Pedro - Alternative zu Vetmedin

[AngSchu]

Hallo, ein Nachtrag zu meiner vorigen Anfrage. Gerade eben habe ich wieder einmal vergeblich versucht, Pedro das Vetmedin zu verabreichen, jetzt geht es nicht mal mehr mit Futter, er erbricht es sofort wieder. Frage: Gibt es eine Alternative zu diesem Medikament, nachdem mein Hund offenbar unter den beiden aufgeführten Nebenwirkungen leidet (Übelkeit und Herzrasen)? Und wenn es keine gibt, um wieviel Prozent reduziere ich seine Lebenserwartung, wenn ich es einfach weglasse? Seiner Lebensqualität wäre es jedenfalls dienlich. Gute vier Wochen lang haben wir es einigermaßen geschafft, ihm die Pille zu verabreichen, aber jetzt scheint er es überhaupt nicht mehr zu vertragen.
Vielen Dank für Ihre Hilfe
Angela Schumitz

[J.Simak]

Hallo,

um eine Aussage zur Notwendigkeit der Vetmedingabe treffen zu können, müssten Sie bitte seine genaue kardiologische Diagnose schreiben  .

Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Julia Simak

[AngSchu]

Sehr geerhte Frau Dr. Simak,
hier nochmal die genaue Diagnose: hochgradige Mitralklappeninsuffizienz links. Die Medikamentierung habe ich in meinem letzten Beitrag in der Abteilung Hilfe bei kardiologischen Fällen ausführlich beschrieben, kann es aber falls nötig gern auch hier nochmal tun. Gepostet habe ich sie unter AngSchu.

Vielen Dank für Ihre Hilfe
Angela Schumitz

[J.Simak]

Hallo,

in einer großen Studie wurde herausgefunden, dass sich unter entwässernder Therapie bei der Gabe von Vetmedin im Vergleich zur Gabe eines ACE-Inhibitors die mittlere Überlebenszeit signifikant verlängert (267 <-> 140 Tage). Dies gilt für Hunde kleinerer Rassen mit Mitralklappenendokardiose im hochgradig dekompensierten Stadium. Eine wirkliche Alternative zu Vetemdin gibt es nicht, wenn es allerdings individuell nicht vertragen wird, kann man jedoch überlegen es wegzulassen.

Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Julia Simak

[AngSchu]

vielen Dank, Sie haben mir meine Entscheidung erleichtert.

[AngSchu]

Nachtrag zu meiner vorgestrigen mail - Pedro musste gestern eingeschläftert werden, weil er wieder ins Herzversagen abgeglitten ist. Ich habe das Gefühl, dass ich sein Ableben beschleunigt habe, indem ich ihm das Vetmedin aufgewzungen habe, das er von Anfang an abgelehnt hat.
Alles andere hat er brav geschluckt.
Vielleicht sollte man die Tierbesitzer lieber warnen, dass sie dieses Medikament sofort weglassen, wenn sie Anzeichen, z.B. Erbrecjen und Herzrasen, an ihrem Hund entdecken, die darauf hinweisen, dass er es nicht verträgt? Ich weiß, das Herzrasen als Nebenwirkung ist selten, aber offenbar kommt es doch ab und zu vor. Und das wird die geschwächten Herzklappen bestimmt drastisch weiter geschwächt haben, oder?
mfg
Angela Schumitz

[J.Simak]

Hallo,

Vetmedin ist ein Medikament, dass bei vielen Hunden zu einer verlängerten Überlebenszeit führt und von den meisten gut vertragen wird. Natürlich sollte ein Medikament, dass individuell nicht vertragen wird evt. abgesetzt werden. Allerdings muss man vorsichtig mit pauschalen Aussagen hinischtlich der Wirkung eines Medikaments sein. Woran Ihr Hund letztendlich genau gestorben ist, wird man wahrscheinlich nicht klären können.
Wir wünschen Ihnen alles Gute!

Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Julia Simak

[AngSchu]

Liebe Frau Dr.. Simak,

vielem Dank für Ihre Hilfe. Ich finde Ihren Einsatz großartig und wollte IHre Arbeit überhaupt nicht in Frage stellen. Nur bei diesem Medikament, finde ich, sollte man die Tierbesitzer  darauf hinweisen, dass es im ungünstigsten Fall auch zur Lebensezitverkürzung kommen kann. Ob das bei unserem Pedro der Fall war, ist natürlich nicht klar, aber schon allein die Möglichkeit sollte in Betracht gezogen werden.
Jedes Lebewesen weilt wohl auf dieser Welt, bis seine Uhr abgelaufen ist - die Medizin kann diese Zeit bestenfalls ein wenig verlängern. Abgesehen davon müssen wir uns wohl einfach damit abfinden, dass nicht alles in unserer Macht liegt,
In diesem Sinne, nochmals vielen Dank!
Angela Schumitz

[Argos]

Leider habe auch ich den Verdacht, dass mein Hund mit Hilfe von Vetmedin gestorben ist. Natürlich gibt es dafür keinen Beweis, nur die seltsamen Symptome und der plötzliche Tod - komischerweise starb Argos genauso wie dieser Hund hier: Herzfrequenzerhöhung.

Das sind jetzt nur zwei Hunde, welche die gleichen Symptome bekamen und daran gestorben sind. Möglicherweise gibt es noch mehr Hunde, von denen man es nicht weiß. Nicht immer sind die Besitzer anwesend und halten ihren Hund zufällig im Arm, wenn die Symptome sich zeigen und das Herz zu rasen beginnt. Bei uns kam jede ärztliche Hilfe zu spät. Argos ist gestorben.

[AngSchu]

wie gesagt, ich denke, wir haben alle (einschließlich der behandelnden Ärzte) im besten Wissen und Gewissen gehandelt, und woran unsere Hunde letztlich gestorben sind, kann niemand mit Sicherheit sagen. Ich weiß nur nicht, warum du deinem Hund dieses Vetmedin überhaupt noch gegeben hast, du hattest doch schon vor etlichen Wochen den Verdacht, dass er es nicht verträgt. Vielleicht ist es ja so, dass Hunde mit anderen chronischen Erkrankungen - deiner war Epileptiker, meiner hatte Leishmaniose, die allerdings nie zum Ausbruch kam - das Vetmedin schlecht vertragen, und die Besitzer solcher Tiere sollten meiner Meinung nach definitiv gewarnt werden, auf mögliche Zeichen von Unverträglichkeit zu achten.
Jetzt nach mglichen Ursachen, woran unsere Tiere gestorben sind, zu forschen, ist zwar auch eine Art, mit der Trauer umzugehen, aber ich fürchte, wirklich weiter bringt es uns nicht, denn mit Gewissheit kann man eben nur sagen, dass ein geliebtes Tier nicht mehr da ist. Und damit muss man fertig werden. Ich wünsche dir viel Kraft!