Herztumore und Milztumore

Hier bieten wir momentan Hilfe bei Ihren kardiologischen Fällen an

Moderator: j.schöbel

Antworten
Ketchup
Beiträge: 2
Registriert: Mi Sep 06, 2023 4:43 pm

Herztumore und Milztumore

Beitrag von Ketchup »

Guten Abend

Meine 9 Jährige Boston Terrier Hündin Greta ist vor 6 Tagen beim Gassi der Kreislauf kollabiert. Sie hatte einen akuten Perikarderguss und die Tierärztin musste notfallmässig punktieren.
In der Klinik wurde dann ein Herzbasistumor gefunden.
Termin zum Erlösen hatten wir am Freitag weil es ihr sehr schlecht ging.
Allerdings hat meine Hündin sich beim Anblick der Tierärztin ganu klar gegeben dass sie nicht gehen wird. Seither ist sie wieder gut gelaunt und fit.
Heute war ich noch einmal in der Kljnik zur Kontrolle weil ihr gutes Befinden jeden verwundert hat.
Jetzt war der Befund noch niederschmetternder :

Sono Herz
kein Pericarderguß mehr sichtbar,
im Myocard des rechten Ventrikels /Übergang rechtem Atrium rel. isoechogene runde, recht homogene Masse ca. 1,8 x 2 cm,
im Bereich d. Herzbasis Aortanah weitere Masse mit denselben echogenen Kriterien ca. 2,6 x 1,6 cm
VD: Tumore wahrscheinlich als Metastasen zu Primärherd im Abdomen
Sono Abdomen:
Leber homogen,
in der Milz 2 UV mit unregelm. echogener Struktur und leicht gekammert: 1,2 cm Durchmesser und 0,7 cm Durchmesser
keine freie Flk, restl. Abdomen o.b.,
VD: Milztumor: Hämangiosarkom DD Lymphome Prognose ungünstig
jederzeit Rezidiv von Pericarderguß möglich

Da ich heute vor 3 Monaten meinen absoluten Seelenhund Gizmo mit 11 Jahren und einem Wirbelsäulentumor verloren habe trifft mich das enorm und ich möchte einfach nur eine weitere Meinung, ist es absolut aussichtslos? Kann man gar nichts mehr machen ?

Vielen Dank im Voraus
Liebe Grüße

Carole
j.schöbel
Beiträge: 46
Registriert: Mo Okt 04, 2021 7:03 am

Re: Herztumore und Milztumore

Beitrag von j.schöbel »

Guten Tag,

es tut uns sehr Leid, von der Erkrankung Ihres Hundes zu hören!

Perikardergüsse bei Hunden sind häufig neoplastisch oder idiopathisch bedingt.
Eine genaue Bestimmung der Tumorart sowie Malignität ist stets nur sicher mittels Biopsie sowie Histologie möglich, welche im Bereich des Herzens aufgrund des damit verbundenen Risiko's normalerweise nicht durchgeführt werden.

Anhand der Lokalisation solcher Umfangsvermehrungen kann man Verdachtsdiagnosen stellen, um welche Tumorart es sich handelt. Hämangiosarkome befinden sich häufig im Bereich des rechten Herzohres und es handelt sich hierbei um eine maligne (bösartige) Tumorart, welche neben der kardialen Lokalisation häufig in der Milz, teilweise jedoch auch in der Leber oder weiteren Lokalisationen vorkommt. Sie haben ein hohes Metastasierungsrisiko und keine gute Prognose.

Herzbasistumoren hingegen befinden sich im Bereich der Herzbasis und großen Gefäße. Es handelt sich hierbei häufig um sogenannte Chemodektome. Dies sind häufig benigne (gutartige) Tumoren mit geringerem Metastasierungsrisiko, welche langsam wachsen. Jedoch können diese ebenso zu lebensbedrohlichen Perikardergüssen führen und infolge der Raumforderung Obstruktionen großer Gefäße oder der Vorhöfe hervorrufen.

Neben diesen Tumorarten, können unter anderem auch Lymphome, Myxome oder Rhabdomyosarkome vorkommen.

Um einer Diagnose näher zu kommen, kann man gegebenen Falles periphere Umfangsvermehrungen (in Milz, Leber, ...) bioptieren, um deren Zellart zu bestimmen - sofern dies im Individualfall durchführbar ist und die Gerinnungswerte dies zulassen.

Wir wünschen Ihnen und Ihrem Hund alles Gute!
Jessica Schöbel
Team Tierkardiologie
Medizinische Kleintierklinik
Ludwig-Maximilians-Universität München
Ketchup
Beiträge: 2
Registriert: Mi Sep 06, 2023 4:43 pm

Re: Herztumore und Milztumore

Beitrag von Ketchup »

Ich bedanke mich herzlich für Ihre Antwort.
Wir werden am Montag in der Kardiologie der Uniklinik in Lüttich vorstellig und hoffen dass vielleicht doch noch etwas zu machen ist. Der Hündin geht es derzeit wunderbar sie merkt nichts von ihrem Schicksal ausser dass ich sie etwas schone.

Mein 11 jähriger Rüde ist erst vor 3 Monaten gegangen nachdem er einen Wirbelsäulentumor im T4 hatte der den Wirbel schon fast komplett zerstört hatte. Ihm ging es im Gegensatz zu meiner Hündin körperlich gar nicht mehr gut und er konnte trotz Palliativ Medikation nicht mehr liegen und schlafen.
Dennoch habe ich immer diese Angst auch da nicht genug für ihn getan zu haben :(
Antworten