Vetmedin - Unruhe?

Hier beantworten wir Fragen zu Herzerkrankungen

Moderator: j.schöbel

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BanditDS
Beiträge: 1
Registriert: Sa Okt 03, 2009 11:13 am

Vetmedin - Unruhe?

Beitrag von BanditDS »

Hallo,

unser Mischlingshund Bandit ist mittlerweile 17,5 Jahre alt und wir hatten bislang Glück, dass er keine ernsthaften Krankheiten hatte.

Letzte Woche bekam er sehr lauten Husten woraufhin wir zum TA mit ihm gingen.

Dieser gab ihm eine Spritze gegen Bronchitis und stellte ein Herzgeräusch fest (das sehr leise schon vor 2 jahren zu hören war, nun aber lauter geworden ist) und verschrieb uns Vetmedin.

Nun haben wir Bandit seit einer Woche 2 mal täglich eine halbe Tablette verabreicht (das entspricht 2,5mg des Wirkstoffs Pimobendan),  er wiegt aber "nur" 7,4kg und laut Beschreibung des Medikaments wäre das eine zu hohe Dosierung, oder?

Die letzten Tage war Bandit sehr nervös und unruhig. Normalerweise schläft er an die 15 Stunden pro Tag, doch seit er Vetmedin bekommt hechelt er den ganzen Tag, sein Herz schlägt sehr schnell und er jault oder fiebt den kompletten Tag udn will ständig Gassi gehen. Er kam nur circa 5 Stunden zu Ruhe während der Nacht und das ist sehr ungewöhnlich.
Kann diese Unruhe eine Nebenwirkung sein? Sollten wir die Dosierung runtersetzen?

Unser TA meinte gestern (Freitag) am Telefon, das jaulen kann nicht vom Vetmedin kommen, aber so ganz glauben wollen wir ihm das nicht. Er vermutet das jaulen kommt vom Sexualtrieb, das können wir nicht bestätigen, denn in 17 Jahren ist Bandit noch nie soo "ausgeflippt" wegen irgendwelcher läufigen Hündinnen.

Ich wäre dankbar für eine Einschätzung oder einen Rat

Grüße, Cristina
Lisa_Keller
Beiträge: 504
Registriert: Fr Jun 17, 2005 8:43 am

Re: Vetmedin - Unruhe?

Beitrag von Lisa_Keller »

Hallo,
die Dosis, die Ihr Hund bekommt liegt etwas über den angegebenen Empfehlungen (0,25 - 0,3 mg/kg). Die von Ihnen geschilderte Symptomatik ist tatsächlich eher untypisch für Pimobendan. Wenn Sie das Gefühl haben, dass die Verhaltensveränderungen mit der Einnahme des Medikamentes zusammen hängen, könnten Sie mittels Herzultraschall und Röntgen untersuchen lassen, ob eine Medikation zum jetzigen Zeitpunkt überhaupt notwendig ist (vorhandensein eines hochgradigen Herzproblems mit Lungenödem, Ursache des Hustens aufgrund des Herzproblems). Liegt noch kein Lungenödem vor und der Husten Ihres Hundes hat eine andere Ursache, ist die Verabreichung von Pimobendan zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht unbedingt notwendig und Sie könnten versuchen das Medikament wieder abzusetzen (in Absprache mit dem behandelnden Kardiologen). Verschwinden damit die Symptome ist eine Nebenwirkung relativ wahrscheinlich.

Mit freundlichen Grüßen,
Dr. L. Keller
Dr. Lisa Keller&&Resident Kardiologie&&Team Tierkardiologie LMU
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