Vasotop und Ramipril HEXAL 1,25mg

Hier bieten wir momentan Hilfe bei Ihren kardiologischen Fällen an

Moderator: j.schöbel

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killer.kitties
Beiträge: 2
Registriert: Di Sep 07, 2004 7:02 pm

Vasotop und Ramipril HEXAL 1,25mg

Beitrag von killer.kitties »

Guten Abend! Meine Katze Isis (*10.Mai 1995) erhält seit Oktober 2004 das Medikament Vasotop 1,25mg (1/2-Tablette täglich) und Carbimazol Henning 5mg (1/4-Tablette zweimal täglich). Meine Frage: Das Vasotop ist unheimlich teuer. Wieso verordnet mein Tierarzt nicht einfach das Medikament Ramipril HEXAL 1,25mg? Der Tierarzt hat mir erzählt, er dürfe das nicht. In meiner Apotheke und von Bekannten weiss ich aber, das der Tierarzt aber ein Rezept ausstellen könnte, womit ich dann das günstigere von HEXAL erhalten könnte. Ich halte das für Abzocke: Vergleich Vasotop kostet fast dreimal soviel wie das von HEXAL mit dem gleichen Wirkstoff + Menge (HEXAL = 100 Tabletten = ca. 25 Euro + Vasotop ca. 100 Euro). Das verstehe ich einfach nicht  
Sonschi
Beiträge: 3
Registriert: Di Jun 14, 2005 4:55 pm

Re: Vasotop und Ramipril HEXAL 1,25mg

Beitrag von Sonschi »

Hallo,
Ihr Tierarzt verhält sich vollkommen korrekt.
Aufgrund des Arzneimittelgesetzes sind wir verpflichtet, bei dem Vorhandensein von tiermedizinisch zugelassenen Medikamenten auch diese zu verschreiben. Nur im Therapienotstand, d.h. das Medikament ist in der Tiermedizin nicht zugelassen, dürfen wir umwidmen und auf humanmedizinische Produkte zurückgreifen.
Ihr Tierarzt hält sich also nur an die rechtlichen Grundlagen.
Grüße
TÄ Sonja Schiller
Team Tierkardiologie&&Medizinische Kleintierklinik&&Universit
wertut
Beiträge: 2
Registriert: Mi Jan 24, 2007 1:16 pm

Re: Vasotop und Ramipril HEXAL 1,25mg

Beitrag von wertut »

Hallo,

das war nicht die Frage, sehr geehrte Frau Sonja Schiller.

Ich setze voraus, daß es sich bei Vasotop und Ramipril Hexal 1,25mg um identische Präparate handelt.

Dann allerdings stellt sich die Frage auch nach dem Preis. Warum diese Preisdifferenz und warum muß diese der Tierhalter bezahlen?

Der bloße Hinweis auf Gesetze, soviel sollten wir aus der Vergangenheit gelernt haben, ist unzureichend.

Wenn hier wirklich nur ein hoher Preis durchgesetz werden soll, dann ist das unlauter. Gleichgültig welche Gesetze es da gibt.

Würde mich über eine Antwort freuen.

Viele freundliche Grüße
wertut
vetimk
Beiträge: 133
Registriert: Fr Feb 27, 2004 6:37 pm

Re: Vasotop und Ramipril HEXAL 1,25mg

Beitrag von vetimk »

Hallo,

wir leben hier in einem Land mit bestimmten Gesetzen, an die wir uns halten müssen. Das gilt sowohl für Sie als Privatperson wie auch für uns Tierärzte.

Die Medikamente werden speziell für die Tiermedizin zugelassen. Dieses Zulassungsverfahren kostet viel Geld. Ausserdem werden in der Tiermedizin nicht annähernd so viele Medikamente mit einem bestimmten Wirkstoff verkauft. Das führt zu höheren Preisen, an denen auch der Tierarzt NICHTS verdient und an denen er NICHT schuld ist. Trotzdem müssen wir die Medikamente von rechtswegen verkaufen und dürfen nicht das humanmedizinische Generikum verwenden.
Sollten sie damit ein Problem haben, wenden sie sich bitte an die für die Preise verantwortliche Pharmaindustrie und an unseren Gesetzgeber. Sollten sie mit den in Deutschland geltenden Gesetzen unzufrieden sein, so müssen sie daraus ihre Konsequenzen ziehen.
Dieses Forum bietet für diese Diskussion keine weitere Grundlage.
Gruß
TA M. Killich
Tierarzt Dr. Markus Killich&&Team der Abteilung f
wertut
Beiträge: 2
Registriert: Mi Jan 24, 2007 1:16 pm

Re: Vasotop und Ramipril HEXAL 1,25mg

Beitrag von wertut »

Hallo,

sehr geehrter Herr Killich, wir sind selbst Betroffene. Sie haben jedoch meine Antwort in wichtigen Punkten mißverstanden, eventuell sogar mißverstehen wollen.

Antizipierend sei hier zunächst klargestellt:
(a) Unsere TAs geben sich nicht nur fachlich alle Mühe, sie nehmen höchst soziale Honorare. Wir würden gerne freiwillig deutlich mehr geben, wenn wir es hätten! Wo habe ich behauptet, daß die TAs sich bereichern. Was unterstellen Sie mir da?

(b) Ihr Verständnis für die Pharmapreise erstaunt mich. Wie wäre es, wenn Sie für die Tierhalter gleich viel Verständnis aufbringen würden?

Die Zulassungskosten für ein Medikament, das erprobt ist und keine konkreten Entwicklungskosten verursacht, werden sich übrigens sehr in Grenzen halten.

(c) Da es sich um ein "humanmedizinisches Generikum" handelt, das sozusagen für den tiermedizinischen Bereich nur neu etikettiert werden muß, ist der Verkauf ist in jedem Fall (nun nur für Mensch+Tier) gesichert.


Unsere Katze Janina bekamen wir als diese ca. 7Jahre alt war. Sie hatte ein recht anstrengendes Leben hinter sich. Im Alter von 10 Jahren stellte der TA Diabetes fest. Janina überlebte nur, weil unser TA seine damalige Lehrerin, Frau Prof. Schwarz-Porsche, einschaltete (internationale Spezialistin für Stoffwechselerkrankungen an der Uni Berlin) und uns an sie überwies. Die Zuckerwerte lagen über 700mg. Es wurde auch noch ein „Sportlerherz“ festgestellt. Außer Insulin (von Höchst Rind/Schwein; später Berlin-Chemie und heute Cann-Insulin) und Rekawan bekam Janina auch noch Delix1,25mg (heute Vasotop) - ein Menschenpräparat.

Janina wird diese Jahr 20 Jahre alt. Seit fast 10 Jahren hat sie nun Diabetes. Es geht ihr jedoch erstaunlich gut.  Sie können sich vorstellen, daß hier einige Ausgaben zusammenkommen. Abgesehen von den jährlichen Standards wie Impfungen, Zusatzmittel wie Ipakitine (fast 600g im Jahr) und Ähnliches, kommen noch deutlich teurere Posten hinzu.

Z.B. wir haben kein Auto. Allein die Kosten für das Taxi (für die Arzt- und Klinikbesuche), belaufen sich im Jahr auf gut 150Euro.

Die Hauptkosten stellen allerdings die Medikamente. Da fragen wir uns, als verantwortliche und verantwortungsbewußte Tierhalter, ob diese Preise korrekt sind. Finden Sie diese Frage unberechtigt, wenn allein die Einsparung Menschen- statt Tierpräparat, die Taxikosten (siehe (b)) abdecken würden?

Es soll doch eine vernünftige, angemessene medizinische Versorgung durchgeführt werden! Auch das wird zu recht vom Gesetzgeber verlangt! Das Recht auf unverhältnismäßigen Gewinn (unter Ausbeutung der Notlage des Tierhalters und auch der Tierärzte) ist in keinem Gesetz vorgesehen.

Sie schreiben, daß die Pharmaindustrie Preise festsetzt und daß der Gesetzgeber die Gesetze vorgibt. Leider gehen Sie nicht auf die problematische Situation ein, die durch Pharmapreise und Gesetze geschaffen wurde. Denn wenn ein praktizierender TA sich an das Gesetz hält, besteht die Gefahr, daß die Tierhalter die Kosten nicht mehr tragen können und die Patientenversorgung darunter leidet bzw. der Tierkollege vermeidbare Schmerzen ggf. ertragen muß. Erfüllt das nicht den Tatbestand der bewußten Tierquälerei? Würde das Ihr Gewissen nicht belasten? (Wenn nicht, dann ersparen Sie es sich weiter zu lesen und treten Sie in die CSU ein oder SPD. Ist egal.)

Aber hält sich der TA nicht streng an das Gesetz und sorgt dafür daß der (ärmere) Tierhalter erträglich finanziell belastet wird, dann kann er zwar mit einem guten Gewissen leben, da er Patient und Tierhalter gut versorgt weiß, aber er ist immer in Gefahr von Behörden verfolgt zu werden. Wahrlich kein angenehmer und ein nicht tolerierbarer Zustand.

Welcher ethisch bzw. seelisch-geistig halbwegs entwickelte Mensch kann schon Gewissen und Mitleid per Gesetz verleugnen? Wir wollen doch nicht alte Traditionen wieder aufleben lassen! Oder? Was legal ist muß nicht gerecht sein. Und was nicht gerecht ist bzw. durch seine Intention und Wirkung nicht gerechtfertigt ist, das muß in seiner Schädlichkeit auch benannt werden. Wehret den Anfängen!

Zu „den in Deutschland geltenden Gesetzen“ (Zitat) gehört übrigens auch das GG und hier der §1 des GG, der Unantastbarkeit der Menschenwürde. Die eigene Menschenwürde verlangt, daß ich kritisch und nicht nur opportunistisch Gesetzen Folge leiste. Vielleicht wagen Sie in dieser Denkrichtung etwas mehr Selbstkritik.

Können Sie es mit Ihrer Menschenwürde ernsthaft vereinbaren, d.h. können Sie es mit den wichtigsten Werten Ihres Lebens vereinbaren, daß Sie, weil Sie sich legal verhalten, eventuell das unnötige Leiden eines kranken Tieres oder seinen zu frühen Tod (weil ein Tierhalter sich die Therapiekosten nicht leisten kann) zu verantworten haben? Ich hoffe nicht!


Mit freundlichen Grüßen
wertut
Christel
Beiträge: 1
Registriert: So Okt 15, 2006 6:09 pm

Re: Vasotop und Ramipril HEXAL 1,25mg

Beitrag von Christel »

Wir alle lieben unsere Tiere, sonst wären wir nicht Tierärzte geworden - und wir haben auch ein Gewissen!

Nur leider gibt es eben in jedem Berufsstand Rechte und Pflichten. Es wird immer Kontroversen zwischen Ethik und Pflichten geben-nur leider ist dieses Forum nicht das Richtige um letzteres weiterzudiskutieren, da es kein Ende nehmen würde.

TÄ Christel Schinner
Team Tierkardiologie&&Medizinische Kleintierklinik&&Universit
dotty
Beiträge: 2
Registriert: Sa Jul 19, 2008 11:48 am

Re: Vasotop und Ramipril HEXAL 1,25mg

Beitrag von dotty »

Das was sie hier schreiben entspricht nicht der Realität.
Es gibt sehr viele Ärzte die anstatt das teuere VASOTOP ,das preisgünstige Ramipril von HEXAL verschreiben und verkaufen.
Ramipril von HEXAL ist ein freigegebenes Medikamet und darf von jedem Tierarzt verordnet werden.

Ramipril ist um 2/3 preisgünstiger als VASOTOP.

Sie haben die fragen nicht beantwortet die ihnen gestellt worden sind.
Bitte lesen sie die Ragen genau bevor sie antworten.

[quote author=Team Tierkardiologie MK link=1119972848/0#3 date=1169721928]Hallo,

wir leben hier in einem Land mit bestimmten Gesetzen, an die wir uns halten müssen. Das gilt sowohl für Sie als Privatperson wie auch für uns Tierärzte.

Die Medikamente werden speziell für die Tiermedizin zugelassen. Dieses Zulassungsverfahren kostet viel Geld. Ausserdem werden in der Tiermedizin nicht annähernd so viele Medikamente mit einem bestimmten Wirkstoff verkauft. Das führt zu höheren Preisen, an denen auch der Tierarzt NICHTS verdient und an denen er NICHT schuld ist. Trotzdem müssen wir die Medikamente von rechtswegen verkaufen und dürfen nicht das humanmedizinische Generikum verwenden.
Sollten sie damit ein Problem haben, wenden sie sich bitte an die für die Preise verantwortliche Pharmaindustrie und an unseren Gesetzgeber. Sollten sie mit den in Deutschland geltenden Gesetzen unzufrieden sein, so müssen sie daraus ihre Konsequenzen ziehen.
Dieses Forum bietet für diese Diskussion keine weitere Grundlage.
Gruß
TA M. Killich[/quote]
vetimk
Beiträge: 133
Registriert: Fr Feb 27, 2004 6:37 pm

Re: Vasotop und Ramipril HEXAL 1,25mg

Beitrag von vetimk »

... sollte Ramipril mittlerweile auch von Hexal  für Tiere zugelassen sein, haben Sie natürlich vollkommen recht.
Tierarzt Dr. Markus Killich&&Team der Abteilung f
Lilly
Beiträge: 3
Registriert: Do Sep 04, 2008 1:13 pm

Re: Vasotop und Ramipril HEXAL 1,25mg

Beitrag von Lilly »

Hallo, habe geraden ihren Beitrag gelesen. Leidet ihre Katze an einer Herzinsuffizienz? Wir haben das gleiche Problem mit unserem Mops. Der Preis für das Medikament ist auch ziemlich hoch. Ich bin Harz IV-Empfängerin, und bald nicht mehr in der Lage, das teure Medikament zu kaufen. Das würde den sicheren Tod für das Tier bedeuten. Normalerweise müßte auch für ihn das Ramipril HEXAL in Frage kommen.
Hatten sie Erfolg bei ihrem Tierartzt?

Danke für ihre Antwort

E.Börner
bibi
Beiträge: 13
Registriert: So Sep 30, 2007 10:34 am

Re: Vasotop und Ramipril HEXAL 1,25mg

Beitrag von bibi »

Hallo Lilly,

ich kenne auch das problem mit den Tiermedikamenten und den Humanmedikamenten,
ich hatte bisher gottseidank kein Problem ein Rezept für ein Humanmedikament zu bekommen, habe aber mittlerweilen auch bemerkt, dass selbst die Tä , welche mir das Rezept bisher problemlos ausgestellt hatten, immer zögerlicher werden.
das hat den HIntergrund, dass gerade in unserer STadt es erst vor kurzem passiert ist, dass ein Tierarzt einen seiner kollegen dahingehend angezeigt hat, dass er verbotener Weise ein Rezept für ein Humanmedikament ausgestellt hat.
Also falls ihr das Glück habt einen TA zu finden, der euch das gewünschte REzept ausstellt, hängt es nicht an die große Glocke, und passt auf, dass keinTierarzt anwesend ist, wenn ihr das Rezept in der Apotheke einlöst.
Die apotheker haben kein Problem mit der Ausgabe der Medikamente, die verdienen dran, denn die Tiermedis werden ja in der Tierarztpraxis ausgegeben,
Ich finde es in Ordnung, wenn sich ein Tierarzt an die Gesetze hält, ich finde es toll, wenn einer den Mut hat diese zu brechen (was ja eigentlich dem Tier zu liebe ist), aber die dritte Sorte, die es nicht verknusen kann, dass der andere vielleicht ein paar Patienten mehr hat, dem wünsch ich eine Krankheit an den Hals und dazu einen Doktor der nicht an seiner Gesundheit sondern nur an seinem Geld interessiert ist.

Viel Glück bei der Suche nach dem geeigneten Tierarzt.!

uli
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