Mitralklappenfehler

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Moderator: j.schöbel

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susiundtom
Beiträge: 1
Registriert: Sa Sep 11, 2021 12:42 pm

Mitralklappenfehler

Beitrag von susiundtom »

Schönen guten Tag. Nachdem bereits ein Chi vor ein paar Jahren an Mitralinsuffizienz gestorben ist, wurde diese Diagnose nun auch bei unserem 2., nichtverwandten Chi gestellt. Damals hiess es, erst den symptomatischen Hund behandeln ( ein Dresdener Kardiologe, der sich als führend bezeichnete). Jetzt kann ja wenigstens gleich mit Pimobendan begonnen werden. Ich würde gerne zusätzlich vor allem die hohe,nie unter 100, meist um 120 gelegene Herzfrequenz mit einem Betablocker therapieren. Würden Sie das auch so sehen und wenn ja, mit welcher Substanz und Dosis? Der Chi wiegt 2,8 kg. Was meinen Sie in Anbetracht Ihrer Ausführungen zu einem ACE Hemmer oder einem Sartan. Vielen Dank und freundliche Grüsse
J.Eberhard
Beiträge: 114
Registriert: Sa Jul 06, 2019 9:30 am

Re: Mitralklappenfehler

Beitrag von J.Eberhard »

Hallo,

vielen Dank für Ihre Frage.
Die Mitralklappenendokardiose (oder degenerative Mitralklappenerkrankung) wird anhand der echokardiographischen Veränderungen und dem Auftreten von Symptomen in mehrere Stadien eingeteilt: Ab Stadium B2 (Herzvergrößerung, jedoch noch keine Symptome) wird der Einsatz von Pimobendan (Vetmedin oder Cardisure) empfohlen. Der zusätzliche Einsatz von ACE-Hemmern wird kontrovers diskutiert: ob sie eingesetzt werden sollten, sollte auch vom behandelnden Tierarzt entschieden werden. Ob Sartane einen positiven Effekt auf den Verlauf haben, ist nicht ausreichend untersucht.

Beta-Blocker werden auch gemäß der ACVIm Guidelines nicht empfohlen: Ihr Nutzen kann nicht bewiesen werden, möglicherweise könnte ein Einsatz auch kontraproduktiv sein.
Bei einem Hund (insbesondere bei einer kleinen Hunderasse) ist eine Herzfrequenz von 120/min in Ruhe als normal anzusehen: Es besteht also kein Handlunsgbedarf. Bei Herzfrequenzen unter 80/min oder über 140-160/min (in Ruhe) sollte ein Tiertarzt zu Rate gezogen werden. Auch diese Herzfrequenzen können abhängig von Stresslevel, Anstrengung und Trainingszustand normal sein.

Wir wünschen Ihnen und Ihrem Hund alles Gute!
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