mittelgradige HCM+Galopprhythmus+SDÜ+Epilepsie

Hier beantworten wir Fragen zu Herzerkrankungen

Moderator: j.schöbel

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Mautzekatz
Beiträge: 5
Registriert: Mi Jul 27, 2016 8:07 am

mittelgradige HCM+Galopprhythmus+SDÜ+Epilepsie

Beitrag von Mautzekatz »

Seit heute wurde bestätigt, dass Mausi eine mittelgradige HCM hat. Die TÄ möchte hier noch keine Medikamente geben, da sie keine typischen Symptome zeigt wie hecheln, Bauchatmung.
Ist das richtig? Sollte man nicht evt. doch etwas geben um das fortschreiten zu verhindern?

Ich weiß langsam nicht mehr weiter mit meiner Katze Mausi.

Sie hat seit Jahren leichte Herzgeräusche, vor einem Jahr wurde gesagt sie hätte Galopprhythmus. Vermutet wurde dieser als Begleiterscheinung einer SDÜ. Diese wird seit Nov.2015 mit Carbimazol behandelt. Allerdings besteht der Galopprhythmus immer noch.

Ausserdem muss mausi seit 2011 Luminaletten nehmen - diese sollen evt. den T4 falsch positiv anzeigen. Nun weiß ich immer noch nicht ob sie gut eingestellt ist oder nicht? Ihre T4 und fT4 werte befinden sich seit Behandlung in der Referenz. Allerdings zeigt sie immer noch Sympthome einer SDÜ - sie nimmt weiterhin nicht zu, ihre Hinterbeine sind im letzten halben Jahr sehr schwach geworden, sie trinkt manchmal sehr viel (Nierenwerte noch in der Referenz), sie grummelt oft (früher nie, sehr umgänglich beim TA -heute nicht mehr).

Ich frage mich, sind das Ursachen des Galopprhythmus? Oder hat es etwas mit der Verbindung zw. Carbimazol und Phenobarbital zu tun?

Am fr haben wir wieder einen Termin beim Arzt - röntgen (Arthrose), Ultraschall (Nieren, evt. Herz) - aber all das kann doch nicht die Ursache dafür sein, dass sie seit Monaten nicht zu nimmt bei gleichbeleibendem Fressverhalten?

Blutdruck ist minimal erhöht.
s.hertzsch
Beiträge: 192
Registriert: So Aug 02, 2015 10:47 am

Re: mittelgradige HCM+Galopprhythmus+SDÜ+Epilepsie

Beitrag von s.hertzsch »

Guten Tag,

eine Schilddrüsenüberfunktion kann sekundär zu Herzveränderungen führen. Diese äußern sich in Form einer Hypertrophie (sog. Verdickung) der linken Herzkammer. Differentialdiagnostisch muss hierbei jedoch eine primäre Hypertrophe Kardiomyopathie mit berücksichtigt werden. Ist die Schilddrüsenüberfunktion die Ursache für die linksventrikuläre Verdickung, ist diese zumeist milder als bei einer primäre HCM und es kann unter Therapie der Schilddrüse zu einer Normalisierung der Kammerdimensionen kommen. Ob eine zusätzliche kardiale Therapie indiziert ist, kann nur der behandelnde Kardiologe entscheiden, welcher die genauen Befunde kennt. Jedoch benötigen Katzen im asymptomatischen Stadium einer Herzkrankheit nicht immer eine Therapie.

Luminaletten enthalten den Wirkstoff Phenobarbital. In der Literatur ist beim Hund beschrieben worden, dass es unter dem Einsatz von Phenobarbital unter anderem zu einem Abfall des T4 Spiegels im Blut kommen kann. Bei Katzen gibt es diesbezüglich keine Studien. Jedoch zeigen einige Katzen bereits klinische Symptome einer Schilddrüsenüberfunktion, obwohl der T4 Spiegel noch im oberen Referenzbereich liegt. Wenn sich der T4 Spiegel bei Ihrer Katze unter Therapie in der Norm befindet und dennoch weiterhin klinische Symptome bestehen, kann dies entweder bedeuten, dass Mausi eine weitere Erkrankung hat, oder das sie einen etwas niedrigeren T4 Spiegel braucht, um gut eingestellt zu sein. Da die von Ihnen beschriebenen Symptome jedoch auch durch andere Erkrankungen, wie zum Beispiel einem Diabetes mellitus, ausgelöst werden können, rate ich Ihnen weiterführenden Untersuchungen bei Ihrem Tierarzt durchführen zu lassen. Letztendlich kann nur Ihr behandelnder Tierarzt, welcher die genauen Befunde vorliegen hat und Mausi selbst untersucht hat, entscheiden, ob die Schilddrüsenüberfunktion gut eingestellt ist oder nicht.

Ich wünsche Ihnen und Ihrer Katze alles Gute!

Mit freundlichen Grüßen

Sabine Hertzsch
Team Tierkardiologie
Medizinische Kleintierklinik
Ludwig-Maximilians-Universität München
Mautzekatz
Beiträge: 5
Registriert: Mi Jul 27, 2016 8:07 am

Re: mittelgradige HCM+Galopprhythmus+SDÜ+Epilepsie

Beitrag von Mautzekatz »

Liebe Frau Hertzsch,

Danke für die ausführliche Antwort.

Ich bin auch der Meinung, dass sich Mausi mit einem T4 Wert in der mittleren bis unteren Ref. wohler fühlt. Dies zeigen auch alte Blutbilder als sie noch keine SDÜ hatte, da lag ihr T4 meist zwischen 1,4 -3 und es ging ihr soweit gut. Bei Diagnose Stellung Hyperthyreose hatte sie ja einen T4 über 4,0 und zeigte schon deutliche Symptome.

Sie meinen, es könnte evt. Diabetes dahinter stecken. Dies müsste jedoch im Blutbild und Urin zu sehen sein? Allerdings gab es hier keine Auffälligkeiten.

Mausi hatte 2011 einmal für ca. 2-3 Wochen Diabetes. Zum Glück nur vorübergehend und durch Nahrungsumstellung auf getreidefrei und der Verzicht auf RoyalCanin Struvit Futter, war dies schnell verschwunden. Sie hatte zu der Zeit Struvit und eine Blasenentzündung.

Liebe Grüße
balou
Beiträge: 7
Registriert: Sa Jul 23, 2016 6:06 pm

Re: mittelgradige HCM+Galopprhythmus+SDÜ+Epilepsie

Beitrag von balou »

Hallo,


zur Erkennung einer Diabetes muss der Fructosaminwert bestimmt werden , das ist der' Langzeitzuckerwert' im Blut, der Glucosewert sagt weniger ,weil er bei Katzen meist etwas erhöht ist durch den Stress bei der Blutentnahme.
Christiane
mit Balou und Milla
Mautzekatz
Beiträge: 5
Registriert: Mi Jul 27, 2016 8:07 am

Re: mittelgradige HCM+Galopprhythmus+SDÜ+Epilepsie

Beitrag von Mautzekatz »

Danke!

Mausis Glucosewert war im letzten BB nicht auffällig! Auch zeigt sie kein extremes Trinkverhalten und uriniert auch nicht vermehrt.

Mausi hatte einmal für 3 Wochen Diabetes daher weiß ich noch genau wie sie sich damals verhalten hatte. Aber das passt leider nicht so ganz.

Ich muss sie wohl erstmal weiter beobachten!

Frage mich nur - ob man durch Gabe von Thiamazolsalbe die Gegenreaktion mit den Luminaletten verringern kann?
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