Hallo,
unser Hund hatte innerhalb 4 Tagen 2 Ergüsse. 2 TA's 2 Meinungen: TA 1 für eine Ursachenuntersuchung mittels Schall darf kein Erguss vorhanden sein, sonst sieht man nichts - TA 2 Â gerade wenn der Herzbeutel gefüllt ist kann man einen mögl. Tumor erkennen.
TA 1 befürwortet bei einem ideopathischen immerwiederkehrenden Perikarderguss eine teilw. Entfernung des Herzbeutels, TA 2 sieht das eher skeptisch. Â Der Hund ist ansonsten gesund und robust (halt Boxer). In dieser Situation wäre es schön, wenn ich klarere Aussagen erhalten könnte.
Viele Dank und liebe Grüße ???
Diagnose / Behandlung Perikarderguss beim Hund
Moderator: j.schöbel
Re: Diagnose / Behandlung Perikarderguss beim Hund
Guten Abend,
Tumorscreening im Rahmen eines Pericardergußes sollte mit noch bestehendem Erguß durchgeführt werden, da bestimmte Strukturen (bsp das Herzohr) nur so wirklich darstellbar sind und nach Pericardiocentese mancher Tumor wieder "versteckt" ist. Hochgradige Veränderungen stellen hier eine Ausnahme dar.
Nach der echokardiografischen Tumorsuche und dem anschließenden Abziehen wäre auch eine Ergußanalyse zu empfehlen um hier etwaige Tumorzellen nachweisen zu können.
Im Falle eines idiopathischen Pericardergußes und 3-4 maligem Abziehens mit immer wiederkehrendem Erguß kann eine Entfernung der Pericards erwogen werden. Der entfernte Herzbeutel sollte ebenfalls pathohistologisch untersucht werden.
Öfteres Abziehen kann zu Veränderungen im Pericard führen (durch die Reizung der Nadel beim Abziehen) und damit zu einer Einschränkung des Herzens auch ohne hochgradigen Erguß führen. Beachtet sollte jedoch werden, dass manche Tumore im Schall nicht darstellbar sind (zB Mesotheliome).
Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Peter Holler
Tumorscreening im Rahmen eines Pericardergußes sollte mit noch bestehendem Erguß durchgeführt werden, da bestimmte Strukturen (bsp das Herzohr) nur so wirklich darstellbar sind und nach Pericardiocentese mancher Tumor wieder "versteckt" ist. Hochgradige Veränderungen stellen hier eine Ausnahme dar.
Nach der echokardiografischen Tumorsuche und dem anschließenden Abziehen wäre auch eine Ergußanalyse zu empfehlen um hier etwaige Tumorzellen nachweisen zu können.
Im Falle eines idiopathischen Pericardergußes und 3-4 maligem Abziehens mit immer wiederkehrendem Erguß kann eine Entfernung der Pericards erwogen werden. Der entfernte Herzbeutel sollte ebenfalls pathohistologisch untersucht werden.
Öfteres Abziehen kann zu Veränderungen im Pericard führen (durch die Reizung der Nadel beim Abziehen) und damit zu einer Einschränkung des Herzens auch ohne hochgradigen Erguß führen. Beachtet sollte jedoch werden, dass manche Tumore im Schall nicht darstellbar sind (zB Mesotheliome).
Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Peter Holler
[font=Verdana]Diplomate ACVIM Cardiology
Team Tierkardiologie
Medizinische Kleintierklinik
Ludwig-Maximilians-Universit
Team Tierkardiologie
Medizinische Kleintierklinik
Ludwig-Maximilians-Universit
Re: Diagnose / Behandlung Perikarderguss beim Hund
Sehr geehrter Herr Dr. Holler,
vielen lieben Dank für Ihre Erläuterung. Ich weiß, dass eine Fernbeurteilung nicht möglich ist. Möchte aber kurz unsere Situation für eine Gesamtsicht darstellen:
Letzten Mittwoch  habe ich morgens festgestellt, dass unser Hund ungewöhnlich viel trank und der Bauchraum angeschwollen und berührungsempfindlich war. Nach dem Futter, was auch eingefordert wurde – wie immer – erbrach er dann 1 x.  Da der Umfang des Bauchraums zusehens gewachsen ist bin ich sofort zu unserem Tierarzt. Nach Ultraschall sah es nach einem geplatzten Milztumor aus. Sofort Not-OP. Es kamen Unmengen Wasser aus dem Bauchraum. Milztumor war nicht vorhanden, allerdings hatte sich eine Darmschlinge um die Milz gelegt, was einen Darmverschluss sowie das Abschnüren der Milz zur Folge hatte. Untersuchung des Bauchraumes ergab keinerlei Hinweis auf Tumorgeschehen. Aufatmen. Dann wurde jedoch festgestellt, dass  ein Herzbeutelerguss vorlag. Wir sind sofort  in eine  Tierklinik mit kardiologischer Versorgung gefahren. TA 1: Herzultraschall wurde gemacht. Erguss wurde punktiert (Menge:3/4 Nierenschale) konnte jedoch nicht gänzlich entfernt werden. Flüssigkeit wurde ins Labor geschickt. Abends hat unser Hund schon wieder „randaliert“ und wollte fressen auch erste Spielaufforderungen kamen – unglaublich! Die  Nachkontrollen donnerstags beim Haustierarzt und freitags in der Tierklinik ergaben, dass der Herzbeutel sich wieder füllt. Punktieren wollte der TA 1  allerdings noch nicht, da unser Hund  sehr gestresst war und der Erguss sich noch in Grenzen hielt. (das Labor war lt. TA 1 e übrigens negativ). Der nächste Termin war für heute angesetzt. Da sich der Zustand allerdings gestern wieder verschlechterte (Atmung /Bauchumfang) waren wir wieder in der Tierklinik. TA 2: der Herzbeutel war wieder gefüllt und wurde punktiert, wobei dieses Mal der Erguss fast gänzlich abgezogen werden konnte. Lt. TA 2 lag noch kein Laborergebnis vor. Nachkontrolle ist jetzt für Mittwoch vereinbart. Die Meinungen der TA's habe ich ja bereits geschildert, wobei TA2 wohl vorsichtig auf Euthanasie hinwirken wollte. Diese Entscheidung kann und will ich aber zum jetzigen Zeitpunkt ganz bestimmt nicht treffen, da unser Hund nach dem Punktieren wieder absolute Lebensfreude zeigt mit allem was so dazugehört: verfressen, verspielt, verschmust, an der Umwelt interessiert etc. Abgesehen davon liegt für mich bis jetzt keinerlei Untersuchungsergebnis vor. Bis jetzt konnte kein Tumor (ich weiß, dass das u. U. schwierig oder gar nicht möglich ist) festgestellt werden. Ich möchte mein Tier bestimmt nicht leiden lassen, aber zum jetzigen Zeitpunkt
habe ich nicht den Eindruck, dass es dahinvegetiert und Schmerz ertragen muß. Ich nehme meine Verantwortung als Tierhalter sehr ernst und suche einfach nur Hilfe und Informationen um zur gegebenen Zeit die richtige Entscheidung treffen zu können. Bis dahin möchte ich nichts unversucht lassen, weitere Erkenntnisse im Zusammenhang mit dieser Erkrankung, Behandlungsmöglichkeiten usw. zu erlangen und ggfls. entsprechende Fachkliniken zu finden. Für jeden Rat bin ich äußerst dankbar.
Mit freundlichen und dankbaren Grüßen
Uriette
vielen lieben Dank für Ihre Erläuterung. Ich weiß, dass eine Fernbeurteilung nicht möglich ist. Möchte aber kurz unsere Situation für eine Gesamtsicht darstellen:
Letzten Mittwoch  habe ich morgens festgestellt, dass unser Hund ungewöhnlich viel trank und der Bauchraum angeschwollen und berührungsempfindlich war. Nach dem Futter, was auch eingefordert wurde – wie immer – erbrach er dann 1 x.  Da der Umfang des Bauchraums zusehens gewachsen ist bin ich sofort zu unserem Tierarzt. Nach Ultraschall sah es nach einem geplatzten Milztumor aus. Sofort Not-OP. Es kamen Unmengen Wasser aus dem Bauchraum. Milztumor war nicht vorhanden, allerdings hatte sich eine Darmschlinge um die Milz gelegt, was einen Darmverschluss sowie das Abschnüren der Milz zur Folge hatte. Untersuchung des Bauchraumes ergab keinerlei Hinweis auf Tumorgeschehen. Aufatmen. Dann wurde jedoch festgestellt, dass  ein Herzbeutelerguss vorlag. Wir sind sofort  in eine  Tierklinik mit kardiologischer Versorgung gefahren. TA 1: Herzultraschall wurde gemacht. Erguss wurde punktiert (Menge:3/4 Nierenschale) konnte jedoch nicht gänzlich entfernt werden. Flüssigkeit wurde ins Labor geschickt. Abends hat unser Hund schon wieder „randaliert“ und wollte fressen auch erste Spielaufforderungen kamen – unglaublich! Die  Nachkontrollen donnerstags beim Haustierarzt und freitags in der Tierklinik ergaben, dass der Herzbeutel sich wieder füllt. Punktieren wollte der TA 1  allerdings noch nicht, da unser Hund  sehr gestresst war und der Erguss sich noch in Grenzen hielt. (das Labor war lt. TA 1 e übrigens negativ). Der nächste Termin war für heute angesetzt. Da sich der Zustand allerdings gestern wieder verschlechterte (Atmung /Bauchumfang) waren wir wieder in der Tierklinik. TA 2: der Herzbeutel war wieder gefüllt und wurde punktiert, wobei dieses Mal der Erguss fast gänzlich abgezogen werden konnte. Lt. TA 2 lag noch kein Laborergebnis vor. Nachkontrolle ist jetzt für Mittwoch vereinbart. Die Meinungen der TA's habe ich ja bereits geschildert, wobei TA2 wohl vorsichtig auf Euthanasie hinwirken wollte. Diese Entscheidung kann und will ich aber zum jetzigen Zeitpunkt ganz bestimmt nicht treffen, da unser Hund nach dem Punktieren wieder absolute Lebensfreude zeigt mit allem was so dazugehört: verfressen, verspielt, verschmust, an der Umwelt interessiert etc. Abgesehen davon liegt für mich bis jetzt keinerlei Untersuchungsergebnis vor. Bis jetzt konnte kein Tumor (ich weiß, dass das u. U. schwierig oder gar nicht möglich ist) festgestellt werden. Ich möchte mein Tier bestimmt nicht leiden lassen, aber zum jetzigen Zeitpunkt
habe ich nicht den Eindruck, dass es dahinvegetiert und Schmerz ertragen muß. Ich nehme meine Verantwortung als Tierhalter sehr ernst und suche einfach nur Hilfe und Informationen um zur gegebenen Zeit die richtige Entscheidung treffen zu können. Bis dahin möchte ich nichts unversucht lassen, weitere Erkenntnisse im Zusammenhang mit dieser Erkrankung, Behandlungsmöglichkeiten usw. zu erlangen und ggfls. entsprechende Fachkliniken zu finden. Für jeden Rat bin ich äußerst dankbar.
Mit freundlichen und dankbaren Grüßen
Uriette
Re: Diagnose / Behandlung Perikarderguss beim Hund
Guten Morgen, Uriette!
Anbei ein Link zu weiterführender Information - http://www.tierkardiologie.lmu.de/besit ... rguss.html . Die kardiologische Spezialisten des Collegium Cardiologicums sind unter folgender Adresse zu finden: http://www.collegium-cardiologicum.de/ .
Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Peter Holler
Anbei ein Link zu weiterführender Information - http://www.tierkardiologie.lmu.de/besit ... rguss.html . Die kardiologische Spezialisten des Collegium Cardiologicums sind unter folgender Adresse zu finden: http://www.collegium-cardiologicum.de/ .
Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Peter Holler
[font=Verdana]Diplomate ACVIM Cardiology
Team Tierkardiologie
Medizinische Kleintierklinik
Ludwig-Maximilians-Universit
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Ludwig-Maximilians-Universit
Re: Diagnose / Behandlung Perikarderguss beim Hund
Herzlichen Dank für die Links. Ich bin froh dieses Forum gefunden zu haben. Ich werde gerne eine Rückmeldung schicken.
Freundliche Grüße
Uriette
Freundliche Grüße
Uriette