Hcm Sauerstoffkonzentrator, Medikamente

[Ewaeva]

Bei unserem Kater (14 Jahre alt , Maine coon, 6,5 kg) ist hcm 4.11.2021 diagnostiziert.
Die Atemfrequenz ist zwar nach der Zugabe der Medikamente niedriger als sie es zuvor war (56 bis 79), aber beträgt immernoch ca 32 - 56(schwer messbar, weil er sehr seltsam atmet). Sein Herzschlag ist sehr schnell (ich kann es aber nicht bei ihm messen,)
Er bekommt seit Freitag 4.11 21 :
1. Benazepril 5 mg, morgens 0,5 Tablette
2. Furotab 10 mg, morgens und abends jeweils 1 Tablette
3. Vetmedin 1,25 mg, morgens und abends jeweils 0,5 Tablette.
Wir hätten noch ein paar offene Fragen:
- Würde bei Timmi in passender Dosis Ivabradin gegen die hohe Herzfrequenz Abhilfe leisten? (falls nötig)
- Da Betablocker herzkranken Menschen helfen das Leben zu verlängern, wollten wir fragen ob das auch eine Option für Katzen ist?
- Besteht bei ihm auch die Gefahr einer Thrombose?
Er ist früh morgens etwas aktiver geworden, aber über den Tag hinweg liegt er vorwiegend im Schrank und wäscht sich nur hin und wieder.
- wäre es sinnvoll ihm clopidogrel bzw ass geben?
Die Medikamente scheint er gut zu vertragen.
Leider hustet er jedoch häufiger, eher trocken, was wie der Versuch klingt etwas abzuhusten.
Wäre es Sinnvoll ihm einen Hustensaft (vetussin?) zu geben, sodass er leichter abhusten kann oder einen Sauerstoffkonzentrator und ein passendes Sauerstoffzelt für den Notfall zu kaufen? Ggf das Wasser abführen?
Was mir letztens große Sorgen macht ist sein flaches und schndlles Atem.

Bis jetzt haben wir Furotab 2x täglich gegeben. Falls wir es auf 3x täglich erhöhen sollten, sollten wir ihm dann vielleicht Elektrolyte geben?

Ist Ihnen vielleicht auch etwas vergleichbares zu Mavacamten (MYK-461) bekannt, das schon auf dem Markt zugelassen ist?

Sollte es zu einem Notfall kommen, würde es helfen ihn in das Sauerstoffzelt (mit Sauerstoffkonzentrator) zu setzen? Wenn ja, wie viel Liter pro Minute und wie viel Zeit sollte er im Zelt verbringen? Gibt es eine Möglichkeit ihm für zuhause die Bronchien im Notfall zu erweitern?

[j.schöbel]

Guten Tag,

es tut uns sehr leid von der Diagnose Ihrer Katze zu hören.
Im kongestiven Herzversagen setzt man bei Katzen Schleifendiuretika wie Furosemid oder Torasemid ein. Hierbei ist es anzustreben, eine Ruheatemfrequenz (im Schlaf) von unter 30 Atemzügen pro Minute zu erreichen und die Entwässerungsmedikamente unter anderem anhand dieser einzustellen. Weiterhin sollten regelmäßig die Nierenwerte und Elektrolyte (insbesondere Kalium) kontrolliert und im Falle einer Hypokaliämie Kalium substituiert werden.
Eine hohe Herzfrequenz wiederum ist im kongestiven Herzversagen normal und sollte nicht aktiv medikamentös gesenkt werden, um einen adäquaten Herzauswurf zu gewährleisten.
Betablocker werden nur bei Katzen mit Systolic Anterior Motion der Mitralklappe (SAM) mit deutlicher Erhöhung des Druckgradienten eingesetzt. Ob das im Falle Ihrer Katze indiziert ist, sollte durch den behandelnden Kardiologen beurteilt werden.
Eine Gefahr der (Mikro-) Thrombenbildung entsteht bei Katzen im Zuge einer Vorhofvergrößerung. In einem solchen Fall wird bevorzugt Clopidogrel, ein Thrombozytenaggregationshemmer, eingesetzt, da dies in einer Studie im Vergleich zu ASS überlegen war.
Alternativ hierfür kann Rivaroxaban, ein Faktor Xa-Inhibitor, zum Einsatz kommen. In diesem Fall sollten allerdings die Gerinnungswerte regelmäßig kontrolliert werden.
Husten ist bei Katzen nicht kardial bedingt, sodass wir hier zu einer weiteren Abklärung des Respirationstraktes mittels Röntgen des Brustkorbes und weiterführend gegebenen Falles Endoskopie raten.
Im Falle einer erneuten Dekompensation (Episode kongestiven Herzversagens) wird dazu geraten, die Therapie der Diuretika anzupassen und gegebenen Falles intravenös zu verabreichen. Sollte zusätzlich ein Thoraxerguss vorliegen, sollte dieser abpunktiert werden. Außerdem kann man unterstützend eine Therapie mit Sauerstoff einsetzen.

Wir wünschen Ihnen und Timmi zunächst alles Gute!

[Ewaeva]

Herzlichen Dank für Ihre Antwort

[Ewaeva]

Herzlichen Dank!!