Hallo liebes Forum,
Bei unserem 12 Jahre alten Podenco wurde beim Herzultraschall eine Endokardiose, Stadium B 1, ACVIM festgestellt.
Die Mitralklappe ist hochgradig, die Triskuspidalklappe geringgradig, sowie die Pulmunalklappe geringgradig insufflzient.
Herzultraschall erfolgte nach einem Zufallsbefund beim Abhören.
Mittlerweile haben wir mehrere Meinungen und wissen nicht weiter.
Die erste TÄ bei der wir waren hat uns anfangs verschwiegen, das da ein Geräusch ist. Erst als wir nachfragen, wie die Narkose genau abläuft, kurzzeitig stand eine OP im Raum, erwähnte sie es und gab uns Cardisure mit. Beim recherchieren im Internet fanden wir heraus, das man Pimobendan aber nicht ohne Röntgen oder Ultraschall so einfach geben soll.
Wir haben dann den Tierarzt gewechselt und sind bei einem Arzt der älteren Generation gelandet. Auch dieser hörte das Herzgeräusch, meinte jedoch, damit könne unser Jopie alt werden, eine Behandlung wenn überhaupt, würde nicht viel ändern. Er bekam aber, versuchsweise, Enalatab, welches jedoch weder verbesserte, noch verschlimmerte.
Bis er vor 4 Wochen seine 3. Librela bekam und seitdem hängt er daneben, was den Nebenwirkungen bei ihm geschuldet ist uns aber auch unsicher gemacht hast, in Bezug aufs Herz. Leider ist der Tierarzt mittlerweile im Ruhestand, die Praxis von jungen Tierärtinnen und - ärzten geführt. Eine der jungen Ärztinnen hörte ihn als wir wegen der Nebenwirkungen da waren ab und bemerkte auch das Herzgeräusch. Auf unsere Nachfrage meinte sie, wir könnten nur durch Ultraschall beim Kardiologen abklären lassen und dann würden wir weitersehen.
Gesagt getan, der Befund steht oben. Ebenso, wie auch im Netz steht, das Jopie eigentlich keine Herztherapie braucht, da wir aber erwähnt hatten, das wir für ihn schon Cardisure verordnet bekommen haben, meinte sie, wir sollen es so weitergeben wie bisher.
Jetzt kommt der eigentliche Punkt, Jopie hat 4 Tage 2 x täglich, alle 12 Stunden 5 mg Vetmedin bekommen und sowas von nicht vertragen. Wir kannten unseren Hund nicht mehr. Aggressiv, hyperaktiv, sehr hohe Atemfrequenz, essen komplett eingestellt. Zuletzt hat er die Einnahme verweigert, oder die Tablette zur Hälfte wieder hochgewürgt. Dann haben wir die Dosis halbiert, das selbe Problem nur nicht so lange. Soll heißen bei 5 mg wurde er nach 10 Stunden langsam etwas ruhiger, bei 2,5 mg nach ungefähr 8 bis 9 Stunden, insgesamt für zwei Tage.
Wir haben jetzt, bis wir eine Alternative gefunden haben(für Vorschläge sind wir dankbar), in Eigenmacht das Vetmedin abgesetzt.
Ohne hat Jopie bis jetzt, wie auch vor dem Beginn der Behandlung, keine Symptome, mit allerdings schon. Es geht im von Stunde zu Stunde besser und er fühlt sich wieder wohl.
Die Tierärztin ist nicht begeistert und meint anhand des Befund könnte und sollte man es geben. Im Netz, wie auch hier finde ich aber gegenteilige Aussagen
Also fragen wir uns, Vetmedin/Pimobendan oder nicht Vetmedin? Und wenn nicht, was gibt es für Alternativen und vor allem, ab wann?
Das sein Herz nicht mehr in Ordnung ist belegt der Befund, das stellen wir auch nicht infrage, doch wenn im Netz, von Seiten des Herstellers und so weiter, schon ausdrücklich darauf hingewiesen wird, Pimobendan erst ab B 2 zu geben, das es in einem früheren Stadium nicht empfohlen wird, es keine gesicherten Daten dazu gibt, finden wir Jopies Therapie fragwürdig.
Das wir in Jopies Fall nicht wie empfohlen halbjährlich zum Herzultraschall gehen, sondern alle zwei, drei Monate versteht sich von selbst, auch steht er unter ständiger Beobachtung, er ist nie alleine.
Wir wären von Herzen dankbar, wenn wir etwas Licht ins Dunkle bekämen.
Liebe Grüße und Danke im voraus, Alexandra
Ps. Der Text wurde von mir nachträglich bearbeitet da er schneller raus war, als Korrektur gelesen
Vetmedin ja oder nein
Moderator: j.schöbel
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Jopies Mama
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j.friederich
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Re: Vetmedin ja oder nein
Guten Tag,
laut der aktuellen Studienlage und auch anhand der ACVIM Guidelines, wird eine Therapie der Mitralklappenendokardiose erst ab dem Stadium B2 empfohlen. In diesem Stadium konnte bei Hunden mit Vetmedin eine deutlich langsamere Krankheitsprogression festgestellt werden im Vergleich zur Kontrollgruppe ohne Vetmedin. Im Stadium B1 gibt es allerdings noch keine Studie, die einen Benefit beweist und deshalb ist Vetmedin aktuell bei nicht vergrößerten Herzen nicht indiziert. Das Gleiche gilt auch für ACE-Hemmer (wie in Ihrem Fall Enalatab), für die bei Hunden mit Mitralklappenendokardiose bisher noch kein langfristiger Benefit festgestellt werden konnte.
Unruhe und Hyperaktivität sind mögliche Nebenwirkungen von Vetmedin. Sollte Ihr Hund irgendwann mal das B2-Stadium erreichen und Vetmedin brauchen, kann versucht werden, die Dosis niedriger zu starten und dann langsam zu steigern. Alternativ können auch die Kapseln (statt den Kautabletten) oder ein Generikum (Cardisure) verwendet werden.
laut der aktuellen Studienlage und auch anhand der ACVIM Guidelines, wird eine Therapie der Mitralklappenendokardiose erst ab dem Stadium B2 empfohlen. In diesem Stadium konnte bei Hunden mit Vetmedin eine deutlich langsamere Krankheitsprogression festgestellt werden im Vergleich zur Kontrollgruppe ohne Vetmedin. Im Stadium B1 gibt es allerdings noch keine Studie, die einen Benefit beweist und deshalb ist Vetmedin aktuell bei nicht vergrößerten Herzen nicht indiziert. Das Gleiche gilt auch für ACE-Hemmer (wie in Ihrem Fall Enalatab), für die bei Hunden mit Mitralklappenendokardiose bisher noch kein langfristiger Benefit festgestellt werden konnte.
Unruhe und Hyperaktivität sind mögliche Nebenwirkungen von Vetmedin. Sollte Ihr Hund irgendwann mal das B2-Stadium erreichen und Vetmedin brauchen, kann versucht werden, die Dosis niedriger zu starten und dann langsam zu steigern. Alternativ können auch die Kapseln (statt den Kautabletten) oder ein Generikum (Cardisure) verwendet werden.
Dr. Jana Friederich
Team Tierkardiologie
Medizinische Kleintierklinik
Ludwig-Maximilians-Universität München
Team Tierkardiologie
Medizinische Kleintierklinik
Ludwig-Maximilians-Universität München