Re: Frohe Weihnachten

Hier beantworten wir Fragen zu Herzerkrankungen

Moderator: j.schöbel

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loewefrau
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Joined: Tue Jan 22, 2013 8:42 am

Re: Frohe Weihnachten

Post by loewefrau »

Hallo hier ist die Besitzerin eines wundervollen Cavaliers jack und ich brauche drindend euren Rat.
Mit 7 jahren wurde in der Klinik leipzig eine Herzinsuffiezens
festgestellt.
Medikamente: morgens: Benakor 5mg ; Vetmedin 2,5 mg;
                                 Prilactone 10mg ; Furosemid 20 mg
     abends: Vetmedin anfangs 2,5 mg seit Sommer 1,25 mg
Seit 2 Monaten mache ich die Erfahrung, das mein Hund
nach Einnahme der vetmedin explodiert, sein ganzer Körper
vibriert unter den Herzschlägen, plötzlich hat jack Herz
rasen und eine sehr hohe Atemfrequenz (56 )
Die Nottierärztin rät mir Vetmedin abzusetzen und Lanitop
einzusetzen, die Kardiologin in leipzig schlägt Alarm und
rät mir dringend davon ab.
Röntgen Lunge vor 14 Tagen war OK, Herzultraschall vor
4 Monaten war auch OK und ein Blutbild wurde gestern gemacht!
Mir geht es genau so schlecht wie meinem Hund, ich habe jetzt Vetmedin halbiert und er hat Luftprobleme
Bin völlig hilflos, gebe ich nun Vetmedin oder Lanitop
Womit haben Sie bessere Erfahrungen gemacht? Danke
p.holler
Posts: 390
Joined: Mon Aug 01, 2011 9:03 am

Re: Frohe Weihnachten

Post by p.holler »

Guten Morgen,

generell kann leider aus der Ferne keine Empfehlung ausgesprochen werden ohne die genauen Befunde zu kennen.

Im dekompensierten Stadium (also nachdem sich "Wasser" auf der Lunge gebildet hat infolge von Herzversagen) einer Mitralendokardiose (einer Herzklappensinsuffizienz auf der linken Seite, die zu einer Vergrößerung des linken Vorhofs führt), wird entwässernde Medikation, ein ACE-Inhibitor (z.B. Benakor) und Vetmedin eingesetzt.
Hier gibt es Studien, die bei der Gabe von Vetmedin eine deutlich längere Überlebenszeit zeigen, als ohne Vetmedin (QUEST-Trial).

Falls die Herzinsuffizienz noch kompensiert ist, also sich bisher noch kein Wasser auf der Lunge gebildet hat, dann konnte bisher noch nicht gezeigt werden, dass eine "prophylaktische" Medikamentengabe einen signifikanten Vorteil bringt.

Lanitop (Wirkstoff Methyldigoxin) wird nur mehr bei bestimmten Herzryhthmusstörungen eingesetzt und findet keinen standardmäßigen Einsatz mehr, wenn keine Rhyhmusstörungen vorhanden sind.

Allgemeine Informationen können Sie folgendem Link entnehmen - http://www.tierkardiologie.lmu.de/besit ... diose.html .

Zusammenfassend sollte jede mögliche Änderung der Medikation mit Ihrem behandelnden Tierarzt oder Kardiologen abgesprochen werden - dieser kennt die Gesamtheit der Befunde und kann Sie am umfassensten beraten.

Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Peter Holler
[font=Verdana]Diplomate ACVIM Cardiology
Team Tierkardiologie
Medizinische Kleintierklinik
Ludwig-Maximilians-Universit
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