Herzvergrößerung Perser

Hier beantworten wir Fragen zu Herzerkrankungen

Moderator: j.schöbel

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romeo
Beiträge: 2
Registriert: Mi Nov 11, 2009 2:06 pm

Herzvergrößerung Perser

Beitrag von romeo »

Leider wurde heute bei unserem 12 Jahre alten Perser eine extreme Herzvergrößerrung festgestellt.
Zu unserem Erschrecken ohne Anzeichen. Selbst bei der jährlichen Untersuchung vor 2 Wochen fühlte er sich pudelwohl.

Nun ist die Vergrößerung so weit fortgeschritten das die Bauchhöhle ausgefüllt ist, das Herz das Lungenflügel einengt und auch die Luftröhre nicht mehr ganz gerade laüft.


Nun wurde Enacard zur Stärkung des Herzens und Lasix für die Lunge verschrieben.

Allerdings war das Röntgenbild so erschreckend das man als Laie schon das schlimme Ausmaß erkennen konnte und ob die Medikamente überhaupt noch helfen konnte der TA leider auch nicht mehr sagen.

Gibt es andere erfolgversprechende Behandlungsmethoden?

Wann sollte von einer Weiterbehandlung abgesehen werden um unseren lieben Freund nicht unnötig zu quälen?  

Vor allem unnötige Schmerzen wollen wir unbedingt vermeiden.

Vielen Dank für Ihre Hilfe

Mario Noack
J.Simak
Beiträge: 400
Registriert: Mo Okt 16, 2006 11:26 am

Re: Herzvergrößerung Perser

Beitrag von J.Simak »

Hallo,

die beste Möglichkeit eine Herzerkankung genau beurteilen zu können ist der Herzultraschall. Danach kann auch über die  richtige Therapiemöglichkeit entschieden werden.
Wenn die Entwässerungsmedikamente (Lasix) bei hochgradiger Atemnot verursacht durch ein kardiales Lungenödem (Wasser in der Lunge) nicht mehr anschlagen ist die Prognose schlecht. Sie sollten bei Ihrer Katze auf angestrengte oder zu schnelle Atmung achten und sie bei Symptomen (Atemnot, keine Futteraufnahme...) möglichst bald Ihrem Tierarzt vorstellen, damit die Dosis des Entwässerungsmedikaments angepasst werden kann. Eine Herzerkankung geht normalerweise nicht mit Schmerzen einher. Bei einem Herzpatienten sollte man auf eine gute Lebnesqualität achten. Solange Sie Ihrer Katze nichts anmerken, sie munter ist und gut frisst, leidet sie nicht.

Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Julia Simak
Team Tierkardiologie&&Medizinische Kleintierklinik&&Universit
romeo
Beiträge: 2
Registriert: Mi Nov 11, 2009 2:06 pm

Re: Herzvergrößerung Perser

Beitrag von romeo »

Hallo Frau Dr. Simak,

vielen Dank für Ihre Antwort.
Einige Punkte sind gerade das Problem worüber ich mir Gedanken mache.
Atemnot hat er bisher nicht gehabt.Verwunderlich?

Allerdings liegt er seit gestern nur noch da und sucht dunkle Stellen auf. Er fühlt sich einfach total schlaff und kraftlos an.
Gefressen und getrunken hat er heute noch, allerdings nimmt er sonst praktisch nicht mehr am Alltag teil.

Von Lebensfreude ist nichts mehr zu sehen. Wie lange sollte es maximal dauern bis er wieder munterer wird und das Herzmittel anschlägt?

Der jetzige Zustand ist eher sehr bedrückend, da man ihm förmlich ansieht das es ihm nicht gut geht.
Wir wollen nicht unnötig lange leiden lassen.

Unverständlich vor allem für uns das alles so plötzlich auftreten kann.


Welchen zusätzliche Option würde die Ultraschalluntersuchung gegenüber dem Röntgenbild bringen?

Erschließen sich dadurch ander Behandlungsmöglichkeiten?

Vielen Dank

Mit freundlichen Grüßen

Mario Noack
J.Simak
Beiträge: 400
Registriert: Mo Okt 16, 2006 11:26 am

Re: Herzvergrößerung Perser

Beitrag von J.Simak »

Hallo,

im Herzultraschall können nicht nur die Herzsilhuette, sondern auch die Pumpfkraft, der Blutfluss und die Herzklappen beurteilt werden. Danach kann die Therapie genau angepasst werden.
Eigentlich wird bei einer Herzerkrankung erst Furosemid (Lasix) gegeben, wenn sich Wasser in die Lunge, den Brustkorb oder den Bauch zurückgestaut hat. Dies kann man im Röntgen sehen oder aufgrund von Symptomen wie Atmenot oder Hecheln vermuten.
Katzen zeigen Herzerkrankungen meist erst, wenn sie sehr weit fortgeschritten sind. Deswegen treten Anzeichen meist plötzlich auf.
Wenn es Ihrer Katze auch mit den Medikamenten nicht besser geht, sollten Sie sie baldmöglichst zur Kontrolluntersuchung bei Ihrem Tierarzt vorstellen, damit die Medikamente angepasst werden oder weitere Untersuchungen durchgeführt werden können.

Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Julia Simak
Team Tierkardiologie&&Medizinische Kleintierklinik&&Universit
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