PDA

Hier beantworten wir Fragen zu Herzerkrankungen

Moderator: j.schöbel

Elke_S.
Beiträge: 4
Registriert: Do Aug 09, 2007 9:55 am

PDA

Beitrag von Elke_S. »

Habe gestern efahren, daß meine kleine Pebbels, Zwergpudel, 2,4kg, geboren am 27.04.07, einen PDA hat.
Ich stehe nun vor der Entscheidung, sie operieren zu lassen oder sie der Züchterin zurück zu geben. Bei der Züchterin würde sie nicht behandelt werden.

Mich interessiert jetzt natürlich, die Prognose einer solchen OP bei folgender zusätzlicher Diagnose:
Bei Pebbels ist die linke Herzkammer bereits vergrößert und sie hat eine leichte Mitralklappeninsuffizienz. Ob und inwieweit die Lunge bereits in mitleidenschaft gezogen wurde weiß ich nicht, wurde auch noch nicht untersucht.

Muß ein Hund nach einer solchen OP lebenslang Medikamente einnehmen?

Wäre schön, wenn Sie mir hierzu eine Rückmeldung geben könnten. Ich habe bereits auch Ihre PDA-Info und die Coil-Seite angeschaut, was mir ziemliche Hoffnungen gemacht hat, Pebbels das Leben zu retten...

Auch habe ich eben den Beitrag über die kleine Jonka gelesen, was mir natürlich noch mehr Mut macht...!

Vielen Dank für eine baldige Antwort
Elke S.
vetimk
Beiträge: 133
Registriert: Fr Feb 27, 2004 6:37 pm

Re: PDA

Beitrag von vetimk »

Hallo,

die Prognose bei Hunden mit PDA-Coil-Verschluss ist meistens sehr gut. I.d.R. haben die Patienten eine normale Lebenserwartung, auch bei schon weiter fortgeschrittener Kammervergrößerung und dadurch sekundär entstandener Mitralinsuffizienz. Medikamente sind post OP so gut wie nie notwendig.
Gruß
Dr. M. Killich
Tierarzt Dr. Markus Killich&&Team der Abteilung f
Elke_S.
Beiträge: 4
Registriert: Do Aug 09, 2007 9:55 am

Re: PDA

Beitrag von Elke_S. »

Hallo Dr. Killich,

danke für die schnelle Antwort.

Ich werde die Kleine, sofern möglich auf jeden Fall in den nächsten Wochen operieren lassen, bei Ihnen in München oder in Gießen. Da ich so ziemlich genau in der der Mitte (bei Stuttgart) wohne, muß ich auch die Aufenthaltszeit vor Ort einrechnen.
Von Dr. Wess habe ich bereits über meinen Kardiologen die "Eckdaten" erhalten. Nun warte ich die Nachricht von Gießen ab (über meine Haustierärztin) und entscheide spätestens morgen, wo ich den Eingriff durchführen lasse.

Lieber Gruß
Elke S.
brina9
Beiträge: 2
Registriert: Sa Aug 04, 2007 8:19 pm

Re: PDA

Beitrag von brina9 »

Hallo,

ich kann Ihnen die OP nur empfehlen, wenn es auch kein preiswertes Vergnügen ist.

Bei uns lief es völlig problemlos ab: Wir haben den Hund an einem Tag abgegeben, am nächsten Tag wurde sie operiert und einen Tag danach haben wir sie wieder abgeholt.
Zu hause war dem Hund überhaupt nicht anzumerken, daß sie operiert worden ist. Sie war sofort lebhaft und verspielt wie immer.

Wenn Sie es sich leisten können, dann lassen Sie den Hund operieren, insbesondere von dieser Klinik, die man wirklich nur empfehlen kann! Auch wir haben damals gezögert, ob wir die OP durchführen lassen oder nicht und nach langem Ringen haben wir uns dazu entschlossen, da wir es vor unserem Gewissen nicht hätten verantworten können, wenn der Hund beim Züchter gestorben wäre.

Wie Sie ja meinen Fragen entnommen haben, braucht Jonka keine Medikamente zu nehmen und wird nach Aussagen der Ärzte eine ganz normale Lebenserwartung haben.

Also viel Glück!

Mit freundlichen Grüßen
Fam. Möbus
brina9
Beiträge: 2
Registriert: Sa Aug 04, 2007 8:19 pm

Re: PDA

Beitrag von brina9 »

P.S. Schauen Sie sich mal die Internetseite der Klinik in Gießen an:

Wir haben diese Klinik nicht gewählt, weil dort oft Forschungstiere für diese Krankheit gesucht werden. Möchten Sie Ihrem Hund das zumuten???

Außerdem wurde uns seinerzeit gesagt, daß der Hund dort 5 Tage im Krankenhaus bleiben muß, in München waren es nur knapp 2 1/2 Tage.

Viel Glück und herzlichen Glückwunsch zu Ihrer Entscheidung, den Hund operieren zu lassen.

Fam. Möbus
Elke_S.
Beiträge: 4
Registriert: Do Aug 09, 2007 9:55 am

Re: PDA

Beitrag von Elke_S. »

Liebe Familie Möbus,

vielen Dank für Ihren Beitrag.

Ich habe mich eigentlich innerlich auch schon auf München festgelegt, wollte aber auf jeden Fall die Rückmeldung meiner Haus-TÄ abwarten. Aber ich tendiere schon sehr nach München. Morgen mittag 12 Uhr werde ich entscheiden und dann gleich einen Termin ausmachen. Wie alt war denn Ihre Jonka, als sie operiert wurde? Pebbels wird morgen genau 15 Wochen alt.
Elke_S.
Beiträge: 4
Registriert: Do Aug 09, 2007 9:55 am

Re: PDA

Beitrag von Elke_S. »

Pebbels wurde vorgestern operiert und wir sind auch wieder zuhause angekommen. Ihr geht es soweit ganz gut. Ihr Beinchen ist noch geschwollen und sie humpelt herum. Sie schläft viel, frißt gut und macht auch ab und zu mal Anstalten ein bißchen zu spielen, aber nur kurz, ich denke ihr Beinchen schmerzt dabei...

Ich wollte dem Team der Tierkardiologie besonders Dr. Killich, Frau Daisenberger und Dr. Wess vielen Dank sagen für die tolle und liebevolle Betreuung von Pebbels und Rede und Antwort zu meinen Fragen.
Ich kann Sie nur weiterempfehlen!!!


Jetzt hoffe ich, daß Pebbels' Beinchen vollends komplikationslos abheilt und wir uns "in alter Frische" in 3 Monaten wieder sehen. Bis dahin wird das "Baby" wohl schon ein ganzen Stück größer sein, aber hoffentlich immernoch so lieb...!

Es grüßen ganz herzlich Elke S. und Pebbels
Loomis
Beiträge: 4
Registriert: Mi Mai 14, 2008 6:51 pm

Re: PDA

Beitrag von Loomis »

Habe zum Thema PDA mehrere Fragen an Halter betroffener Hunde und natürlich an das Ärzteteam:

Haben uns aus einem Wurf einen Welpen ausgesucht -jetzt 7 Wochen alt und noch bei der Züchterin. Gestern kam dann der Anruf, dass bei "unserer" Hündin PDA diagnostiziert wurde; näheres weiß ich im Moment noch nicht.
Die Züchterin würde die Kosten einer OP tragen, aber dennoch macht man sich Sorgen, zu mal ich vor noch nicht allzu langer Zeit nach langer Krankheit meinen alten Hund verloren habe ...

Wie ich hier gelesen habe, soll der Hund nach einer OP ein ganz normales Leben führen können, aber dennoch habe ich von Nachuntersuchungen gelesen....
Was heißt "Normales Leben"? Kann er am Fahrrad laufen; mit anderen Hunden unbeschwert rumtollen, mit meinem Mann Joggen gehen, Agility betreiben....?

Noch ist die Bindung zu diesem Wurm ja gering und abgesehen von der Angst, ein lieb gewonnenes Wesen zu verlieren, fragt man sich ja auch, was für Kosten kommen da auf einen zu (OP, Nachuntersuchungen; eventuelle Medikation, Folgeerkrankungen etc.)?

Auch würde ich gerne wissen, wann der günstigste Zeitpunkt für eine OP ist (noch sieht man der Hündin nichts an, sie ist fit wie ein Turnschuh, nicht in ihrere Entwicklung zurückgeblieben...)?

Würde mich riesig über viele Antworten freuen!
Lisa_Keller
Beiträge: 504
Registriert: Fr Jun 17, 2005 8:43 am

Re: PDA

Beitrag von Lisa_Keller »

Hallo,
die Prognose bei Hunden mit einem PDA, der mittels Coil (über einen Kathetereingriff) verschlossen wir ist meistens sehr gut. I.d.R. haben die Patienten eine normale Lebenserwartung, auch bei schon weiter fortgeschrittener Kammervergrößerung und dadurch sekundär entstandener Mitralinsuffizienz. Medikamente sind nach einer Operation meist nicht notwendig. Die Kosten für so einen Eingriff liegen bei uns im Haus bei ca. 1600 €, es sollten, wenn weiter keine Komplikationen auftreten im ersten Jahr post OP noch 2-3 Kontrolluntersuchungen durchgeführt werden, die Kosten belaufen sich hierbei auf ca. 150 €/Untersuchung, diese sollte auch von demjenigen Kardiologen durchgeführt werden, der den Hund operiert hat.

Mit freundlichen Grüßen,
Dr. L. Keller
Dr. Lisa Keller&&Resident Kardiologie&&Team Tierkardiologie LMU
Loomis
Beiträge: 4
Registriert: Mi Mai 14, 2008 6:51 pm

Re: PDA

Beitrag von Loomis »

Ein herzliches Dankeschön für Ihre schnelle Antwort!

Könnten Sie mir vielleicht auch noch den günstigsten Zeitpunkt für einen OP-Termin nennen? Habe diesbezüglich verschiedene Zeiträume genannt bekommen (zum einen zwischen der 8. und 12. Woche zum anderen um den 5. Lebensmonat).

Auch würde ich noch gerne wissen, wie es mit der Leistungsfähigkeit aussieht: wir joggen, radeln, wandern gerne, würden gerne Agility mit dem Hund betreiben jedoch alles nicht als Extrem-Sport, sondern aus Spaß an der Bewegung, kann dies ein Hund nach gelungener OP? Oder muss ich ständig Angst haben, dass er mir gleich zusammen bricht?

Liebe Grüße
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