinische Kleintierklinik
Ludwig-Maximilians-Universit
Medizinische Kleintierklinik
Ludwig-Maximilians-Universit