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Der Effekt von Pimobendan oder Benazepril Hydrochlorid auf die Überlebenszeit von Hunden mit kongestivem Herzversagen aufgrund einer myxomatösen Mitralklappendegeneration: Die QUEST Studie

(Zusammenfassung des Papers „Effect of pimobendan or benazepril hydrochloride on survival times in dogs with congestive heart failure caused by naturally occurring myxomatous mitral valve disease: the QUEST study.
Häggström J, Boswood A, O'Grady M, Jöns O, Smith S, Swift S, Borgarelli M, Gavaghan B, Kresken JG, Patteson M, Ablad B, Bussadori CM, Glaus T, Kovacevi? A, Rapp M, Santilli RA, Tidholm A, Eriksson A, Belanger MC, Deinert M, Little CJ, Kvart C, French A, Rønn-Landbo M, Wess G, Eggertsdottir AV, O'Sullivan ML, Schneider M, Lombard CW, Dukes-McEwan J, Willis R, Louvet A, DiFruscia R.)
J Vet Intern Med. 2008 Sep-Oct;22(5):1124-35

Eine Insuffizienz der Mitralklappe aufgrund von Mitralklappenendokardiose ist die häufigste Ursache für Herzversagen beim Hund. Entwickeln die Tiere klinische Anzeichen so versterben sie meist innerhalb eines Jahres an den Folgen der Erkrankung.
Die Studie sollte ermitteln, ob das mittlerweile vermehrt eingesetzte Pimobendan gemeinsam mit der Standardtherapie einen positiveren Effekt auf die klinischen Symptome, die Lebensqualität und die Überlebenszeit hat als die üblicherweise eingesetzten ACE-Inhibitoren gemeinsam mit der Standardtherapie. An der Studie teilnehmen konnten Hunde mit diagnostizierter Mitralklappenendokardiose und daraus resultierendem kongestivem Herzversagen. Es handelt sich um eine prospektive Einfachblind Studie, bei der eine Patientengruppe Pimobendan und die andere Patientengruppe Benazepril Hydrochlorid erhalten hat.
Von den 252 teilnehmenden Hunden erreichten 75% während der Studienlaufzeit den primären Endpunkt, der definiert war als herzbedingter Spontantod, Euthanasie aufgrund der Herzerkrankung oder Therapieversagen. Die mittlere Zeit bis zum Erreichen dieses Endpunkts lag im Durchschnitt aller Studienteilnehmer bei 188 Tagen. Dabei gab es zwischen den beiden Studiengruppen keine wesentlichen prozentualen Unterschiede, weder bezüglich des Prozentsatzes, der den primären Endpunkt insgesamt erreichte noch in Hinblick auf  den Anteil von Spontantod, Euthanasie oder Herzversagen.
Allerdings lag die mittlere Zeit bis zum Erreichen des Endpunkts in der Benazepril- Gruppe bei 140 Tagen und in der Pimobendan- Gruppe bei 267 Tagen. Eine Therapie mit Pimobendan reduziert also im Vergleich zu einer Therapie mit Benazepril signifikant das Risiko auf Erreichen des Endpunkts.  Es ergaben sich noch einige andere Variablen, die signifikanten Einfluss auf das Endpunkt-Risiko hatten. Ein niedrigeres Risiko hatten Hunde der Rasse Cavalier King Charles Spaniel sowie Hunde mit einer höheren Kreatinin Konzentration. Ein höheres Risiko ergab sich bei Hunden mit einem größeren Vertebral Heart Score, einem größeren LA/Ao Verhältnis, einem größeren linksventrikulären diastolischen Durchmesser, einer höheren Furosemid- Dosis und mit stärker ausgeprägter Leistungsintoleranz. Auch nach Berücksichtigung dieser anderen Variablen bei der Auswertung bleibt der positive Effekt von Pimobendan unbestreitbar.


Take Home Message:
Pimobendan zusammen mit der Furosemid konnte die Überlebenszeit im Vergleich zu Benazepril plus Standardtherapie beinahe verdoppeln.

 

 

 

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