Sehr geehrtes Kardioteam,
mein herzkranker Hund ist vor ein paar Tagen beim Tierarzt – er sollte Blut abgenommen kriegen - während der Behandlung zusammengebrochen und hat laut Tierarzt einen hypovolämischer Schock erlitten. Da die erste „Notfallspritze“ nicht die gewünschte Wirkung erzielte, bekam er in kurzen Abständen 2 weitere Spritzen (was genau gespritzt wurde weiß ich nicht). Jedenfalls kam anschließend wieder etwas Leben in den Hund. Er konnte jedoch nicht stehen und den Kopf aufrecht halten etc.
Abends konnte er wieder etwas stehen, war aber sehr wackelig und „krampfte“ zwischendurch auch 2 Mal. Auch Beinchen heben ging nicht.
Am folgenden Tag ging es schon wieder etwas besser, er konnte wieder laufen und auch das Köpfchen heben, welches jedoch manchmal irgendwie „zitterte“ (weiß nicht, wie ich das besser beschreiben soll). Zum Glück hat er seine Herztabletten auch wieder eingenommen.
Der Tierarzt meint, dass der Stress zu diesem Schock geführt habe. Meine Frage ist, ob ich jetzt immer damit rechnen muß, dass er bei Stress einen Schock erleidet?
Ich denke, dass vielleicht der Versuch, Blut abzunehmen, zum Schock geführt hat. Was meinen Sie.
Da man regelmäßige Blutkontrollen bei hochgradiger Herzerkrankung durchführen lassen soll, da entwässernde Medikation zu diversen Blutbildveränderungen führen kann, hatte ich dieser Untersuchung zugestimmt, werde ihm aber – nach Möglichkeit – künftige Tierarztbesuche und Untersuchungen ersparen.
Zu Ihrer Information hier noch die Diagnose, die ein Kardiologe vor ca. 3 Monaten nach einer Herzultraschalluntersuchung gestellt hat:
Massive Mitralklappendegeneration mit massivem Prolaps und starker Insuffizienz, die zu einer deutlichen linksatrialen Erweiterung führte. Das linke Kammermyokard ist stark volumenüberladen und bereits insuffizient. An dem Klappenring der Trikuspidalis zeigt sich ein fibriotischer Saum.
Er bekommt Vetmedin (2 x tägl. 1,25 mg), Dimazon (3 x tägl. morgens 10 mg, mittags 5 mg, abends 5 mg), außerdem Prilaktone (1 x tägl. 10 mg) und als Thrombozytenaggregationshemmung Aspirin (2 x wöchentl. 25 mg).
Am Behandlungstag hatte er bereit Vetmedin und 10 mg Dimazon bekommen und seine Lunge war beim abhören frei. Auch sonst ging es ihm vor dem Tierarztbesuch gut und er war ganz fit.
Heute, 4 Â Tage später, ist er fast wieder der Alte und ich denke, dass es die Nebenwirkungen dieser „Notfallspritzen“ waren, die den Hund so fertig gemacht haben und weniger der Schock selbst – oder?
Kann ich etwas tun, um künftig derartiges zu vermeiden?
Vielen Dank und freundliche Grüße
Lino
Schock
Moderator: j.schöbel
Re: Schock
Hallo Lino,
im Nachhinein können nur mehr Vermutungen angestellt werden - falls Sie noch Fragen zum genauen Vorgehen haben, kann Sie Ihr Tierarzt sicher am genauesten beraten.
Bei hochgradigen Mitralklappenendokardiosen besteht die Möglichkeit, dass eine Haltestruktur der Mitralklappe (Chordae tendinae) rupturiert und es damit zu einer akuten Verschlechterung kommt. Dieser Zustand ist als absoluter Notfall einzustufen. Dies kann durch Stress o.ä. verursacht werden, kann aber leider auch plötzlich, ohne vorhergehende Stressoren, passieren, da eben die Klappe hochgradig vorgeschädigt ist.
Ob hier ein Zusammenhang mit der von Ihnen beschriebenen "Notfallspritze" besteht kann ohne die Zusammensetzung zu kennen nicht eingeschätzt werden.
Generell ist die Prognose nach einer Dekompensation (also Wasser auf der Lunge) mit einer mittleren Überlebenszeit von ca 1 Jahr zu formulieren. Genauere Informationen entnehmen Sie bitte folgendem Link: http://www.tierkardiologie.lmu.de/besit ... diose.html
Stress und Ubermäßige Belastung sollten möglichst vermieden werden.
Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Peter Holler
im Nachhinein können nur mehr Vermutungen angestellt werden - falls Sie noch Fragen zum genauen Vorgehen haben, kann Sie Ihr Tierarzt sicher am genauesten beraten.
Bei hochgradigen Mitralklappenendokardiosen besteht die Möglichkeit, dass eine Haltestruktur der Mitralklappe (Chordae tendinae) rupturiert und es damit zu einer akuten Verschlechterung kommt. Dieser Zustand ist als absoluter Notfall einzustufen. Dies kann durch Stress o.ä. verursacht werden, kann aber leider auch plötzlich, ohne vorhergehende Stressoren, passieren, da eben die Klappe hochgradig vorgeschädigt ist.
Ob hier ein Zusammenhang mit der von Ihnen beschriebenen "Notfallspritze" besteht kann ohne die Zusammensetzung zu kennen nicht eingeschätzt werden.
Generell ist die Prognose nach einer Dekompensation (also Wasser auf der Lunge) mit einer mittleren Überlebenszeit von ca 1 Jahr zu formulieren. Genauere Informationen entnehmen Sie bitte folgendem Link: http://www.tierkardiologie.lmu.de/besit ... diose.html
Stress und Ubermäßige Belastung sollten möglichst vermieden werden.
Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Peter Holler
[font=Verdana]Diplomate ACVIM Cardiology
Team Tierkardiologie
Medizinische Kleintierklinik
Ludwig-Maximilians-Universit
Team Tierkardiologie
Medizinische Kleintierklinik
Ludwig-Maximilians-Universit