Tierkardiologie LMU

Guten Tag,

ich bin ganz neu hier und habe gerade ein Problem mit meinem 14 Jahre alten Terrier. Dieser wird seit drei Jahren aufgrund einer Herzkrankheit behandelt. Er hat bislang 2 x täglich 1,5 Tabletten Vermedin a 1,25 mg erhalten sowie Cardalis 5mg/40 mg (1/2 täglich ) als auch Dimazon 10mg (1,5 Tabletten pro Tag). Ich bin zur Zeit mit ihm in Portugal. Er hat sich hier eine Atemwegsinfektion eingehandelt. Ich musste ihn als Notfall mit Atemnot in Faro die Klinik einweisen. Dort wurde er vier Tage behandelt. Dass Dimazon (das ging es hier nicht) wurde gegen Upcard 3MG getauscht. Es soll davon eine dreiviertel Tablette am Tag bekommen. Das Vetmedin
wurde verdoppelt.

Seitdem - schon in der Klinik - frisst er nicht mehr . Er war schon vorher mit Dimazon ein schlechter Fresser. Nun säuft er nur noch und läuft aus. Er ist sehr schlapp. Er hat Muskelzittern.

Ich glaube, dass sein schlechter Zustand nun am Upcard liegt. Ich würde ihn gerne zurück auf Dimazon setzen.
Wie sehen Sie das?
Ich danke Ihnen für Ihre Einschätzung.

Beste Grüße

Michaela Nolte

Ich möchte noch seine Diagnose beifügen:

Diagnose: hgr. Mitral- und ggr. Trikuspidalklappeninsuffizienz infolge Mitralklappenfibrose mit linksventrikulärer und linksatrialer Vergrößerung und Kongestionsanzeichen (E-Welle zwar normal, aber deutlich erhöhter Druck an der Trikuspidalklappe im Sinne einer pulmonären Hypertension)

Diese besteht seit drei Jahren.

Hallo Frau Nolte,

es tut uns sehr Leid, von der Erkrankung Ihres Hundes und dem weiteren Verlauf zu hören.

UpCard enthält den Wirkstoff Torasemid. Es ist ein Schleifendiuretikum, das verwandt mit Furosemid (Dimazon) ist.Allerdings ist Torasemdi deutlich stärker als Frosemid, weshalb die Dosierung entsprechend angepasst werden muss. Als Anhaltspunkt wählt man etwas 1/20 der Tagesdosis von Furosemid.
Da Torasemid deutlich wirkstärker ist, ist auch die entwässernde Wirkung stärker. Bei nicht angepasster Dosierung kann es zu einem Verlust von Elektrolyten (insbesondere Kalium) kommen und die Nieren können geschädigt werden. Ein niedriger Kaliumspiegel kann zu Schwäche und reduzierter Futteraufnahme führen.
Aus diesem Grund empfehlen wir unter Therapie mit Schleifendiuretika eine engmaschige Kontrolle der Nierenwerte und Elektrolyte und eine möglichst niedrige Dosierung.


Wir wünschen Ihnen alles Gute und viel Kraft für die nächste Zeit.