Mitralklappeninsuffizienz bei Dackel
Moderator: j.schöbel
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Mitralklappeninsuffizienz bei Dackel
Hallo Liebes Kardiologie Team, vor zwei Wochen fuhren wir mit unserem Hund (10 Jahre alter Dackel) zum Tierarzt, da er verstärkt hustete und auch eine erhöhte Atemfrequenz hatte. Dort wurde ein EKG und ein Röntgen bei ihm gemacht. Beim Röntgen wurde festgestellt das sein Herz vergrössert ist und er etwas Wasser in der Lunge hat. Das EKG zeigte Extrasystolen und eine Tachykardie von 160 Schlägen. Die Tierärztin empfahl uns das Cariosure abzusetzen und stattdessen ihm Lanitop gegen das Vorhofflimmern zu geben. Dem Hund ging es zwei Tage später immer schlechter und wir mussten ihn Aufgrund von schweren Atemproblemen in die Tierklink fahren. Dort wurde ihm das Entwässerungsmittel Diamazon verabreicht und dem Hund ging es danach etwas besser. Wir vermuten das diese Probleme durch das Lanitop verursacht wurden und wir trauen uns nicht mehr ihm dieses Medikament zu geben.
Vor einer Woche erfolgte eine Untersuchung durch eine Kardiologin und sie analysierte ein vergrössertes Herz mit Mitralklappenisufizienz und erweitertem Vorhof. In einer Woche will sie ihm Lanitop geben, weil wir bis dahin die Betablocker absetzen wollen.
Der Hund erhält nun:
2,5mg Ramipril (hälfte morgens, hälfte Abends)
2,5mg Cariosure (eine Tablette morgens, eine abends)
20mg Furosemid (1/4mg morgens und 1/4abends)
10mg Bisohexal Betablocker 1/4 morgens und abends
Nach etwa zwei Wochen schwankt der Gemütszustand des Hundes erheblich. Er ist an einem Tag ziemlich Antriebslos und dann möchte er länger mit den Puppen spielen und einen Spaziergang machen, dann wieder schläft er sehr lange. Seine Atmung ist schwankend, mal gut mal schlecht und letztens hat der Hund auch etwas gelbes erbochen. Man hört ein leicht stotterndes Geräusch und er hustet noch ab und zu wenn er auf seinem Platz liegt. Atemfrequenz ist dauerhaft unter 45 Atemzügen pro Minute, schwankt je nach Tageszeit etwa bei 20-30. Ist die Medikation vielleicht falsch? Wie bekommen wir das Husten weg? Oder wird der Hund damit leben müssen? Kann man dieses Atemproblem lindern?:( Liegt es daran das der Hund Cariosure und nicht Vetmedin bekommt und kann die Umstellung von Cariosure auf Vetmedin ohne Verzögerungen erfolgen? Ich habe viele Fragen und weiss nicht so recht weiter. Wir hängen an dem Tier und wollen ihm noch ein angenehmes Leben ermöglichen.
Viele Grüsse und Danke für die Hilfe
Vor einer Woche erfolgte eine Untersuchung durch eine Kardiologin und sie analysierte ein vergrössertes Herz mit Mitralklappenisufizienz und erweitertem Vorhof. In einer Woche will sie ihm Lanitop geben, weil wir bis dahin die Betablocker absetzen wollen.
Der Hund erhält nun:
2,5mg Ramipril (hälfte morgens, hälfte Abends)
2,5mg Cariosure (eine Tablette morgens, eine abends)
20mg Furosemid (1/4mg morgens und 1/4abends)
10mg Bisohexal Betablocker 1/4 morgens und abends
Nach etwa zwei Wochen schwankt der Gemütszustand des Hundes erheblich. Er ist an einem Tag ziemlich Antriebslos und dann möchte er länger mit den Puppen spielen und einen Spaziergang machen, dann wieder schläft er sehr lange. Seine Atmung ist schwankend, mal gut mal schlecht und letztens hat der Hund auch etwas gelbes erbochen. Man hört ein leicht stotterndes Geräusch und er hustet noch ab und zu wenn er auf seinem Platz liegt. Atemfrequenz ist dauerhaft unter 45 Atemzügen pro Minute, schwankt je nach Tageszeit etwa bei 20-30. Ist die Medikation vielleicht falsch? Wie bekommen wir das Husten weg? Oder wird der Hund damit leben müssen? Kann man dieses Atemproblem lindern?:( Liegt es daran das der Hund Cariosure und nicht Vetmedin bekommt und kann die Umstellung von Cariosure auf Vetmedin ohne Verzögerungen erfolgen? Ich habe viele Fragen und weiss nicht so recht weiter. Wir hängen an dem Tier und wollen ihm noch ein angenehmes Leben ermöglichen.
Viele Grüsse und Danke für die Hilfe
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Re: Mitralklappeninsuffizienz bei Dackel
Hallo!
Zunächst einmal können wir aus der Ferne und ohne Ihren Hund untersucht zu haben natürlich keine genaue Einschätzung der Lage vornehmen und keine konkreten Therapieempfehlungen abgeben – dies muss in Zusammenarbeit mit den betreuenden Tierärzten erfolgen, die Ihren Hund und alle seine Befunde genau kennen.
Bei Ihrem Hund liegt eine Mitralklappenendokardiose vor, die bereits zu einer Vergrößerung des linken Vorhofs und offensichtlich zur Heranbildung eines Lungenödems geführt hat (weitere Infos zur Mitralklappenendokardiose finden Sie hier: http://www.tierkardiologie.lmu.de/besit ... diose.html ). Ein Lungenödem äußert sich in massiven Atemproblemen, stellt eine lebensbedrohliche Situation dar und muss mit lebenslanger Entwässerungstherapie behandelt werden. Zu diesem Zweck bekommt Ihr Hund das Diuretikum Furosemid (Wirkstoff: Dimazon). Auf jeden Fall ist es sehr wichtig, dass Sie weiterhin regelmäßig die Ruheatemfrequenz bei Ihrem Hund zählen, da sich die Dosierung des Furosemids nach der Atemfrequenz richtet – sollte die Atemfrequenz ansteigen, muss man die Furosemid-Dosis nach oben anpassen. Furosemid kann – wenn nötig – in einer Dosis von 3 – 4 mg/kg Körpergewicht bis zu dreimal täglich gegeben werden. Sie sollten auch darauf achten, ob Ihr Hund vermehrt Bauchatmung/angestrengte Atmung zeigt – auch dies könnte ein Hinweis auf ein Lungenödem sein, welches eine Erhöhung der Furosemid-Dosis erfordert.
Lanitop ist ein Medikament, das eine zu hohe Herzfrequenz aufgrund von Vorhofflimmern sehr wirkungsvoll senken kann. Da es aber eine enge therapeutische Breite aufweist, muss regelmäßig der Lanitop-Spiegel im Blut kontrolliert werden – das erste Mal 10 Tage nach Beginn der Therapie. Falls zusätzlich zum Vorhofflimmern ventrikuläre Rhythmusstörungen vorliegen, sollte man sich überlegen, ob man nicht lieber einem Betablocker den Vorzug gibt, da Lanitop ventrikuläre Rhythmusstörungen verschlimmern kann. Um einen genauen Status über die vorliegenden Rhythmusstörungen zu bekommen, empfiehlt sich daher optimalerweise die Durchführung eines 24-Stunden-EKGs. Übrigens kann man durch ein erneutes 24-Stunden-EKG ein paar Wochen nach Beginn einer Therapie mit Lanitop auch den Therapieerfolg viel besser evaluieren als lediglich durch ein Kurzzeit-EKG.
Cardisure ist ein Generikum mit dessen Einsatz wir keine Erfahrungen haben. In der Regel sollte eine Umstellung auf Vetmedin (Wirkstoff ebenfalls Pimobendan) – falls gewünscht – problemlos möglich sein. Ob eine solche Umstellung aber nötig ist, besprechen Sie am besten mit den betreuenden Tierärzten.
Für den von Ihnen bemerkten Husten gibt es viele mögliche Ursachen. Neben einer nicht-kardialen Ursache (z. B. Trachealkollaps, Infektion, Lungenfibrose, etc.), kann der Husten auch mit der Herzerkrankung in Zusammenhang stehen. Falls der linke Vorhof massiv dilatiert ist könnte man – in Absprache mit Ihren Tierärzten – über eine versuchsweise Erhöhung der Furosemid-Dosis nachdenken. Manchmal führt das zu einer Besserung. Sollte es keine Besserung geben, so kann man unter strikter Atemfrequenzkontrolle wieder zur ursprünglichen Dosierung zurückkehren. Eine andere Ursache für den Husten könnte auch die Entstehung einer pulmonären Hypertension (Bluthochdruck im Lungenkreislauf) sein. Eine pulmonäre Hypertension kann man manchmal im Herzultraschall nachweisen und dann ggf. mit Sildenafil behandeln. Findet man keine behandelbare Ursache des Hustens, so kann man evtl. hustenstillende Medikamente einsetzen. Am besten sprechen Sie mit den behandelnden Tierärzten über die weitere Vorgehensweise bezüglich des Hustens.
Ihnen und Ihrem Dackelchen alles Gute,
Mit freundlichen Grüßen,
Alexandra Seuß
Zunächst einmal können wir aus der Ferne und ohne Ihren Hund untersucht zu haben natürlich keine genaue Einschätzung der Lage vornehmen und keine konkreten Therapieempfehlungen abgeben – dies muss in Zusammenarbeit mit den betreuenden Tierärzten erfolgen, die Ihren Hund und alle seine Befunde genau kennen.
Bei Ihrem Hund liegt eine Mitralklappenendokardiose vor, die bereits zu einer Vergrößerung des linken Vorhofs und offensichtlich zur Heranbildung eines Lungenödems geführt hat (weitere Infos zur Mitralklappenendokardiose finden Sie hier: http://www.tierkardiologie.lmu.de/besit ... diose.html ). Ein Lungenödem äußert sich in massiven Atemproblemen, stellt eine lebensbedrohliche Situation dar und muss mit lebenslanger Entwässerungstherapie behandelt werden. Zu diesem Zweck bekommt Ihr Hund das Diuretikum Furosemid (Wirkstoff: Dimazon). Auf jeden Fall ist es sehr wichtig, dass Sie weiterhin regelmäßig die Ruheatemfrequenz bei Ihrem Hund zählen, da sich die Dosierung des Furosemids nach der Atemfrequenz richtet – sollte die Atemfrequenz ansteigen, muss man die Furosemid-Dosis nach oben anpassen. Furosemid kann – wenn nötig – in einer Dosis von 3 – 4 mg/kg Körpergewicht bis zu dreimal täglich gegeben werden. Sie sollten auch darauf achten, ob Ihr Hund vermehrt Bauchatmung/angestrengte Atmung zeigt – auch dies könnte ein Hinweis auf ein Lungenödem sein, welches eine Erhöhung der Furosemid-Dosis erfordert.
Lanitop ist ein Medikament, das eine zu hohe Herzfrequenz aufgrund von Vorhofflimmern sehr wirkungsvoll senken kann. Da es aber eine enge therapeutische Breite aufweist, muss regelmäßig der Lanitop-Spiegel im Blut kontrolliert werden – das erste Mal 10 Tage nach Beginn der Therapie. Falls zusätzlich zum Vorhofflimmern ventrikuläre Rhythmusstörungen vorliegen, sollte man sich überlegen, ob man nicht lieber einem Betablocker den Vorzug gibt, da Lanitop ventrikuläre Rhythmusstörungen verschlimmern kann. Um einen genauen Status über die vorliegenden Rhythmusstörungen zu bekommen, empfiehlt sich daher optimalerweise die Durchführung eines 24-Stunden-EKGs. Übrigens kann man durch ein erneutes 24-Stunden-EKG ein paar Wochen nach Beginn einer Therapie mit Lanitop auch den Therapieerfolg viel besser evaluieren als lediglich durch ein Kurzzeit-EKG.
Cardisure ist ein Generikum mit dessen Einsatz wir keine Erfahrungen haben. In der Regel sollte eine Umstellung auf Vetmedin (Wirkstoff ebenfalls Pimobendan) – falls gewünscht – problemlos möglich sein. Ob eine solche Umstellung aber nötig ist, besprechen Sie am besten mit den betreuenden Tierärzten.
Für den von Ihnen bemerkten Husten gibt es viele mögliche Ursachen. Neben einer nicht-kardialen Ursache (z. B. Trachealkollaps, Infektion, Lungenfibrose, etc.), kann der Husten auch mit der Herzerkrankung in Zusammenhang stehen. Falls der linke Vorhof massiv dilatiert ist könnte man – in Absprache mit Ihren Tierärzten – über eine versuchsweise Erhöhung der Furosemid-Dosis nachdenken. Manchmal führt das zu einer Besserung. Sollte es keine Besserung geben, so kann man unter strikter Atemfrequenzkontrolle wieder zur ursprünglichen Dosierung zurückkehren. Eine andere Ursache für den Husten könnte auch die Entstehung einer pulmonären Hypertension (Bluthochdruck im Lungenkreislauf) sein. Eine pulmonäre Hypertension kann man manchmal im Herzultraschall nachweisen und dann ggf. mit Sildenafil behandeln. Findet man keine behandelbare Ursache des Hustens, so kann man evtl. hustenstillende Medikamente einsetzen. Am besten sprechen Sie mit den behandelnden Tierärzten über die weitere Vorgehensweise bezüglich des Hustens.
Ihnen und Ihrem Dackelchen alles Gute,
Mit freundlichen Grüßen,
Alexandra Seuß
Team Tierkardiologie
Medizinische Kleintierklinik
Ludwig-Maximilians-Universit
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Re: Mitralklappeninsuffizienz bei Dackel
Vielen Dank für ihre schnelle Antwort, das war sehr hilfreich. Durch Furosemidanpassung geht es unserem Hund besser. Eine kurze Frage noch, gibt es eine Möglichkeit diese Mitralklappen zu ersetzen? Macht das jemand? Grüsse aus Magdeburg
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Re: Mitralklappeninsuffizienz bei Dackel
Hallo!
Derzeit wird der Mitralklappenersatz noch nicht routinemäßig beim Hund durchgeführt. Es gibt einige wenige Forschungsgruppen weltweit, die diese Operation bereits durchgeführt haben – da jedoch die Kosten sehr hoch sind, die Operation sehr aufwändig und risikobehaftet ist und man noch nicht alle Komplikationen erfolgreich lösen kann, wird eine Operation derzeit noch nicht als echte Alternative zur herkömmlichen medikamentellen Therapie angesehen.
Weiterhin gute Besserung an den kleinen Patienten,
Mit freundlichen Grüßen aus München,
Alexandra Seuß
Derzeit wird der Mitralklappenersatz noch nicht routinemäßig beim Hund durchgeführt. Es gibt einige wenige Forschungsgruppen weltweit, die diese Operation bereits durchgeführt haben – da jedoch die Kosten sehr hoch sind, die Operation sehr aufwändig und risikobehaftet ist und man noch nicht alle Komplikationen erfolgreich lösen kann, wird eine Operation derzeit noch nicht als echte Alternative zur herkömmlichen medikamentellen Therapie angesehen.
Weiterhin gute Besserung an den kleinen Patienten,
Mit freundlichen Grüßen aus München,
Alexandra Seuß
Team Tierkardiologie
Medizinische Kleintierklinik
Ludwig-Maximilians-Universit
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Re: Mitralklappeninsuffizienz bei Dackel
Der Hund atmet konstant nun etwa 20 mal pro Minute. Er atmet irgendwie tief ein und aus, hat das etwas zu sagen?
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Re: Mitralklappeninsuffizienz bei Dackel
Hallo!
Die Atemfrequenz ist in der Regel ein sehr guter Indikator – wenn ein Hund eine Ruheatemfrequenz von konstant 20 Atemzügen pro Minute hat, so ist das Vorliegen eines Lungenödems äußerst unwahrscheinlich. Bei manchen Tieren kann es jedoch ganz selten dazu kommen, dass sich ein Lungenödem nicht so sehr in einer Erhöhung der Atemfrequenz äußert, sondern vielmehr in einer Veränderung des Atemtyps. In diesem Fall zeigen die Tiere vermehrt Bauchatmung – es sieht so aus, als würden sie die Luft aus den Lungen mit aller Kraft mit dem Bauch herauspressen. Dadurch bewegt sich der ganze Bauch viel mehr und die Atmung sieht sehr angestrengt aus. Natürlich ist es aus der Ferne unmöglich zu beurteilen, ob Ihr Hund „normal“ atmet, aber tiefe Atmung allein ist eigentlich nichts Ungewöhnliches. Wenn Sie sich jedoch unsicher sind, dann bleibt nur der Gang zum Tierarzt – dieser kann ein Röntgenbild der Lunge anfertigen und so beurteilen, ob die Lunge frei ist und damit ob die Entwässerungstherapie aktuell ausreicht.
Mit freundlichen Grüßen,
Alexandra Seuß
Die Atemfrequenz ist in der Regel ein sehr guter Indikator – wenn ein Hund eine Ruheatemfrequenz von konstant 20 Atemzügen pro Minute hat, so ist das Vorliegen eines Lungenödems äußerst unwahrscheinlich. Bei manchen Tieren kann es jedoch ganz selten dazu kommen, dass sich ein Lungenödem nicht so sehr in einer Erhöhung der Atemfrequenz äußert, sondern vielmehr in einer Veränderung des Atemtyps. In diesem Fall zeigen die Tiere vermehrt Bauchatmung – es sieht so aus, als würden sie die Luft aus den Lungen mit aller Kraft mit dem Bauch herauspressen. Dadurch bewegt sich der ganze Bauch viel mehr und die Atmung sieht sehr angestrengt aus. Natürlich ist es aus der Ferne unmöglich zu beurteilen, ob Ihr Hund „normal“ atmet, aber tiefe Atmung allein ist eigentlich nichts Ungewöhnliches. Wenn Sie sich jedoch unsicher sind, dann bleibt nur der Gang zum Tierarzt – dieser kann ein Röntgenbild der Lunge anfertigen und so beurteilen, ob die Lunge frei ist und damit ob die Entwässerungstherapie aktuell ausreicht.
Mit freundlichen Grüßen,
Alexandra Seuß
Team Tierkardiologie
Medizinische Kleintierklinik
Ludwig-Maximilians-Universit
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Re: Mitralklappeninsuffizienz bei Dackel
Erst einmal Danke für ihr Antwort. Ich bin mir in der letzten Woche relativ unsicher was das Spazierverhalten eines solchen herzkranken Hundes angeht. An einem Tag möchte er ganz viel laufen und wir sind dann ein bischen mehr gegangen als sonst und am nächsten Tag ist er dann ziemlich schlapp und ich hab das Gefühl dass das Herz stärker schlägt als vorher und das diese längere Spaziererei die Ursache dafür ist. Damit schliesst sich meine Frage an, ist das längere spazieren (ca. 30min) eine Ursache dafür das sich der Hund am nächsten Tag schlecht fühlt? Überschätzt der Hund seine Kräfte? Sollte man ihn stärker Bremsen? Morgen jedenfalls haben wir einen Termin bei der Kardiologin und dann schauen wir mal ob noch Wasser in der Lunge ist und ob diese Bauchatmung die Ursache dafür ist.
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Re: Mitralklappeninsuffizienz bei Dackel
Hallo!
Es ist immer nicht ganz einfach zu beantworten, inwieweit man einen herzkranken Hund belasten sollte/darf. In der Regel kennen die Tiere aber ihre Grenzen und wenn man sie zu nichts zwingt, aber ihnen erlaubt zu unternehmen, worauf sie Lust haben, dann sollte man ganz gut damit fahren. Bestimmt berät Sie auch gerne Ihre Kardiologin dahingehend, da diese Ihren Hund kennt und sein aktuelles Befinden viel besser einschätzen kann.
Für wechselndes Befinden können theoretisch auch Rhythmusstörungen verantwortlich sein, die in jedem Fall abgeklärt (wenn nötig mittels 24-Stunden-EKG) und mit geeigneten Medikamenten therapiert werden sollten.
Freundliche Grüße auch an den kleinen Patienten,
Alexandra Seuß
Es ist immer nicht ganz einfach zu beantworten, inwieweit man einen herzkranken Hund belasten sollte/darf. In der Regel kennen die Tiere aber ihre Grenzen und wenn man sie zu nichts zwingt, aber ihnen erlaubt zu unternehmen, worauf sie Lust haben, dann sollte man ganz gut damit fahren. Bestimmt berät Sie auch gerne Ihre Kardiologin dahingehend, da diese Ihren Hund kennt und sein aktuelles Befinden viel besser einschätzen kann.
Für wechselndes Befinden können theoretisch auch Rhythmusstörungen verantwortlich sein, die in jedem Fall abgeklärt (wenn nötig mittels 24-Stunden-EKG) und mit geeigneten Medikamenten therapiert werden sollten.
Freundliche Grüße auch an den kleinen Patienten,
Alexandra Seuß
Team Tierkardiologie
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- Joined: Fri Nov 01, 2013 5:38 pm
Re: Mitralklappeninsuffizienz bei Dackel
Wir waren letzte Woche und heute beim Röntgen. Am letzten Freitag wurde festgestellt das noch zu viel Wasser in der Lunge ist. Nun haben wir die Furosemid Medikation erhöht und (fast) das ganze Wasser ist aus der Lunge raus. Am 29 November müssen wir nochmal zur Kontrolle. Allerdings muss ich sagen das der Hund seit dem schweren Lungenödem vor vier Wochen nicht mehr ganz "der Alte". Jetzt will er nur noch einmal Gassi gehen statt zweimal wie früher. Die ersten drei Wochen waren ein ziemlicher Kampf da es dem Hund doch an manchen Tagen ziemlich schlecht ging und er öfter hustete. Nachdem nun letzten Freitag beschlossen wurde das Furosemid zu erhöhen hustet er nun glücklicherweise nicht nicht mehr. Ich habe eine Frage zur Ernährung des Hundes, muss man diese jetzt komplett, auf salzfrei Ernährung, umstellen? Was können sie empfehlen? Grüsse
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Re: Mitralklappeninsuffizienz bei Dackel
Hallo!
Generell ist eine salzarme (natriumarme) Ernährung von Vorteil, da Salz zusätzliches Wasser im Körper bindet, welches durch eine Erhöhung des Blutvolumens wiederum die Entstehung eines erneuten Lungenödems begünstigt. Eine komplette Nahrungsumstellung stellt aber natürlich auch eine Herausforderung an den Magen-Darm-Trakt dar und ist vermutlich gar nicht nötig. Auf allzu viele Leckerlis sollte jedoch verzichtet werden, da diese häufig stärker salzhaltig sind, ebenso Speisen vom Tisch.
Bei einem Tier, das stark entwässert wird, sollten regelmäßig die Nierenwerte und Elektrolyte (vor allem Kalium) im Blut überprüft werden. Falls der Kaliumspiegel zu niedrig ist, sollte man ein Kalium-Pulver über das Futter streuen um auf diese Weise das Kalium zu ersetzen, das bei der Entwässerung über die Nieren verloren geht.
Außerdem ist es für Herzpatienten natürlich immer günstig, wenn sie Idealgewicht haben. Daher raten wir immer zu einer vorsichtigen, kontrollierten Gewichtsreduktion bei Patienten, die „etwas zu viel auf den Rippen haben“.
Am Allerwichtigsten ist jedoch, dass Ihr Hund nach wie vor Freude am Fressen hat!
Mit freundlichen Grüßen,
Alexandra Seuß
Generell ist eine salzarme (natriumarme) Ernährung von Vorteil, da Salz zusätzliches Wasser im Körper bindet, welches durch eine Erhöhung des Blutvolumens wiederum die Entstehung eines erneuten Lungenödems begünstigt. Eine komplette Nahrungsumstellung stellt aber natürlich auch eine Herausforderung an den Magen-Darm-Trakt dar und ist vermutlich gar nicht nötig. Auf allzu viele Leckerlis sollte jedoch verzichtet werden, da diese häufig stärker salzhaltig sind, ebenso Speisen vom Tisch.
Bei einem Tier, das stark entwässert wird, sollten regelmäßig die Nierenwerte und Elektrolyte (vor allem Kalium) im Blut überprüft werden. Falls der Kaliumspiegel zu niedrig ist, sollte man ein Kalium-Pulver über das Futter streuen um auf diese Weise das Kalium zu ersetzen, das bei der Entwässerung über die Nieren verloren geht.
Außerdem ist es für Herzpatienten natürlich immer günstig, wenn sie Idealgewicht haben. Daher raten wir immer zu einer vorsichtigen, kontrollierten Gewichtsreduktion bei Patienten, die „etwas zu viel auf den Rippen haben“.
Am Allerwichtigsten ist jedoch, dass Ihr Hund nach wie vor Freude am Fressen hat!
Mit freundlichen Grüßen,
Alexandra Seuß
Team Tierkardiologie
Medizinische Kleintierklinik
Ludwig-Maximilians-Universit
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