Mops 13 Jahre stark vergrössertes Herz Lungenödem

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Moderator: j.schöbel

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Mopserle
Beiträge: 1
Registriert: So Mai 30, 2021 6:57 pm

Mops 13 Jahre stark vergrössertes Herz Lungenödem

Beitrag von Mopserle »

Hallo,
Ich schreibe hier aus tiefster Verzweiflung und Sorge um mein 13 jähriges Mops Mädchen.
Ich fand die kleine vor 4 Tagen schwer atmend und zitternd, völlig eingekotet und kraftlos nach der Arbeit auf ihrem Platz vor. Sofort alamierte ich die Tierklinik und lies sie dort gründlichst Untersuchen.
Beim Röntgen sowie Ultraschall stellte man ein doppelt so grosses Herz fest, die (ich denke linke) Lunge ist bis auf das letzte Eckchen oben mit Wasser gefüllt gewesen. Obendrein wurde auch eine Masse entdeckt, welche ein Krebs sein kann, aber nicht deutlich erkennbar ist, um was es sich handle.
Man teilte mir mit das mein Mopserl sofort in die Sauerrstoffbox müsse und Infusionen benötigt.
Insgesamt verbrachte die kleine nun also 4 Tage in der Klinik. Die Medikamente schlugen leider nicht so gut an und das Lungenödem ging nur etwas zurück. Sie wurde noch zweimal geschallt während ihres Klinikaufenthaltes. Trotz allem wurde sie aber heute als „stabil“ genug entlassen, und so habe ich sie mittags endlich abholen dürfen.
Sie war völlig anders als gewohnt. Keine Freude als ich sie begrüsste, ja beinahe desinteresse. Mit schwachen und zittrigen Beinchen ging sie ein paar Schritte, dann musste ich sie tragen weil sie immer noch so schwach ist.
Zuhause angekommen lies ich sie erstmals in den Garten, sie taumelte sofort Richtung Platz und sackte dort zusammen. Dort verharrte sie nun Stundenlang ohne sich auch nur zu bewegen.
Wenn ich sie streichle dreht sie sich weg, ihr Blick ist müde und leer.
Ruhepuls liegt meist knapp unter 40, nach dem Wasser trinken auch mal bei 50 (notiere alle halbe Stunde).
Hie und da hustet sie und würgt. Appetit stark vermindert (nur ein paar Leckerlis).
Aufgestanden ist sie bloss einmal um zu sehen, was die Katze übergelassen hat. Nach dreimal durch die Schüssel lecken, ging sie wieder torkelnd zu ihrem Platz. Sie ist weiterhin nicht an uns interessiert und stupst die Hand weg, wenn man sie streichelt ):
Mein Hund ist seit Jahren beinahe Blind und Taub, hat Arthrose, ihre Atmung war schon lange nicht mehr die beste und seit einem Jahr ist sie inkontinent.
Und trotzdem war sie bis zu diesem Donnerstagabend eine lustige, fröhliche, zwar sehr faule aber dennoch agile freche Maus die kein Fresschen verschmähte und Stundenlanges kraulen und kuscheln genoss. Erst Weihnachten 2020 hat sie eine schwere Op (Pyometra) überstanden und ihr ging es sofort wieder gut.
Nun aber ist alles anders, sie ist anders, und wir weinen nur noch weil wir denken, sie sagt uns: Frauli, es ist gut jetzt ):
In der Tierklinik sagte man mir, sie ist am Lebensende „angekommen“ und ich solle den Hund gut beobachten- sie sagt mir wann sie gehen will - Prognose ist nunmal einfach schlecht und keiner weiss, wie viele Tage oder Wochen sie noch schafft.
Aber ich habe so unglaubliche Angst sie gehen zu lassen - sie zu erlösen. Kann sich das Blatt vl doch nochmal wenden? Woran könnte es liegen das sie kaum mehr laufen kann und so abwesend, ja genervt von allem wirkt? Sie war 13 Jahre lang ein so liebesbedürftiges Mäuschen, und jetzt ist sie wie ausgewechselt!? Müssen die Medikamente erst richtig anschlagen? Ich weiss das sie nicht jünger wird und wir loslassen müssen- nur wann ist nicht zu spät und rechtzeitig genug ):
Ich bin so verzweifelt ):
J.Eberhard
Beiträge: 114
Registriert: Sa Jul 06, 2019 9:30 am

Re: Mops 13 Jahre stark vergrössertes Herz Lungenödem

Beitrag von J.Eberhard »

Hallo,
es tut uns sehr Leid, von dem Schicksal Ihrer Hündin zu hören.
Es kann häufig schwierig sein, bei chronischen Patienten im Endstadium zu entscheiden, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, die Tiere gehen zu lassen.
Bei Tieren versucht man einzuschätzen, ob sie noch Lebensqualität haben. Wenn ein Hund, der immer einen guten Appetit hatte, nicht mehr fressen mag, ist das als ein schlechtes Zeichen zu werten. Natürlich mag ein Hund, der schwer herzkrank ist, nicht mehr so viel Gassi gehen: allerdings sollte das Ziel sein, dass die Tiere weiter mit Freude kleine Runden im Gaten drehen, wenn die Therapie gut eingestellt ist. Die Atmung in Ruhe sollte unter Therapie bei unter 30 Atemzügen in der Minute sein (im Schlaf). Bei höherer Ruhe-Atemfrequenz leiden die Tiere an Atemnot, was die Lebensqualität ebenfalls stark beeinbträchtigt.

Ohne Ihr Tier untersucht zu haben, können wir natürlich aus der Ferne nicht beurteilen, ob es noch Hoffnung gibt, mit einer Therapieumstellung eine Besserung zu erreichen. Generell jedoch muss man bei dem von Ihnen beschriebenen Verhalten davon ausgehen, dass der hund so nur noch wenig Lebensqualität hat.

Wir verstehen, dass diese Entscheidung für jeden Tierhalter immer sehr schwierig und individuell ist. Letztendlich sollte man versuchen, seinem treuen Begleiter den letzten Weg so einfach wie möglich zu gestalten und unnötiges Leid zu ersparen.

Wir wünschen Ihnen viel Kraft und alles Gute!
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