Starkes Hecheln

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Moderator: j.schöbel

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Rava
Beiträge: 1
Registriert: Sa Jan 01, 2022 9:14 am

Starkes Hecheln

Beitrag von Rava »

Unser ca. 8,5 Jahre alte Hündin hat seit einigen Monaten immer mal wieder starke Hechel-Anfälle. Wir waren bei 2 Tierärzten, da wir dachten, es wären Zeichen von starken Schmerzen. Am Anfang wurde der Hund auf Rückenschmerzen behandelt (Schmerzspritze, Cortison), der Anfall verschwand. Es wurde auch eine Röntgenaufnahme des Rückens gemacht, die aber eine völlig unauffällige Wirbelsäule zeigte. Auch das Blutbild zeigt keine Besonderheiten. Dagegen waren die Nebenwirkungen des Cortisons drastig. Nach Ausschleichen des Medikaments hatten wir unseren alten Hund wieder.
Nach einem 2. Durchgang haben wir den Tierarzt gewechselt. Er machte ein großes Blutbild - wieder ohne Befund. Er tippte auf Epilepsie im Vorstadium. Vieles, was wir seitdem erfahren haben, stimmt damit auch überein. Aber es kommt nie zu einem Krampfanfall.

Sie hat jetzt alle paar Tage kleine Anfälle, sie dauern ca. 15 Min. In dieser Zeit sucht sie meine Nähe und lässt sich auch gut beruhigen.

Wie kann ich zu einer genaueren Diagnose kommen? Zumal der Tierarzt jetzt 14 Tage in Urlaub ist. Er hat mir Medikamente/Beruhigungsmittel gegeben, aber momentan scheue ich mich, sie einzusetzen.....
j.friederich
Beiträge: 193
Registriert: Di Jan 08, 2019 7:18 am

Re: Starkes Hecheln

Beitrag von j.friederich »

Guten Tag,

starkes Hecheln kann viele verschiedene Ursachen haben:
- Schmerzen (orthopädische Schmerzen, Bauchschmerzen usw.)
- Hormonelle Erkrankungen (Morbus Cushing, Phäochromozytom usw.)
- Kardiologische Erkrankungen (Rhythmusstörungen oder strukturelle Herzerkrankungen)
- Internistische Erkrankungen (Infektionen, Fieber, Anämie, Lungenerkrankungen usw.)

Um eine genaue Diagnose zu erlangen, sollte Ihr Hund sowohl einem Internisten als auch einem Kardiologen vorgestellt werden. Um eine kardiologische Ursache des Hecheln abzuklären, sollte eine Herzultraschall-Untersuchung und ein Langzeit-EKG durchgeführt werden. Ein Röntgenbild der Lunge ist ebenfalls sinnvoll. Mögliche hormonelle Erkrankungen oder Erkrankungen der Lunge werden bei einem Internisten mit bestimmten Blutuntersuchungen abgeklärt. Um beides schnellstmöglich zu vereinen, ist es ratsam, eine Tierklinik aufzusuchen, in der beide Spezialisten vor Ort sind.
Außerdem sollte der Verdacht auf eine Epilepsie neurologisch beurteilt werden.

Ich hoffe, dass die Ursache bald gefunden wird und wünsche Ihnen und Ihrem Hund weiterhin alles Gute!
Dr. Jana Friederich
Team Tierkardiologie
Medizinische Kleintierklinik
Ludwig-Maximilians-Universität München
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