Guten Tag,
ich habe eine Frage zur Narkose bei herzkrankem Hund.
Der Hund ist ein Pointer-Mix aus dem Tierschutz, Alter unbekannt, aber sicher Senior (schätzungsweise 8-10 Jahre). Kastriert, 24 kg. Er ist gut drauf, sehr aktiv, spielt, ist neugierig und hat sehr guten Hunger.
Eigentlich waren wir aufgrund eines schlecht aussehenden Zahnes in der Tierklinik. Hier wurde uns bestätigt, dass man nach dem Zahn schauen muss und zu 80 % muss er auch raus. Das geht nur in Narkose. Das Ausmaß sehe man erst, wenn er schon in Narkose ist und geröntgt wird. Dann wird über die genaue OP live entschieden. Eiter o.ä. wurde nicht festgestellt.
Da der Hund älter ist und ich auch weiß, dass er früher einmal an Dirofiliariose litt, deren Ausmaß und Behandlungsmaßnahmen ich nicht kenne, bat ich um weitere Voruntersuchungen (wir haben ihn frei von Herzwürmern übernommen und ihn auch nochmals testen lassen). Es wurde veranlasst Herzultraschall 2 D und M-Mode und ergänzende echokard. Untersuchung, Röntgen Lunge. Hier wurde nun zufällig eine Herzerkrankung festgestellt.
Befund:
Vmax pulm (m/S):85.6-2,93
A/O:1.16.cm.
LVIDd- 4,21cm, LVIDs-2,76
Cornell Index-1,64
Puls- 80./min.
AV Max-1.13m/s; -5,12mmHG
MV E max-0,84m/s, MV A max-0,78m/s.- E/A -verchäl.-1,08m/s
Turolenz in Trikuspidalkalppen ggr.
Tzrbolen in Mitralklappen- mgr.
kein Dirofilarien fesetgestel.
Kontrolle SONO Herz in 6 Monaten.
kein Volumenüberladung.
kein Verdickte Wände. vor re. Herz gesehen.
Rö Thorax- leichte Bronchiale Zeichungen, und klein Kapsulation VD in Pulmonal arterien.
Diagnose: Herzultraschall, Mitralklappenendokardiose B1
Der Arzt hat gesagt, dass die OP möglich ist und er es machen würde.
Meine Frage wäre nun, unabhängig davon, ob der Zahn nun wirklich behandlungsbedürftig ist oder nicht- da lasse ich noch mal jemanden drauf schauen - ob der Hund mit der o.a. Erkrankung generell besser keine Narkose bekommen soll, außer er leidet an großen Schmerzen. Das Herz wäre noch nicht vergrößert, wurde uns gesagt. Ist das Narkoserisiko jetzt höher als das ohnehin schon vorhandene Risiko? Müssten bei dieser Diagnose Besonderheiten beachtet werden zB beim Narkoseplan/Medikamenten und wenn ja welche? Ich möchte für meinen Hund die größtmögliche Sicherheit haben und weiß aber nicht so recht, wie ich das arrangieren soll.
Kann die Krankheit beschleunigt werden durch die Narkose ? Sollte man in eine Spezialklinik wenn ja in welche (Zahn oder Herz spezialisiert) ? Sollten noch weitere Untersuchungen gemacht werden? Blutwerte werden am OP Tag genommen.
Ich bin mir nicht sicher, welche Schlüsse die Klinik nun aus dieser Diagnose zieht, denn ich habe das Gefühl, dass eine Routine Zahn-OP durchgeführt werden soll.
Uns wurde geraten, wenn Zahn OP dann jetzt, da die Krankheit ja fortschreitet und immer schlimmer wird. Was können wir überhaupt für sein Herz tun? Besonderes Essen o.ä.? Wie schlimm ist die Diagnose eigentlich? Tabletten sind aktuell noch nicht nötig.
Zahn-OP trotz Mitralklappenendokardiose B1
Moderator: j.schöbel
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Re: Zahn-OP trotz Mitralklappenendokardiose B1
Guten Tag, bei einer Mitralklappenendokardiose Stadium B1 (also wenn das Herz noch nicht vergrössert ist) wird generell nicht von einer Narkose abgeraten. Es empfiehlt sich also, diese durchführen zu lassen, sollte sie notwendig sein. Von einer Verwendung von Alpha2 Agonisten wird abgeraten.
Es empfiehlt sich ebenso bereits jetzt mit einem regelmässigen Zählen der Atemfrequenz in Ruhe (wenn der Hund schläft) zu beginnen, da eine Tendenz zur Erhöhung oder ein konstantes Auftreten einer Atemfrequenz in Ruhe von über 30/Min hinweisgebend auf eine Progression der Erkrankung (mit Lungenödem) ist und dann frühzeitig reagiert werden kann.
Es empfiehlt sich auch insbesondere nach einer Narkose gut auf die Atmung zu achten. Ebenso können Sie sich prinzipiell informieren, in welcher Klinik eine Narkose durch einen Anästhesisten durchgeführt wird. Dies kann insbesondere in einem späteren Stadium einer Herzerkrankung sinnvoll sein, wenn das Narkoserisiko erhöht ist.
Bei einer Mitralklappenendokardiose im frühen Stadium (also B1) ist es wichtig, eine regelmässige Nachkontrolle (spätestens nach 1 Jahr oder früher bei Auftreten von Symptomen wie Leistungschwäche, Husten, Erhöhung der Atemfrequenz in Ruhe) zu gewährleisten, um ein Fortschreiten der Erkrankung nicht zu verpassen (dann muss ein Herzmedikament gestartet werden).
Wir wünschen Ihnen alles Liebe!
Es empfiehlt sich ebenso bereits jetzt mit einem regelmässigen Zählen der Atemfrequenz in Ruhe (wenn der Hund schläft) zu beginnen, da eine Tendenz zur Erhöhung oder ein konstantes Auftreten einer Atemfrequenz in Ruhe von über 30/Min hinweisgebend auf eine Progression der Erkrankung (mit Lungenödem) ist und dann frühzeitig reagiert werden kann.
Es empfiehlt sich auch insbesondere nach einer Narkose gut auf die Atmung zu achten. Ebenso können Sie sich prinzipiell informieren, in welcher Klinik eine Narkose durch einen Anästhesisten durchgeführt wird. Dies kann insbesondere in einem späteren Stadium einer Herzerkrankung sinnvoll sein, wenn das Narkoserisiko erhöht ist.
Bei einer Mitralklappenendokardiose im frühen Stadium (also B1) ist es wichtig, eine regelmässige Nachkontrolle (spätestens nach 1 Jahr oder früher bei Auftreten von Symptomen wie Leistungschwäche, Husten, Erhöhung der Atemfrequenz in Ruhe) zu gewährleisten, um ein Fortschreiten der Erkrankung nicht zu verpassen (dann muss ein Herzmedikament gestartet werden).
Wir wünschen Ihnen alles Liebe!