Dimazon

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Moderator: j.schöbel

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Glitzerstern

Dimazon

Beitrag von Glitzerstern »

Hallo, mein 2 jähriger Kater, 3,4 kg, bekam als Dauermedikation 2 Dimazontabletten a 10mg verteilt auf 3 x täglich. Ich sollte nach dieser Einstellung vom TA erst wieder in 2-3 Monaten wiederkommen. 3 Wochen später ergab sich in seiner Praxis ein Termin mit einer mobilen Kardiologin. Sie untersuchte unseren Kater das zweite mal per Ultraschall und fragte nach der Medikation. Sie änderte nichts an dieser und meinte, den nächsten Termin sollen wir mit ihr erst wieder in einem halben Jahr ausmachen. Jetzt, 2 Monate später, hat der Kater ploetzlich nicht mehr gefressen und getrunken. Beim Arzt stellte sich heraus, dass er ausgetrocknet war. Infusionen haben nichts gebracht. Harnwert ist gestiegen. Er war ueber Nacht beim Arzt, am nächsten Morgen hat er aufgehört zu atmen. Meine Frage ist: wir haetten doch schon einige Wochen früher das Dimazon reduzieren muessen! Dann waere er nicht so ausgetrocknet. Natürlich hatte er dann auch ein Nierenversagen. Und Ergaenzungsmittel wie Kalium, Magnesium etc wurden mir von den Aerzten auch nicht vorgeschlagen. Ich bin verzweifelt, weil ich denke, dass wir ihn dadurch viel schneller getötet haben.
J.Eberhard
Beiträge: 114
Registriert: Sa Jul 06, 2019 9:30 am

Re: Dimazon

Beitrag von J.Eberhard »

Hallo,

es tut mir sehr Leid, von dem Schicksal Ihres Katers zu hören.
Dimazon (Wirkstoff Furosemid) ist ein Schleifendiuretikum und ist ein wichtiger Bestandteil der Therapie von Katzen und Hunden mit Herzversagen. In der Regel beginnt man mit einer höheren Dosierung und versucht dann die niedrigst mögliche Dosierung für den Patienten zu finden. Dabei ist es unerlässlich, die Ruhe-Atemfrequenz zu Hause zu zählen, da diese der beste Marker für ein beginnendes Lungenödem (Wasser auf der Lunge) ist. Je nach Schwere und Stadium der Erkrankung, können bei manchen Patienten längerfristig höhere Dosierungen notwendig sein. Ob das bei Ihrem Kater der Fall war, kann man leider aus der Ferne nicht beurteilen.
Außerdem sollten regelmäßig Nierenwerte und Blutsalze (insbesondere Kalium) kontrolliert werden.
Leider ist bei entwässernden Medikamenten ein gewisses Potential für Nebenwirkungen wie eine Schädigung der Nieren, vorhanden. Die Nierenwerte steigen allerdings erst an, wenn mehr als 75% der Nierenfunktion bereits verloren sind. D.h. es gibt einige Patienten mit einer bereits vorhandenen Funktionsstörung der Nieren, die dementsprechend sehr sensibel auf Furosemid reagieren können.
Die Prognose von Herzerkrankungen bei Katzen ist sehr unterschiedlich und leider gibt es viele Katzen, bei denen eine schlechte Nierenfunktion die Sache noch verkompliziert.
Es tut mir sehr Leid, dass Sie Ihren Kater verloren haben!
Ich wünsche Ihnen viel Kraft und alles Gute für die Zukunft.
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