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Ungewöhnliche Herzgeräusche bei der Katze
Posted: Sun Sep 01, 2013 7:21 pm
by TigerMami1
Hallo,
ich war mit meiner 4 Jährigen Katze am Freitag beim Impfen und bei der Voruntersuchung hat die Ärztin gesagt, dass sie ein Geräusch hört, das eventuell darauf hinweisen könnte, dass die Herzklappe nicht richtg schließt. Nun bin ich total verängstig, denn eigentlich ist meine Katze ganz munter, frißt und tobt .... Was kann das sein? Welche Untersuchungen sollte ich nun zur genauen Diagnostik machen lassen? Und die leidige Frage, welche Kosten kommen da auf mich zu (wobei das nur Nebensache ist).
Mache ich mich unnötig verrückt?
Vielen Dank
Re: Ungewöhnliche Herzgeräusche bei der Katze
Posted: Sun Sep 01, 2013 9:01 pm
by Mariposa3103
Hallo,
um die Ursache für das Herzgeräusch genau abzuklären, muss ein Herzultraschall gemacht werden.
Das Herzgeräusch kann in Zusammenhang mit verschiedenen Herzerkrankungen stehen, am häufigsten liegt bei Katzen die sog. HCM (=hypertrophe Kardiomyopathie) vor.
Aber es kann auch ein „gutartiges“ Herzgeräusch vorliegen, welches z.B. bei schnellen Herzfrequenzen auftritt, wenn Katzen sehr aufgeregt sind.
Alleine durch das Abhören ist eine Unterscheidung leider nicht möglich.
Weitere Informationen zu Herzgeräuschen finden Sie auch auf unserer Homepage:Â
http://www.tierkardiologie.lmu.de/besit ... usche.html, sowie zu Herzerkrankungen bei der Katze:
http://www.tierkardiologie.lmu.de/besit ... eiten.html
Wenn tatsächlich eine Herzerkrankung vorliegt, muss diese bei Ihrer Katze noch keine Symptome verursachen, bei vielen Erkrankungen gibt es ein sogenanntes „okkultes Stadium“, d.h. den Besitzern fällt an Ihrem Tier nichts auf und es scheint so, als wäre das Tier völlig gesund.
Um dem wie gesagt auf den Grund zu gehen, rate ich Ihnen in jedem Fall zu einem Herzultraschall.
Je nachdem wo Sie den Herzultraschall durchführen lassen, fallen sicher unterschiedliche Preise an, daher wäre es sinnvoll, wenn Sie bei dem entsprechenden Kardiologen Ihrer Wahl die genauen Kosten erfragen.
Mit herzlichen Grüßen
M. Seckerdieck
Re: Ungewöhnliche Herzgeräusche bei der Katze
Posted: Mon Sep 02, 2013 9:37 am
by TigerMami1
Hallo,
vielen Dank für die ausfürliche Antwort. Kann ich dazu auch einen Termin an der Tierklinik der LMU vereinbaren? Wie lange dauert es denn bis man einen Termin an der LMU bekommt?
Vielen Dank
Re: Ungewöhnliche Herzgeräusche bei der Katze
Posted: Mon Sep 02, 2013 12:57 pm
by TigerMami1
Hallo,
also ich habe nun für nächste Woche einen Termin an der LMU in der kardiologie für Adele ausgemacht. Kann mir hier jemand eine Einschätzung bezüglich der Kosten für Schall und so weiter an der Klinik geben?
Danke schön!
Re: Ungewöhnliche Herzgeräusche bei der Katze
Posted: Wed Sep 04, 2013 6:34 am
by p.holler
Guten Morgen,
leider können im Rahmen dieses Forums keine genauen Preisauskünfte gegeben werden - wir freuen uns jedoch, wenn wir Sie hier beispielsweise telefonisch beraten dürfen.
Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Peter Holler
Re: Ungewöhnliche Herzgeräusche bei der Katze
Posted: Tue Feb 25, 2014 7:26 am
by wittgenstein2014
Sehr geehrtes Ärzteteam!
Es geht um unsere etwa 5 Jahre alte Katze, die im Juli 2013 erstmals ein "Lungenödem" diagnostiziert bekam. Vor diesem Hintergrund fand eine erste umfangreichere Untersuchung statt die im Ergebnis eine Art "Herzschwäche" (Herzinsuffizienz) ergab. Ursache dieses "Lungenödems" sei eine "Herzmuskelschwäche" (angeboren), die offenbar kompensiert worden sei und durch das derzeit sehr heiße Wetter bedingt zu dem "Ödem" geführt habe.
Therapie: Eine Nacht beobachten; Diurektikagabe. Wieder Zuhause: 3xtgl. Diuretika a' 10mg. zzgl. Vetmedin 1,25 mg (3/4) morgens und abends per os.
Nach einer Weile stabilisierte sich der Zustand der Katze (Pumpee)...
Aufgrund der Stabilisierung konnte die Dosis der Medikation (Erhaltungsdosis) bis heute auf morgens und abends (Vetmedin gleichbleibend; Diuretikum morgens und abends 10mg.) bestehen bleiben.
Zwischenzeitlich, nach einem halben Jahr, musste Pumpee insgesamt drei Mal "notfallmäßig" in die Tierklinik, da sie "Krisen" in Form von De-Kompensationen zeigte. In/Während dieser "Krisen" zeigte sie sich schwach, in einer Schonhaltung sitzend, völlig apathisch, mit struppigem Fell, offenem Fang usf.
Sie erhielt dort (Herzgeräusche weniger, jedoch weiterhin vorhanden; Rasselgeräusche Lunge weg) ein Injektionsmixtur von Kortison u.a. (?), die ihr einige Zeit Ruhe und Erleichterung verschaffte.
Nun der aktuelle <FALL>: Seit einigen Tagen zeigt Pumpee eine neue Qualität ihrer bekannten "Krisen"...
Vor zwei Tagen kotete sie in unsere Abstellkammer. Vor wiederum mehreren Tagen erhielt sie (weil sie dies immer wieder tat) ein separates Schüsselchen Moringatee, den sie genüßlich austrank.
Auch gestern kotete sie wiederholt in die Kammer.
Erstaunlicher Weise ohne irgendwo einzuurinieren...!
Dann: Mit Darreichung ihrer Leckerchen schwankte die Katze plötzlich und lief schnell zu ihrer Toilette um dort Urin abzulassen.
Ein ähliches BILD am gestrigen Abend vor der Verabreichung der Herzmedikation: Sie fiel regelrecht vor Schwäche um...
Frage: Vor dem Hintergrund auffällig eingefallener Lenden, eines struppigen Felles usf., kann dies in der Zusammenschau auf eine erhöhte Diurektikagabe und eine Vermehrte/Falsche Ausscheidung oder Nieren-/Ableitungssysteme o.ä. zurückzuführen sein?
Hat die derzeitige "Krise", die sich durchaus von der vergangenen unterscheidet, mit dem Herzmedikament zu tun?
Kann es Korrelations-/Paradoxwirkungen zwischen dem Moringatee und den Medikamenten gegeben haben?
Wir sprechen immerhin von einer "Herzschwäche"...; einer "Herzinsuffizienz", die durch die Gabe entsprechender Digitalispräparate doch stabilisiert werden müsste, oder?
Uns macht das Diuretikum, die Nieren und Ableitungssysteme sorgen... Ebenso, dass der Gang zur Tierklinik immer wieder wenig erfolgversprechend, viel Geld, heißt unverhältnismäßig scheint...
Wir alle danken für Ihre fundierten Antworten!!
Re: Ungewöhnliche Herzgeräusche bei der Katze
Posted: Tue Feb 25, 2014 7:48 am
by wittgenstein2014
Sehr geehrtes Ärzteteam,
Eines noch zum Fress- und Saufverhalten Pumpees:
Sie säuft (neben dem Moringatee, den wir mittlerweile weggenommen haben) recht viel Wasser (an verschiedenen Orten der Wohnung - mal abgestandenes, mal frisches). Sie frisst wenig Naßfutter (ausschließlich Shesir und Almo natur) hierfür jedoch mehr Trockenfutter (Wildcat und Orijin, Aplaws und Granata Pet, Nehl Katzenfutter) in je ausgesuchten Sorten...
Bis zu dem "Einkoten" setzte sie regelmäßig in "großen Mengen Urin (bis zu drei Mal täglich) und mind. 1 tgl. Kot in geringen Mengen (etwas härter) ab.
Danke für Ihre Rückmeldung
Re: Ungewöhnliche Herzgeräusche bei der Katze
Posted: Tue Feb 25, 2014 8:37 am
by p.holler
Guten Morgen,
leider kann aus der Entfernung keine genaue Einschätzung eines solch komplexen Falles wie dem von Pumpee erfolgen ohne die genauen Befunde vorliegen zu haben.
Eine Herzinsuffizienz kann verschiedene Ursachen haben - zum Einen ein Herzklappenproblem, es kann sich aber auch um eine primäre Kardiomyopathie handeln, welche entsprechend medikamentell eingestellt wurde.
Zu Ihren Fragen:
- Vor dem Hintergrund auffällig eingefallener Lenden, eines struppigen Felles usf., kann dies in der Zusammenschau auf eine erhöhte Diurektikagabe und eine Vermehrte/Falsche Ausscheidung oder Nieren-/Ableitungssysteme o.ä. zurückzuführen sein?
Hat die derzeitige "Krise", die sich durchaus von der vergangenen unterscheidet, mit dem Herzmedikament zu tun?
Die Veränderungen des Fells und der Abbau der Muskulatur kann u.U. auf den progressiven Charakter der Herzerkrankung zurückzuführen sein. Aufgrund der Progression kann sich auch die klinische Präsentation ändern. Dies kann jedoch nur anhand von weiterführender Diagnostik sicher erhoben werden.
Da die entwässernden Medikamente die Nieren sehr stark stimulieren, sollten regelmäßige Kontrollen der Nierenwerte und der Elektrolyte erfolgen - oftmals kann bei chronischer Diuretikagabe eine Abnahme im Kaliumspiegel beobachtet werden, was massive Schwäche nach sich ziehen kann. Dies kann über eine Blutuntersuchung verifiziert werden und dann entsprechend zugefüttert werden.
Eine andere mögliche Ursache für die Schwäche könnten auch zusätzliche Arrhythmien sein - hier könnte ein EKG Aufschluß bieten.
- Kann es Korrelations-/Paradoxwirkungen zwischen dem Moringatee und den Medikamenten gegeben haben?
Generell sind uns keine Interaktionen zwischen Moringatee und der Diuretikagabe bekannt - wobei hierzu keine Studien bekannt sind. Zumeist ist das Gewährleisten von freiem Wasserzugang ausreichend um eine entsprechende Hydratation zu gewährleisten.
- Wir sprechen immerhin von einer "Herzschwäche"...; einer "Herzinsuffizienz", die durch die Gabe entsprechender Digitalispräparate doch stabilisiert werden müsste, oder?
Digitalispräparate werden bei Katzen aufgrund einer langsameren Verstoffwechelsung als beim Hund oder Menschen und damit eines höheren Risikos für eine Toxizität nicht, bzw. nur in sehr speziellen Fällen, angewandt. Falls eine systolische Dysfunktion vorliegt, ist das Medikament der Wahl Vetmedin (Wirkstoff Pimobendan), auch wenn dieses Präparat noch nicht für Katzen zugelassen ist. Es existieren jedoch Studien, die eine sichere Gabe dokumentieren. Wobei hier wichtig anzumerken ist, dass Herzschwäche keine Erkrankung/Diagnose per se beschreibt, sondern nur einen Zustand.
Generell sollten Sie regelmäßig die Ruheatemfrequenz von Pumpee evaluieren - wobei einmaliges Ein- und Ausatmen als 1 Atemzug zu werten ist. Falls diese in Ruhe einen Wert von 45 Atemzügen pro Minute konstant übersteigt, dann kann dies einen Hinweis auf eine erneute Dekompensation sein. Im Falle dessen sollte ein Röntgenbild des Brustkorbs angefertigt und dann entsprechend die diuretische Therapie angepasst werden.
Aufgrund von deutlich vergrößerten Vorhöfen besteht bei Katzen auch ein erhöhtes Risiko für Thrombenbildung - hier kann eine weitere thrombozytenaggregationshemmende Therapie (beispielsweise mit Clopidogrel) erwogen werden.
Änderungen in der Medikation sollten jedenfalls nur in Absprache mit dem behandelnden Tierarzt erfolgen, da dieser ein umfassendes Bild hat über Pumpees Probleme und damit auch umfassende Information vorliegen hat um etwaige Fragen bestmöglich und fallspezifisch beantworten zu können.
Wir drücken Pumpee die Daumen

Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Peter Holler
Re: Ungewöhnliche Herzgeräusche bei der Katze
Posted: Tue Feb 25, 2014 1:14 pm
by wittgenstein2014
Sehr geehrter Herr Dr. Holler,
Vielen Dank für Ihre schnelle Antwort.
Sicherlich handelt es bei unserem/dem <FALL> Pumpee um einen "komplexen" FALL...
Umso mehr hätte ich, Sie erlauben meine Offenheit, eher alternative – lebenspraktische anstatt redundante "medizinisch-therapeutische" Ansätze erwartet.
Die Antworten, die Sie uns eindeutig wie zwischen den Zeilen (Progressiv; mögliche Arrhythmien usw.) mitteilen, könn(t)en gleichsam keine erschöpfenden Ergebnisse zeigen.
Dies ändern bisweilen auch die "X-ten" Untersuchungen – wenngleich nicht alle ausgeschöpft wurden - nicht; völlig unabhängig davon, wie diese heißen oder wonach diese sich im Einzelnen ausrichten mögen.
Sie bringen stets die gleichen Ergebnisse: Dass die Katze "krank" und sich immer auf die aktuelle Studienlage bezogen werden muss... (was sich medizinisch-therapeutisch "bewährt" hat...) - doch weder ist unsere Katze ein "Versuch" noch lässt sie sich in eine Studie mit konkreten "Kennzahlen" und "validen" Daten vergleichen.
Jeder Tag ist anders, wenngleich an ihr bestimmte Parameter und/oder Determinanten anzulegen sein mögen die anderen Tieren/Katzen ähnlich sind!
Die Wirkungsweise/n von Medikamenten und die demzufolge die Heilungschancen sind - analog zu den Menschen stets unterschiedliche und mitunter von ergänzenden Faktoren abhängig (Epigenetik, Stress u.v.a.)...ebenso „biogenetische“ und bedingt durch Diversität und Bioverfügbarkeit und wiederum der Komplexität dieser in ein Organismus eingebettet schwer vorhersehbar…
Fakt ist: Die Katze ist unser Maßstab! Ebenso scheinen in diesem Zusammenhang ihre ersten beiden Absätze von Relevanz. Nämlich, dass diese in Korrelation mit unseren Beobachtungen (und denen anderer Katzen/Tierbesitzer) stehen.
Sofern einmal chemische Substanzen in diesen Mengen (die dort nicht hingehören) verabreicht und abhängig, werden die Potenzen, in denen „gedacht“ und „beobachtet“ – Gesamtinterpretiert werden sollte, um so komplexer.
Dem Diuretikum und der Dosis bzw. der Nieren- und Ableitungssysteme...
Unsere konkrete Frage hierbei lautet nun:
Wie lange kann und muss ein Diuretikum verabreicht werden, ohne dass es etwaige Nebenwirkungen (was ein solches immer hat) zeigt...?
Wie verhält sich eine Reduzierung oder gar ein Weglassen dieses Diuretikums bei gleichzeitiger Weitergabe von Vetmedin?
Und: Wie verträgt sich dieses Diuretikum über einen Zeitraum von (in unserem Fall) einem Dreivierteljahr mit dem Vetmedin (Langzeitstudien)?
Können die separaten (externe) Gaben von etwa Taurin (bspw. Vitaminpaste/n o.ä.) positiv wirken?
Wie ist dem ggf. bekannten Kaliummangel zu begegnen?
Die Komplexität der Niere: Einerseits die Entlastung des Herzens (bei vorliegendem akuten Lungenödem), dann bei Verschwinden dieses Ödems, (Erhaltungsdosis) die Weitergabe - welche Funktion, außer der weiteren "Ent-Wässerung" (Wozu, wenn kein "Wasser" mehr in den Lungen?), soll das Diuretikum weiter haben?
Führt dies nicht in der Konsequenz dazu, dass harnpflichtige Substanzen wie etwa Kalium u.a. vorzeitig ausgeschieden und der gesamte Organismus "geschwächt" wird...
Danke für Ihre Antwort
Re: Ungewöhnliche Herzgeräusche bei der Katze
Posted: Tue Feb 25, 2014 1:20 pm
by wittgenstein2014
Ergänzung:
Nach Angaben unterschiedlicher "Fachdisziplinen", hierunter auch unserem Tierkardiologen (Essen), verabreichen wir die Medikation wie folgt:
Nach den Mahlzeiten: zuerst Diuretikum (in Wasser - etwa 1,2ml aufgelöst - vorher zermörsert -) und per os ins Mäulchen; nach mind. 1 Stunde die 3/4 Tbl. Vetmedin 1,25mg. Tbl. (ebenfalls s.o. zermörsert und in 1,2ml Wasser aufgelöst und ins Mäulchen).
Nach etwa 8 bis 12 Stunden das gleiche "Ritual"...!
Das Fress- und Saufverhalten von Pumpee ist, wie beschrieben, verhalten, d.h. sie muss (n.A. des Kardiologen ein "saures Milieu" im Magen-Darm-Trakt auf/vorweisen, dies stelle eine günstigere Verfügbarbeit/Resorbtion/Absorbtion u.a. der Medikation sicher)...
Auf bald