Nebenwirkungen Tripel Therapie?

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Moderator: j.schöbel

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Herzhund
Beiträge: 4
Registriert: Do Feb 02, 2017 6:15 pm

Nebenwirkungen Tripel Therapie?

Beitrag von Herzhund »

Hallo liebes Team,
welche Erfahrungen haben Sie an Nebenwirkungen bei der Tripel Therapie?
Befund: hochgradige Mitralklappen Insuffizienz, Vorhofflimmern
Meine Rüde Golden Retriever 2,5 Jahre bekommt seit 9 Monaten (Magnesium, Amiodaron, Diltiazem, Rytmonorm wurde abgesetzt nach 4 Monaten). Nun bekommt er nur noch Magnesium, Amiodaron und Diltiazem.

Zusätzlich noch 2 x Vetmedin 10 mg, 2x 0,5 Upcard 3mg, 1x Pirlactone 80 mg

Leberwerte letzte Kontrolle im Mai waren in Ordnung.

Was mir allerdings auffällt, das Er seit er diese Medikamente bekommt, bei einengen Situationen
Panisch reagiert. Starkes Hecheln mit Knurren, stark Scheckhaft was vorher nie war.

Wäre es möglich auf die menschlichen Medikamente zu verzichten ohne ihm zu schaden?

Letzte Wert im Mai 2017:
LA/Ao: 1,27
LVEDD: 52,3 mm
LVESD: 30,8 mm
FS: 41%
LVEDD index: 1,85
HF: 88/min

Zum Vergleich Werte September 2016 mit nur 2x Vetmedin 10mg und 2x 0,5mg Upcard
LA/Ao: 1,5
LVEDD: 50,1 mm
LVESD: 27,7 mm
FS: 34%
LVEDD index: 1,82
HF: 80-100/min

Vielen Dank
Herzhund
Kardio
Beiträge: 162
Registriert: Di Jul 02, 2013 9:00 am

Re: Nebenwirkungen Tripel Therapie?

Beitrag von Kardio »

Hallo!
Das Ziel einer Therapie von Vorhofflimmern ist eine durchschnittliche Herzfrequenz von weniger als 160 Schlägen pro Minute zu erreichen. Liegt die Herzfrequenz im Schnitt darüber, sollten Medikamente eingesetzt werden um die Herzfrequenz zu senken und somit Schäden am Herzmuskel zu verhindern. Manchmal sind dazu Kombinationen mehrerer Medikamente notwendig. Da es in der Tiermedizin keine zugelassenen antiarrhythmischen Medikamente gibt, muss man auf humanmedizinische Präparate ausweichen.
Dies ist jedoch nicht zwangsläufig mit mehr Nebenwirkungen verbunden.

Beim Einsatz von Antiarrhythmika sollten regelmäßig die Elektrolyte kontrolliert werden, da es bei Schwankungen im Elektrolythaushalt zu einer verstärkten oder abgeschwächten Wirkung der Antiarrhythmika kommen kann. Dies ist insbesondere zu beachten, wenn gleichzeitig entwässernde Medikamente wie UpCard gegeben werden, da es durch die Entwässerung zu einem Verlust der Elektrolyte kommen kann.
Zudem sollten bei der Gabe von Amiodaron regelmäßig die Leberwerte überwacht werden.

Es ist derzeit nicht beschrieben, dass die verwendeten Medikamente zu Angstreaktionen führen können. Manche Hunde scheinen jedoch die Rhythmusstörungen zu fühlen, weshalb manchmal vermehrtes Hecheln bei Hunden mit Rhythmusstörungen beschrieben wird.

Ob an der derzeitigen Therapie Änderungen vorgenommen werden sollten, sollten Sie am besten mit dem behandelnden Tierarzt besprechen, da er alle Befunde und Ihren Hund kennt.

Wir wünschen Ihnen und Ihrem Hund alles Gute!
Team Tierkardiologie
Medizinische Kleintierklinik
Ludwig-Maximilians-Universität München
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