Tierkardiologie LMU

Guten Tag,

vielen Dank für die Auffnahme im Forum.

Nach einem kardiologischem US riet der TA zur Einnahme von je 1/2 Kautablette Vetmedin für unsere (kleine) Labradorhündin Isis von 12Jahren und einem Gewicht von 24,2kg.

Sie wird gebarft. Im Online Beipackzettel habe ich gelesen, dass da Aromostoffe der Schweineleber drin sind. Ihre Leberwerte sind schon länger erhöht. Hier habe ich von Todesfällen nach der Einnahme von Vetmedin gelesen.

Hier die Diagnose des TA
ISIS hat eine dilatative Kardiomyopathie mit Herzklappendegeneration.
Eine Behandlung mit VETMEDIN® kann die Herzfunktion unterstützen.
Eine Blutentnahme mit Untersuchung der Nieren- und Leberwerte sowie des Ionogramms ist in zwei Monaten fällig.
Angesichts der Ultraschallbilder muss die Herzfunktion am Ende des Jahres oder bei Bedarf früher überprüft werden.

Ich bin mir sehr unsicher.

Freundliche Grüße

Guten Tag,

zunächst tut es uns Leid, von der Diagnose Ihres Hundes zu hören.
Bei Vetmedin handelt es sich um den Wirkstoff Pimobendan - dies ist ein Inodilatator, welcher die Pumpfunktion verbessert und die Nachlast etwas senkt. Sowohl bei der Dilatativen Kardiomyopathie wie auch bei der Mitralklappenendokardiose wird dieser Wirkstoff in der Veterinärmedizin erfolgreich eingesetzt und hat in Studien bewiesen, die Zeit bis zum kongestiven Herzversagen signifikant zu verlängern.

Erhöhte Leberwerte (Leberenzyme) sind in der Regel nicht typisch mit der Gabe von Pimobenadn beschrieben. Wir raten daher zu einer weiteren Abklärung der Leber - hierfür ist oftmals eine Abdomensonographei (Bauchultraschall) und gegebenen Falles weitere Labortests vorerst anzuraten.

Da BARF-Ernährung zu einem Taurinmangel führen kann, wird kardialer seits eher von dieser Ernährungsform abgeraten bzw. sollte diese individuell berechnet werden und auf die Substituierung von Taurin hierbei geachtet werden. Ein Taurinmangel kann zu einer nutritiv bedingten systolischen Dysfunktion (Ernährung-bedingten Pumpschwäche) führen und sich echokardiographisch einer Dilatativen Kardiomyopathie folglich ähneln.

Die genaue Medikation und Diagnosenstellung kann lediglich nach einer ausführlichen echokardiographischen Untersuchung festgelegt werden.
Wir wünschen Ihnen und Ihrem Hund alles Gute!