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Unverträglichkeit der Herzmedis?

Verfasst: Mo Mär 29, 2021 11:43 am
von Bianca
Hallo,

ich habe eine 13 jährige Hündin bei der eine DCM diagnostiziert wurde. Sie bekommt aktuell
Vetmedin 10: 3/4 Tbl BID (0,26 mg/kg BID)
Cardalis 5/40: 1 x 1
Dimazon 40: 1/4 Tbl BID (0,4 mg/kg BID)

Seit einigen Wochen ist sie unruhig, kann sich stundenlang nicht hinlegen, oder springt gleich wieder auf. Manchmal springt sie wie von der Tarantel gestochen hoch. Oft hatten wir dabei Schmatzen, gähnen, gluckern im Magen, aufstossen. Das ganze ist sowohl tagsüber, als auch nachts. Und auch nicht jeden Tag.
Gefühlt schlägt ihr das Vetmedin auf den Magen. Haben Sie schon ähnliche Erfahrungen mit anderen Hunden gemacht? Oder dafür auch eine Lösung? oder eine andere Idee was es sein könnte?
Wir geben schon Sucralfat und Pantoprazol.

Vielen Dank im Voraus und viele Grüße

Bianca Jansen

Re: Unverträglichkeit der Herzmedis?

Verfasst: Di Mär 30, 2021 6:54 am
von j.friederich
Guten Tag,

Gastrointestinale Symptome, wie Durchfall, Erbrechen oder Übelkeit, sind beschriebene Nebenwirkungen von Vetmedin.
In diesem Fall kann die Dosis von Vetmedin für ein paar Tage reduziert und dann wieder vorsichtig gesteigert werden.
Alternativ kann auch das Generikum Cardisure verwendet werden. Dieses enthält den gleichen Wirkstoff (Pimobendan).

Außerdem kann die beschriebene Unruhe mit plötzlichem Aufspringen auch durch Rhythmusstörungen verursacht sein, welche Folge der DCM sein können.
Deshalb wird dazu geraten, ein Langzeit-EKG durchzuführen, um den Herzrhythmus während diesen Episoden zu evaluieren und gegebenenfalls die aktuelle Therapie um eine antiaarrhythmische Therapie zu ergänzen.

Wir wünschen Ihnen und Ihrer Hündin weiterhin alles Gute!

Re: Unverträglichkeit der Herzmedis?

Verfasst: Di Mär 30, 2021 6:53 pm
von Bianca
Hallo Frau Friedrich,

vielen herzlichen Dank für die schnelle Antwort! Ich werde die Dosis für ein paar Tage reduzieren und mal sehen, ob es besser wird. Falls nicht würde ich das mit dem Langzeit EkG mal in Erwägung ziehen. Haben Sie denn Patienten die Cardisure besser vertragen haben?

Viele herzliche Grüße
Bianca Jansen

Re: Unverträglichkeit der Herzmedis?

Verfasst: Mi Mär 31, 2021 7:14 am
von j.friederich
Guten Tag,

die Verträglichkeit von Cardisure ist sehr individuell. Es gibt Patienten, die das Cardisure besser vertragen. Es gibt aber auch Patienten, bei denen sich die Symptomatik verschlechtert, weil sie ein Zitronensäurederivat, welches in Cardisure enthalten ist und in Vetmedin nicht, nicht so gut vertragen.
Manche Hunde vertragen auch die Kapseln des Vetmedins nicht, dann könnte auch auf die Kautabletten umgestellt werden.

Re: Unverträglichkeit der Herzmedis?

Verfasst: Do Apr 01, 2021 12:42 pm
von Bianca
Vielen, vielen Dank Frau Friedrich! Dann würde ich das Cadisur mal versuchen, wenn die kurzzeitige Reduktion von Vetmedin nicht hilft! Gibt es evtl auch etwas zum spritzen, so dass der Magen damit nicht in Berührung kommt?

Viele Grüße
Bianca Jansen

Re: Unverträglichkeit der Herzmedis?

Verfasst: Do Apr 01, 2021 12:58 pm
von j.friederich
Prinzipiell könnte man einen Magenschutz dazu geben, wie im Falle Ihrer Hündin Pantoprazol und Sucralfat.
Man kann auch einen Magenschutz spritzen, aber wenn eine Tablettengabe möglich ist, sollte man diese immer vorziehen.

Re: Unverträglichkeit der Herzmedis?

Verfasst: Mi Jun 02, 2021 6:49 am
von Bianca
Hallo nochmal,

ich habe gelesen, dass Cadisur nicht so gut wirken soll wie Vetmedin. Spricht denn z.B. etwas dagegen die beiden Medis zu mischen. Also z.B. Morgens ne Vetmedin und Abends Cadisur?

Izzy scheint eine geringeren Dosis Vetmedin zu vertragen.

Vielen herzlichen Dank und viele Grüße
Bianca Jansen

Re: Unverträglichkeit der Herzmedis?

Verfasst: Mi Jun 02, 2021 2:35 pm
von J.Eberhard
Hallo,

Vetmedin und Cardisure beinhalten beide den Wirkstoff Pimobendan. Vetmedin ist das Originalpräparat, während Cardisure ein Generikum ist. Das bedeutet also, dass es sich prinzipiell um das selbe Medikament handelt. Allerdings unterscheiden sich die beiden Medikamente ein wenig bei den Zusatzstoffen und bei einem Generikum darf der Wirkstoffgehalt um bis zu 25% schwanken. Aus pharmakologischer Sicht spricht nichts gegen eine Kombination beider Medikamente, jedoch gibt dazu keine Untersuchungen.

Wir wünschen alles Gute!