Op bei einem 13 Jahre alten Dobermann ?!

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Katel66
Beiträge: 1
Registriert: Mo Jan 22, 2024 10:56 pm

Op bei einem 13 Jahre alten Dobermann ?!

Beitrag von Katel66 »

Guten Abend,

bei unserem fast 13 Jahre alten Dobermann soll eine OP am Auge gemacht werden( Lidrandtumor).
Die TÄ hat vorher ein geriatrisches BB angeordnet samt Cardiopet pro BNP ,der Wert liegt bei 888, laut TÄ leicht erhöht.
Des weiteren ist der Kreatininwert am oberen Referenzbereich (Maximalwert). Alle anderen Werte sind soweit in Ordnung.
Unser Hund wurde bis vor ein paar Jahren kardiologisch untersucht und war jedesmal ohne Befund.
Nun habe ich gelesen das bei Dobermännern in Bezug auf die DCM der BNP Wert unter 500 liegen sollte, was uns natürlich nun beunruhigt.
Welche Untersuchungen (außer Sonografie) sollten wir noch vor der OP machen lassen bzw. oder gibt es noch andere Blutuntersuchungen die auf eine Herzproblematik deuten?
Wir wissen das im Alter die Gefahr von DCM beim Dobermann steigt und möchten deswegen so gut es geht auf Nummer sicher gehen bzw. abwägen ob eine Op sinnvoll ist.

Vielen Dank für Ihre Mühe und Antworten.

Katrin Krauß
j.schöbel
Beiträge: 46
Registriert: Mo Okt 04, 2021 7:03 am

Re: Op bei einem 13 Jahre alten Dobermann ?!

Beitrag von j.schöbel »

Guten Tag,

der kardiale Biomarker NT-proBNP kann aufgrund einer vorliegenden Herzerkrankungen erhöht sein. Nichtsdestotrotz kann dieser Biomarker unter anderem infolge von Nephropathien (Nierenerkrankungen) ansteigen. Daher ist zur Einschätzung, ob eine Herzerkrankung zugrunde liegt, eine kardiologische Untersuchung dringend anzuraten.
Generell empfehlen wir jährliche Screening-Untersuchungen, da Dobermänner eine Prädisposition für eine Dilatative Kardiomyopathie besitzen, welche sich durch eine systolische Dysfunktion (Pumpschwäche) und / oder ventrikuläre Rhythmusstörungen äußern kann.
Hierzu gehört eine echokardiographische Untersuchung (Herzultraschall) sowie ein 24-Sunden-EKG zum Screening für (ventrikuläre = aus der Kammer kommende) Rhythmusstörungen.
Zur Risikoeinschätzung vor einer Narkose bei Ihrem Hund würden wir ebenso eine vollständige kardiologische Untersuchung mit Herzultraschall sowie 24-Stunden-EKG empfehlen.

Bei geriatrischen Patienten sollte generell folgend der ASA-Klasse (Risikoeinschätzung entsprechend des Alters sowie entsprechend vorliegender Vorerkrankungen) eine angepasste Anästhesie für etwaige Operationen erfolgen.

Wir wünschen Ihnen und Ihrem Hund alles Gute!
Jessica Schöbel
Team Tierkardiologie
Medizinische Kleintierklinik
Ludwig-Maximilians-Universität München
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