Tierkardiologie LMU

Guten Tag,
soeben habe ich erfahren, dass eine Wurfschwester meiner Hündin tot umgefallen ist, um es mal neutral auszudrücken.
Es handelt sich um Laekenois, sie werden im Mai 4 Jahre alt.
Der erste starb im letzten Sommer, der zweite im Februar und heute die dritte. Zwei fielen während des Spiels einfach um, einer wurde tot im Haus gefunden.
Nachdem der zweite Hund tot war, wurde die Hündin, die jetzt tot ist  und auch ein weiterer Rüde aus diesem Wurf untersucht. Bei der Hündin wurde eine Cardiomyelopathie festgestellt (richtig geschrieben?) bei dem Rüden wurde ein Herzachsenschiefstand diagnostiziert. Weiter bin ich leider nicht informiert.
Ich mache mit natürlich jetzt Sorgen um meine Hündin und wüsste gern, ob ich Vorsorge treffen kann? Sie zeigt keine Symptome die mir auffallen. Sie verausgabt sich relativ schnell, aber das war schon immer so.
Was soll ich tun und vor allem wo soll ich hingehen, denn ein "normaler" Tierarzt hat ja bestimmt kein tragbares EKG?
Leider wohne ich nicht mal in Bayern, sondern in Hessen.
Es wäre sehr nett, wenn Sie mir einen Rat geben könnten,
                   mfG
                            Stefanie

Hallo,
ich würde bei Ihrem Hund zu einem Herzultraschall und, nachdem es bei den anderen Hunden zu einem plötzlichen Herztod gekommen ist (kann durch Herzrhythmusstörungen ausgelöst werden) auch zu einem 24-h EKG raten. Eine Liste von Kardiologen finden Sie auf der Homepage des Collegium Cardiologicum, in Hessen können Sie z. B. zu Herrn PD Dr.  Mathias Schneider an der Uni Giessen zur Untersuchung gehen.

Mit freundlichen Grüßen,
Dr. L. Keller

Hallo,
inzwischen wurde meine Hündin in der Uni Giessen untersucht. Alle Untersuchungen des Herzens waren unauffällig, aber leider hat das Holter EKG dann doch Herzrhythmusstörungen zu Tage gefördert.
Meine Hündin soll das Medikament "Mexitil" bekommen, 200mg
3 x tägl.
Ich habe inzwischen den Beipackzettel studiert und bin sehr verunsichert ob der zahlreichen und schwerwiegenden Nebenwirkungen, die dieses Medikament, jedenfalls bei Menschen , hat.
Meine Hündin erscheint ja nach wie vor kerngesund und zeigt keinerlei Symptome, ich habe doch Bedenken, sie mit diesem Medikament kränker zu machen, als sie eigentlich ist.
Vielleicht gibt es ja Erfahrungen mit der Verträglichkeit und auch mit der Wirksamkeit dieses Medikamentes?
Ich würde mich über Antwort freuen.
                  Freundliche Grüße
                                               Stefanie

Hallo,
via Internet kann ich leider nicht beurteilen, wie gravierend die Rhythmusstörungen sind. Daher kann ich Ihnen nicht sagen, ob man die Nebenwirkungen, die bei jeden antiarrhythmisch wirksamen Medikament theoretisch auftreten können, in Kauf nehmen muss. Nach unserer Erfahrung wird das Medikament gut vertragen, bei manchen Patienten treten Magen-Darm-Symptome auf. Dann müsste ggf. das Medikament gewechselt werden. Wie Sie ja selbst geschrieben haben, besteht bei schweren Herzrhythmusstörungen die Gefahr des plötzlichen Herztodes (auch bei asymptomatischen Patienten), weswegen eine Therapie schon indiziert ist (wie gesagt, kenne ich den genauen Befund Ihres Hundes nicht). Bei manchen Patienten mit Herzrhythmusstörungen muss aufgrund fehlender Wirksamkeit oder Nebenwirkungen das Medikament gewechselt werden.

Mit freundlichen Grüßen,
Dr. L. Keller