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Tierkardiologie LMU • Medikation bei HCM bei 8-jährigem Kater - Seite 2
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Re: Medikation bei HCM bei 8-jährigem Kater

Verfasst: Mi Aug 18, 2010 6:39 pm
von Anke41
Hallo liebes Ärzteteam,
unserem Kallie geht es im Moment einigermaßen gut. Letzte Woche Herzultraschall - zu dem Zeitpunkt hatte er keine Thromben im Herz - Clopidogrel scheint zu wirken.
Ich habe eben erst den Eintrag vom 08.08. gelesen und bin jetzt bezüglich der Dosierung irritiert: Unsere Tierärztin hat ihm 1 x täglich 1 Tablette (75 mg) Clopidogrel verschrieben? Ist das viel zu viel?
Aspirin bekommt er im Moment nicht.

Und die zweite Frage: bei dem Herzultraschall wurden Wassereinlagerungen im Herzen festgestellt. Da seine Nierenwerte wieder ok sind, hat der TA ihm Furosemid verordnet (1 mg/Kg Körpergewicht). Und das die nächsten 100 Tage lang. Nach unseren Recherchen hat Furosemid sehr viele ungünsige sehr häufig auftretende Nebenwirkungen. Würden Sie dieses Medikament empfehlen? Wenn ja, wie lange? Oder gibt es eine Alternative?
Schon mal ganz herzlichen Dank für Ihre Hilfe!!!
Herzliche Grüße
Anke

Re: Medikation bei HCM bei 8-jährigem Kater

Verfasst: Mi Aug 18, 2010 9:53 pm
von main.coonie
Hallo Anke,

Clopidogrel ist mit 75mg für eine Katze zu hoch dosiert, eine Viertel tablette reicht völlig aus, um eine Thrombose zu verhindern. Eine so hohe Dosis bringt keine weitere Wirkungsverbesserung aber erhöht das Risiko lebensbedrohlicher Nebenwirkungen, wie Blutungen, Leberversagen etc. Wäre es meine Katze würde ich die Tablette vierteln und nur ein Viertel geben.
Furosemid muß bei einer Katze im Herzversagen mit Lungenödem oder Pericarderguß normalerweise lebenslang gegeben werden. Man hat dann keine Wahl und kann deshalb nicht auf die Nierenwerte Rücksicht nehmen, es gilt einen lebensbedrohlichen Zustand zu verhindern.
Außerdem sind einmal täglich 5mg nun wirklich nicht viel und werden die Nieren kaum belasten, jedenfalls kaum mehr als die eingeschränkte Herzfunktion selbst. Wenn er mit den 5mg/Tag auf Dauer hinkommt ist es doch okay. HCM ist nunmal leider keine leichte Erkrankung, meist jedenfalls nicht.
Es gibt keine Alternative zum Furosemid, höchstens eine Ergänzung, sollte es einmal nicht mehr richtig wirken.

Viele Grüße
Anja Auerbach

Re: Medikation bei HCM bei 8-jährigem Kater

Verfasst: Do Aug 19, 2010 8:27 am
von Anke41
Hallo,
danke an Frau Auerbach für die Antwort. Wir haben so viele verschiedene Info´s zu den Themen bekommen, daß es für uns als Laien schwierig ist, herauszufinden, was für Kallie wirklich gut ist. Daher kurz die Frage: Sind Sie im tiermedizinischen Bereich beruflich tätig? Oder beruhen Ihre Informationen auf eigener Erfahrung?

Unser TA hat Furosemid wie folgt verordnet: 2 x täglich 1 mg/Kg Körpergewicht. Ist das so ok? Oder auch zu hoch dosiert?

Danke und viele Grüße
Anke

Re: Medikation bei HCM bei 8-jährigem Kater

Verfasst: Do Aug 19, 2010 9:48 am
von main.coonie
Moin, moin,

nein ich bin nicht im tiermedizinischen Bereich tätig, nur Laie, der leider etwas mehr als  1.5 Jahre um einen HCM kranken Kater kämpfen mußte. Hab viel dazu gelesen und mir einiges an Veterinärmedizinischer Literatur besorgt,  zu den Medikamenten die mein Tiger bekam. Es blieb mir nichts anderes übrig. Seine HCM wurde im Endstadium diagnostiziert. Der Kardiologe (Dr. Wess) sagte mir damals, dass er nie zuvor ein so krankes Herz an einer lebenden Katze gesehen hatte und gab ihm entsprechend wenig Zeit. Auf mein Drängen nach einer Prognose hieß es damals 2, vielleicht 4 Wochen.
Dem Kater ging es auf der Autofahrt sehr, sehr schlecht, demzufolge war ich froh, als wir wieder zu Hause waren. Einen weiteren Besuch bei unserer TÄ wagten wir noch, dann war klar einen weiteren überlebt er nicht. Auch Hausbesuche der TÄ regten ihn wahnsinnig auf, so dass er mit blauer Zunge und offenem Mund unter dem Tisch kollapierte. Also beschlossen wir, ihn in Ruhe zu lassen, seine Medikamente zu geben aber keine weiteren Untersuchungen mehr machen zu lassen. Unsere TÄ hatte nicht wirklich viel Ahnung von HCM und konnte uns nichts raten, sie ist ja auch keine Kardiologin. Zum Kardiologen konnten wir nicht, haben hier auch keinen der Hausbesuche macht. Also blieb mir nichts anderes übrig als ihn zu beobachten und nachzulesen, seine Atmung zu überwachen, zu zählen, seinen Herzschlag zu zählen, ihn abzuhorchen und die Medikation immer wieder zu hinterfragen und anzupassen. Von Beruf bin ich Apothekerin.
Furosemid 2xtägl. 1mg/kg Katze ist noch recht niedrig dosiert. So lange der Kater damit hinkommt würde ich es so geben. Man dosiert das Furosemid nach Befinden. Hat er eine ruhige Atmung unter 45 Atemzüge pro Minute in Ruhe, dann ist es gut, atmet er schneller, ist möglicherweise eine höhere Dosis nötig, wovon ich aber jetzt am Anfang nicht ausgehe.
Tiger bekam am Anfang auch 2xtägl. 1mg/kg Katze, das mußten wir allerdings sehr schnell viel höher dosieren, konnten dann aber, nachdem er sich stabilisiert hatte wieder mit der Dosis zurück gehen. Nach ca. einem halben Jahr wirkte das Furosemid alleine nicht mehr, er bekam wieder ein Lungenödem und Wasser im Bauch. Nach meiner Recherche fand ich dann, dass man ein zweites Diuretikum hinzugeben kann, um die Ausscheidung zu erhöhen.
Tiger bekam Furosemid zeitweise sehr hoch dosiert, bis zu 3x tägl. 40mg und zusätzlich HCT, ein zweites Diuretikum. Aber damit ging es ihm gut. Ich kann sagen, dass er in den 20 Monaten von Diagnosestellung bis zu seinem Tod ein wirklich gutes Leben geführt hat, er schien glücklich und fing sogar noch Mäuse im Garten und kletterte auf den Bäumen herum. Er starb friedlich in meinen Armen, stellte eines Tages das fressen ein, wollte nicht mehr aufstehen und lag ruhig auf der Seite. Am Abend des 2. Tages starb er dann in meinen Armen.
Seine ganze Geschichte findet man hier im Forum unter Tierbesitzer unter *HCM und Folgeschall* und seine Todesanzeige ist unter Quadro of Koi Pond *24.04.2006 +15.02.2010 zu finden.
Ich drücke Kalli die Daumen, dass er noch lange glücklich leben darf und seine Medikamente gut anschlagen.

VG A. Auerbach

Re: Medikation bei HCM bei 8-jährigem Kater

Verfasst: Do Aug 26, 2010 10:28 am
von Anke41
Hallo Frau Auerbach,
vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort. Sie haben sich sehr intensiv mit dem Thema beschäftigt und durch Ihren beruflichen Hintergrund sind Sie ja auch deutlich vorbelastet. Meine Freundin hat Ihre ganze Geschichte gelesen und wir wollten Sie fragen, was Sie ergänzend für homöopathische Mittel gegeben haben? Wir geben ihm zur Zeit noch 1x5 Globuli Crataegus-logoplex.
Viele Grüße
Anke

Re: Medikation bei HCM bei 8-jährigem Kater

Verfasst: Do Aug 26, 2010 11:10 pm
von main.coonie
Hallo Anke,

Crataegus logoplex sehe ich als echt kritisch bei HCM. Kannte es nicht, habe aber eben mal nach der Zusammensetzung gegoogled. Da ist Weißdorn in der Potenz D1 drin, es ist also wirklich noch der Stoff enthalten. Weißdorn stärkt den Herzmuskel und genau das darf man bei HCM nicht.

Unser Tiger bekam eine klassich miasmatische homöopathische behandlung, streng nach Hahnemanns Regeln. Hahnemann sagte damals *macht es nach, aber macht es genau nach* und ich denke das ist auch am besten.
Ich kann selbst aber nicht klassich homöopathisch behandeln, habe eine Homöopathin damit beauftragt. Wir hatten damit wirklichen Erfolg. Oft lag Tiger schwer atmend und apathisch da und nach ein paar Kügelchen, die genau auf die Symptome abgestimmt waren ging es ihm deutlich besser.
Ich hielt vorher Homöopathie für eine Glaubensfrage, habe mich aber durch den Kater eines besseren belehren lassen, werde mich nun entsprechend weiterbilden.
Die Behandlung war echt teuer, bis zu 200€ pro Monat aber ich würde es immer wieder machen lassen weil ich das Gefühl hatte dass dem Kater damit geholfen werden konnte.

Vielleicht kann einer der TÄ noch etwas zu Crataegutt bei HCM sagen.

Viele Grüße
Anja Auerbach

Re: Medikation bei HCM bei 8-jährigem Kater

Verfasst: Fr Aug 27, 2010 6:52 am
von Lisa_Keller
Hallo,
wir haben leider keinerlei Erfahrung mit homöopathischer Therapie.

Mit freundlichen Grüßen,
Dr. L. Keller

Re: Medikation bei HCM bei 8-jährigem Kater

Verfasst: Fr Aug 27, 2010 7:37 am
von main.coonie
Liebe Frau Dr. Keller,

ich weiß dass Sie keine Erfahrung mit homöopathischer Therapie haben und viele Schulmediziner auch nichts davon halten.
Meine Frage war zum Crataegutt, also zum Weißdorn. Anke gibt es in D1 und in dieser Potenz ist definitiv noch Wirkstoff vorhanden 1 Teil Weißdorn verrieben mit 10 Teilen Trägersubstanz. Das sehe ich bei HCM als kritisch an, da Weißdorn ja den Herzmuskel stärkt.
Können Sie dazu etwas sagen, also einfach nur zu Weißdorn bei HCM?

Viele Grüße
Anja Auerbach

Re: Medikation bei HCM bei 8-jährigem Kater

Verfasst: Fr Aug 27, 2010 8:24 am
von Anja_Roos
Hallo,
bei Weißdorn ist ein positiv inotroper Effekt beschrieben, d.h. die Kontraktilität wird gesteigert. Dies ist bei einem verdickten Herzmuskel wie er bei einer HCM vorliegt kontraindiziert.
Da keine klinischen Studien vorliegen und wir auch keine Erfahrung mit Weidorn haben können wir keine Aussagen dazu machen.

Mit freundlichen Grüßen,
Anja Roos

Re: Medikation bei HCM bei 8-jährigem Kater

Verfasst: So Aug 29, 2010 8:40 pm
von Anke41
Hallo liebes Ärzteteam,
Kallie geht es zur Zeit sehr schlecht. Seit Mittwoch frißt er nicht mehr und seit Freitag erbricht er mal grün und mal gelb Galle. Hat bis gestern die Medikamente in Leberwurst verpackt aber drin behalten. Waren heute beim TA. Nach abtasten Verhärtung im Bauch festgestellt. Dann Ultraschall und Röntgen in 2 Ebenen: Lymphknoten, Gallenblase und Leber vergrößert. TA sieht es als mögliche Folge der Herzgeschichte - da sich das Blut zurückstaut, hat sich Leber entzündet und daher das Erbrechen. Hat Antibiotikum und MPC gespritzt bekommen. Kallie war noch einige Stunden nach dem TA-Besuch sehr unruhig. Heute hat er die Leberwurstkugel mit den Medikamenten gleich wieder erbrochen.
Haben ihm jetzt etwas Nutri-plus cat (appetitanregender, hochkonzentrierter Energieträger ...) geben können und das ist auch drin geblieben.

Frage: Er hat heute also keine Medikamente (1/4 Clopidogrel, 1/4 Fortekor, 1/4 Atenolol, Furosemid) bekommen. Ab wann wird es kritisch? Wie lange kann er zur Not ohne Medikamente auskommen? Und gibt es die Möglichkeit, die Medikamente per Injektion zu verabreichen?

Vielen Dank für Ihre Hilfe und viele Grüße
Anke

P.S.: Vielen Dank an Frau Auerbach für Ihren engagierten Einsatz für Kallie!!!