Entwässerung bei Mitralklappeninsuffizienz
Posted: Thu Mar 05, 2009 1:08 am
Sehr geehrtes Ärzte-Team,
vorab: Ich finde es großartig, dass Sie ein solches Forum eingerichtet haben! Daher wage ich es heute auch, mich mit folgendem Problem an Sie zu wenden:
bei unserer ca. 9 Jahre alten Mischlingshündin Jeannie ist nach einem Ohmachtsanfall Silvester 2007 eine Unregelmäßigkeit im Herzen festgestellt worden. Ein Herzultraschall im März 2008 bestätigte den Verdacht auf eine Mitralklappeninsuffizienz mit hgr. Vorhoferweiterung. Die Mediaktion seitdem: Fortekor 20mg (1x1), Vetmedin 7,5mg (2x1 bzw. zusammengesetzt 2x1 5mg und 2x1 2,5mg); Prilactone 80mg (1x1), Dimazon 40mg (2x 1,5). Zudem erhielt sie zur Unterstützung der Leberfunktion 3x1 Legavit. Mit dieser Medikation ist sie gut bis sehr gut bis Ende August 2008 ausgekommen. Sehr gelegentliches Husten, drei Ohmachtsanfälle in der Zeit waren die einzigen Auffälligkeiten. Ende August ging es ihr nach der langen Hitzeperiode sehr schlecht, unsere TÄ befürchtete das Schlimmste und gab ihr nur noch wenig Zeit; einen geplanten Urlaub sagten wir daher ab. Wir gaben ihr zusätzlich Scilla comp Globuli (3x15) auf Anraten unser Human-Heilpraktikerin, was ihr serh gut bekam. Jeannie erholte sich zusehends und lief zu beinahe alter Form auf. Ab September wurde sie, vermutlich durch die Entwässerungstabletten, inkontinent. Seit ca. Weihnachten nahm ihr Bauchumfang beträchtlich zu, so dass wir im Januar - u.a. auch, weil unsere gewohnte TÄ sich wegen eines Todesfalls in ihrer Praxis vertreten ließ - eine weitere TÄ aufsuchten, die sich auf heilpraktische Methoden versteht. Sie punktierte Jeannie und gab ihr entwässernde Globuli. Eine Blutuntersuchung lieferte beste Ergebnisse; die TÄ war sehr zuversichtlich. Vier Tage darauf hatte sich wieder Wasser im Bauchraum angesammelt, Jeannie atmete schwer. Eine neue Punktion wurde vorgenommen, bei der das Wasser auch mit Blut vermischt war. Zusätzlich erhielt sie eine Cortison-Spritze. Am nächsten Tag sollten wir Jeannie erneut vorstellen. Jeannie sah wie komplett entwässert aus, der Bauchumfang war deutlichst zurückgegangen bis auf einen Wulst an der Bauchunterseite. Darauf tastete die TÄ Jeannie kurz ab und meinte, damit sei ihr Verdacht bestätigt, Jeannie habe einen großen Milztumor, daher auch das Blut bei der Punktion. Röntgen wolle und brauche sie nicht, wir würden ohnehin jetzt nicht mehr von Monaten oder Wochen, sondern von Tagen reden. Am liebsten hätte sie Jeannie sofort eingeschläfert. Drei Tage später waren wir bei unserer "alten" TÄ, die aber aufgrund des Bauchumfanges Jeannie ebenfalls nur noch wenige Tage gab und in dieser Hinsicht auch nichts unternehmen wollte, also keine Punktion. Sie spritzte Jeannie aber ebenfalls Cortison.
Das alles ist jetzt vier Wochen her. Seitdem ist Jeannie zwar durchaus etwas langsamer als früher, aber sie hat Appetit (wenn auch nicht über-, so doch regelmäßig), sie reagiert freudig und ohne Verzögerung auf die Aufforderung zum Spaziergang, ist aufmerksam und läuft unserer Nachbarkatze hinterher, sucht den Kontakt zu anderen Vierbeinern und natürlich auch zu uns. Sie spielt manchmal mit einem Rinderohr und zeigt - wenn auch nicht ganz so ausgelassen wie früher - Lust am Hundeleben. Erkennbar Schmerzen hat sie nicht, sie leidet nicht, und Sie können gewiss sein, das würden wir merken, zumal Jeannies Vorgänger Merlin ebenfalls an einer Herzkrankheit litt und wir aus leidvoller Erfahrung die Zeichen erkennen würden.
Solange wir diesen Lebenswillen und diese Lebensfreude bei Jeannie sehen, wollen und dürfen wir nichts zu ihrem Tode unternehmen, sondern alles, damit sie solange wie möglich ein gutes Hundeleben hat.
Nun meine Frage: Ihr Bauch hat wieder deutlich zugenommen, er ist gespannt und fest, also wird sich wieder viel Wasser angesammelt haben, was ihr sichtbar zu schaffen macht, wenn sie etwa länger braucht, um eine angenehme Liegeposition zu finden. Ihr Ausatmen geht stoßweise und holpert etwas, Husten hat sie aber nicht. Was können wir tun, um sie zu stärken und sie effizienter zu entwässern? Ist eine neuerliche Punktion, die ihr offensichtlich Erleichterung verschafft, ratsam? Wie oft? Was können wir weiter tun, um ihr Erleichterungen zu verschaffen?
Ich freue mich auf eine rasche Antwort und bedanke mich im Voraus herzlich für Ihren Rat!
ALex
vorab: Ich finde es großartig, dass Sie ein solches Forum eingerichtet haben! Daher wage ich es heute auch, mich mit folgendem Problem an Sie zu wenden:
bei unserer ca. 9 Jahre alten Mischlingshündin Jeannie ist nach einem Ohmachtsanfall Silvester 2007 eine Unregelmäßigkeit im Herzen festgestellt worden. Ein Herzultraschall im März 2008 bestätigte den Verdacht auf eine Mitralklappeninsuffizienz mit hgr. Vorhoferweiterung. Die Mediaktion seitdem: Fortekor 20mg (1x1), Vetmedin 7,5mg (2x1 bzw. zusammengesetzt 2x1 5mg und 2x1 2,5mg); Prilactone 80mg (1x1), Dimazon 40mg (2x 1,5). Zudem erhielt sie zur Unterstützung der Leberfunktion 3x1 Legavit. Mit dieser Medikation ist sie gut bis sehr gut bis Ende August 2008 ausgekommen. Sehr gelegentliches Husten, drei Ohmachtsanfälle in der Zeit waren die einzigen Auffälligkeiten. Ende August ging es ihr nach der langen Hitzeperiode sehr schlecht, unsere TÄ befürchtete das Schlimmste und gab ihr nur noch wenig Zeit; einen geplanten Urlaub sagten wir daher ab. Wir gaben ihr zusätzlich Scilla comp Globuli (3x15) auf Anraten unser Human-Heilpraktikerin, was ihr serh gut bekam. Jeannie erholte sich zusehends und lief zu beinahe alter Form auf. Ab September wurde sie, vermutlich durch die Entwässerungstabletten, inkontinent. Seit ca. Weihnachten nahm ihr Bauchumfang beträchtlich zu, so dass wir im Januar - u.a. auch, weil unsere gewohnte TÄ sich wegen eines Todesfalls in ihrer Praxis vertreten ließ - eine weitere TÄ aufsuchten, die sich auf heilpraktische Methoden versteht. Sie punktierte Jeannie und gab ihr entwässernde Globuli. Eine Blutuntersuchung lieferte beste Ergebnisse; die TÄ war sehr zuversichtlich. Vier Tage darauf hatte sich wieder Wasser im Bauchraum angesammelt, Jeannie atmete schwer. Eine neue Punktion wurde vorgenommen, bei der das Wasser auch mit Blut vermischt war. Zusätzlich erhielt sie eine Cortison-Spritze. Am nächsten Tag sollten wir Jeannie erneut vorstellen. Jeannie sah wie komplett entwässert aus, der Bauchumfang war deutlichst zurückgegangen bis auf einen Wulst an der Bauchunterseite. Darauf tastete die TÄ Jeannie kurz ab und meinte, damit sei ihr Verdacht bestätigt, Jeannie habe einen großen Milztumor, daher auch das Blut bei der Punktion. Röntgen wolle und brauche sie nicht, wir würden ohnehin jetzt nicht mehr von Monaten oder Wochen, sondern von Tagen reden. Am liebsten hätte sie Jeannie sofort eingeschläfert. Drei Tage später waren wir bei unserer "alten" TÄ, die aber aufgrund des Bauchumfanges Jeannie ebenfalls nur noch wenige Tage gab und in dieser Hinsicht auch nichts unternehmen wollte, also keine Punktion. Sie spritzte Jeannie aber ebenfalls Cortison.
Das alles ist jetzt vier Wochen her. Seitdem ist Jeannie zwar durchaus etwas langsamer als früher, aber sie hat Appetit (wenn auch nicht über-, so doch regelmäßig), sie reagiert freudig und ohne Verzögerung auf die Aufforderung zum Spaziergang, ist aufmerksam und läuft unserer Nachbarkatze hinterher, sucht den Kontakt zu anderen Vierbeinern und natürlich auch zu uns. Sie spielt manchmal mit einem Rinderohr und zeigt - wenn auch nicht ganz so ausgelassen wie früher - Lust am Hundeleben. Erkennbar Schmerzen hat sie nicht, sie leidet nicht, und Sie können gewiss sein, das würden wir merken, zumal Jeannies Vorgänger Merlin ebenfalls an einer Herzkrankheit litt und wir aus leidvoller Erfahrung die Zeichen erkennen würden.
Solange wir diesen Lebenswillen und diese Lebensfreude bei Jeannie sehen, wollen und dürfen wir nichts zu ihrem Tode unternehmen, sondern alles, damit sie solange wie möglich ein gutes Hundeleben hat.
Nun meine Frage: Ihr Bauch hat wieder deutlich zugenommen, er ist gespannt und fest, also wird sich wieder viel Wasser angesammelt haben, was ihr sichtbar zu schaffen macht, wenn sie etwa länger braucht, um eine angenehme Liegeposition zu finden. Ihr Ausatmen geht stoßweise und holpert etwas, Husten hat sie aber nicht. Was können wir tun, um sie zu stärken und sie effizienter zu entwässern? Ist eine neuerliche Punktion, die ihr offensichtlich Erleichterung verschafft, ratsam? Wie oft? Was können wir weiter tun, um ihr Erleichterungen zu verschaffen?
Ich freue mich auf eine rasche Antwort und bedanke mich im Voraus herzlich für Ihren Rat!
ALex