Hallo! Bei meinem13jährigen Mischlingsrüden wurde vor ca. einem halben Jahr eine Herzklappeninsuffizienz festgestellt. Leider, so vermute ich, viel zu spät. Beim Herzultraschall sieht man deutlich, wie beide Klappen flattern. Seit dieser Diagnose bekommt er eine Dreiviertel Tablette Cardiosure 5mg bei einem Gewicht von 16 kg. Zusätzlich bekommt er noch 2 mal täglich eine Entwässerungstablette Furosoral 10mg. Bislang hat er beide Medikamente gut vertragen. Seit Montag allerdings hat er Durchfall, keine wirkliche Lust zu essen und ist matt. Selbst spazieren gehen mag er nicht mehr, allerhöchstens eine Runde im Garten. Meine Frage ist jetzt, kann sich sein Zustand so extrem schnell verschlechtern (Montag Abend hatte ich den Eindruck, er überlebt die Nacht nicht) oder kann eine plötzliche Medikamentenunverträglichkeit dahinter stecken. Ich lebe in Südtirol und vertraue meinem TA, allerdings sind die Möglichkeiten hier sehr eingeschränkt, was so spezifische Krankheiten angeht.
Vielen herzlichen Dank fürs lesen und antworten!
Herzklappeninsuffizienz Hund
Moderator: j.schöbel
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J.Eberhard
- Beiträge: 114
- Registriert: Sa Jul 06, 2019 9:30 am
Re: Herzklappeninsuffizienz Hund
Hallo,
es tut uns Leid, dass Ihr Hund derzeit so krank ist.
Bei einer Mitralklappenendokardiose (degenerative Mitralklappenerkrankung) kommt es zu einer Undichtigkeit (Insuffizienz) der Mitralklappe. Ab dem Stadium B2 (undichte Klappe und vergrößerte Herzdimensionen, ohne Symptome) gibt man dauerhaft Pimobendan (Cardisure oder Vetmedin) mit einer Dosierung von 2x täglich 0.2 bis 0.3 mg/kg. Ab dem Stadium C (wenn Symptome wie Atemnot, erhöhte Atemfrequenz) durch die Errkankung ausgelöst werden, gibt man zusätzlich eine Entwässerung, zB. Furosemid.
Vetmedin (Cardisure) kann zu Beginn der Therapie zu milden Magen-Darm-Symptomen (weicher Kot, Erbrechen) führen. Diese Symtpome gehen jedoch innerhalb von 1 bis 2 Wochen von selber zurück.
Es ist ungewöhnlich, dass Ihr Hund 6 Moante nach Beginn der Medikation mit solch starken Symptomen auffällt. Außerdem sind Fressunlust uns starker Durchfall auch nicht passend zu der Herzerkrankung. Wir empfehlen dahrer den Fokus mehr in Richtung Magen-Darm-Trakt zu lenken. Eine symptomatische Unterstützung (magenschonenende Schmerzmittel, Medikamente gegen Übelkeit, spezielle Magen-Darm-Diät) sind sinnvoll und können die Symptome verbessern. Außerdem kann es durch den Durchfall zu starkem Flüssigkeitsverkust kommen, welcher durch die Furosmeid-Gabe noch verschärft wird. Wenn die Tiere sehr ausgetrocknet sind, ist evtl eine Gabe von Infusionen nötig. Je nach Schwere der Herzerkrankung muss dies allerdings äußerst vorsichtig und gut überwacht geschehen, weshalb so etwas optimalerweise stationär mit engmaschiger kardiologischer Betreuung geschieht.
Bitte besprechen Sie mit Ihrem Tierarzt, ob und wie Infusionen für Ihren Hund in Frage kommen.
Wir wünschen Ihnen und Ihrem Hund alles Gute!
es tut uns Leid, dass Ihr Hund derzeit so krank ist.
Bei einer Mitralklappenendokardiose (degenerative Mitralklappenerkrankung) kommt es zu einer Undichtigkeit (Insuffizienz) der Mitralklappe. Ab dem Stadium B2 (undichte Klappe und vergrößerte Herzdimensionen, ohne Symptome) gibt man dauerhaft Pimobendan (Cardisure oder Vetmedin) mit einer Dosierung von 2x täglich 0.2 bis 0.3 mg/kg. Ab dem Stadium C (wenn Symptome wie Atemnot, erhöhte Atemfrequenz) durch die Errkankung ausgelöst werden, gibt man zusätzlich eine Entwässerung, zB. Furosemid.
Vetmedin (Cardisure) kann zu Beginn der Therapie zu milden Magen-Darm-Symptomen (weicher Kot, Erbrechen) führen. Diese Symtpome gehen jedoch innerhalb von 1 bis 2 Wochen von selber zurück.
Es ist ungewöhnlich, dass Ihr Hund 6 Moante nach Beginn der Medikation mit solch starken Symptomen auffällt. Außerdem sind Fressunlust uns starker Durchfall auch nicht passend zu der Herzerkrankung. Wir empfehlen dahrer den Fokus mehr in Richtung Magen-Darm-Trakt zu lenken. Eine symptomatische Unterstützung (magenschonenende Schmerzmittel, Medikamente gegen Übelkeit, spezielle Magen-Darm-Diät) sind sinnvoll und können die Symptome verbessern. Außerdem kann es durch den Durchfall zu starkem Flüssigkeitsverkust kommen, welcher durch die Furosmeid-Gabe noch verschärft wird. Wenn die Tiere sehr ausgetrocknet sind, ist evtl eine Gabe von Infusionen nötig. Je nach Schwere der Herzerkrankung muss dies allerdings äußerst vorsichtig und gut überwacht geschehen, weshalb so etwas optimalerweise stationär mit engmaschiger kardiologischer Betreuung geschieht.
Bitte besprechen Sie mit Ihrem Tierarzt, ob und wie Infusionen für Ihren Hund in Frage kommen.
Wir wünschen Ihnen und Ihrem Hund alles Gute!
Re: Herzklappeninsuffizienz Hund
Sehr geehrter/geehrte J. Eberhard,
vielen Dank für die ausführliche Antwort Ihrerseits. Mittlerweile geht es meinem Hund besser, es hat sich tatsächlich um eine schwere Magen Darm Infektion gehandelt und es wurde ihm auch eine Infusion verabreicht. Allerdings nicht intravenös (wegen seiner Herzprobleme) sondern subkutan.
vielen Dank für die ausführliche Antwort Ihrerseits. Mittlerweile geht es meinem Hund besser, es hat sich tatsächlich um eine schwere Magen Darm Infektion gehandelt und es wurde ihm auch eine Infusion verabreicht. Allerdings nicht intravenös (wegen seiner Herzprobleme) sondern subkutan.