Tierkardiologie LMU

Guten Abend.
Ich suche Rat bezgl. der Gabe von Cardisure. Ich weiß bereits, dass diese auf leeren Magen und im Abstand von bestenfalls 12h erfolgen sollte. Morgens gelingt dies problemlos, da meine Hündin inzwischen am Morgen eh nichts mehr frisst, ihre erste Mahlzeit erst nachmittags gegen 15/16 Uhr zu sich nimmt. Zum Abend hin wird sie agiler und hat dann auch Hunger. Demnach gibts schon meistens gegen 18/19 Uhr Abendessen. Wann sollte ich nun bestenfalls die abendliche Gabe des Cardisures geben?
Hund wiegt 13 Kg, Dosis: Morgens und abends 2,5mg
Der Hund hat bereits 2 Kg abgenommen, ist leicht untergewichtig, demnach möchte ich sie nicht unnötig hungern lassen.
Diagnosen: Niereninsuffizienz seit ca 6 Jahren und seit ca 1 Jahr Mitralklappeninsuffizienz bekannt, bereits mit erkennbarer Dekompenstion (Herzhusten,Gewichtsverlust, erheblich Leistungsschwächer, Synkopen)
Weitere Meds.: 20mg Furosemid, 5mg Benazepril, 62,5mg Aminophyllin

Vielen Dank

Guten Abend,

Wir können zu dem Medikament Cardisure (Wirkstoff Pimobendan) keine Aussage treffen, da wir mit diesem Medikament wenig Erfahrungen haben. Ich empfehle Ihnen jedoch, sich an die Packungsbeilage zu halten und die Dosierung mit Ihrem behandelnden Tierarzt zu besprechen, wenn Sie das Medikament weiter verabreichen.

Mit Vetmedin hingegen (ebenfalls Wirkstoff Pimobendan) haben wir jahrelange gute Erfahrungen gemacht. Außerdem konnte in Studien bereits eine gute Wirksamkeit und Verträglichkeit nachgewiesen werden. Vetmedin verabreichen wir in einer Dosierung von 0,25mg/kg zweimal täglich.

Generell sollte jede Therapie individuell an die jeweilige Herzerkrankung und das Tier angepasst werden. Ohne Ihre Hündin untersucht zu haben, kann ich Ihnen leider keine Therapieempfehlung geben.
Ab dem Stadium einer dekompensierten Mitralklappenendokardiose, (d.h. ab dem Moment in dem sich ein Lungenödem gebildet hat, welches mittels Röntgenbild diagnostizierbar ist), empfehlen wir eine Therapie mit Furosemid und Vetmedin.

Bestehende Synkopen sollte man weiter abklären lassen, da diese unter anderem durch Herzrhythmusstörungen ausgelöst werden können. Hierfür empfehlen wir ein 24-h-EKG.

Auf jeden Fall ist es nicht ratsam, eine bereits untergewichtige Hündin hungern zu lassen.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen weiter helfen und wünsche Lotte alles Gute!!

Viele Grüße,
Lena Klüser

Ich hänge mich hier gleich an.
Auch wir haben das Problem mit unserem 11 1/2 Dackelmädchen (siehe Thread Herzmedikamente verabreichen), dass es schwierig ist, 12 Stunden-Intervalle zwischen den Medikamentengaben einzuhalten. Oft wird die Nahrung verweigert, und dann will sie plötzlich fressen.

Ich versuche, die Medis am Morgen in 2 Leberwurstbällchen zu packen, aber abends sind es dann meist noch keine 12 Stunden, wenn sie fressen möchte.
Sollte man sich ganz genau an den 12 Stundenrhythmus halten, weil sonst die Belastung für den Körper zu gross ist?
(Vetmedin, Lanitop, Dimazon, Prilactone und abends noch Vasotop dazu)

Hallo,

der Abstand von 12h sollte idealerweise angestrebt werden - insofern dies möglich und umsetzbar ist.

Wenn dies allerdings nicht durchführbar ist, versuchen Sie die 12h so gut es geht einzuhalten - auch wenn dies dann eben zwangsläufig bedeutet, dass ihr Tier die Medikamente 1-2h früher oder später bekommt.

Ich hoffe, dies hilft Ihnen weiter und wünsche Ihnen noch einen schönen Tag!!
Alles Gute für Ihr Dackelmädchen.

Viele liebe Grüße,

Lena Klüser