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Tierkardiologie LMU • Persistierender Ductus Arteriosus (PDA)
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Persistierender Ductus Arteriosus (PDA)

Verfasst: Mo Jun 18, 2012 3:53 pm
von admin
Was ist ein PDA?
Der PDA ist eine persistierende fetale Verbindung zwischen der Aorta descendens und der Hauptpulmonalarterie und die zweithäufigste kongenitale kardiale Malformation, welche bei Hunden diagnostiziert wird. Weibliche Tiere sind eher betroffen als männliche, andere Tierarten wie Katzen sind weniger häufig betroffen.

Diagnose
Die initiale Diagnosestellung eines PDAs erfolgt durch eine sorgfältige klinische Untersuchung und Erkennung des klassischen kontinuierlichen Herzgeräusches (Maschinengeräusch) in der dorsalen linken Axelregion. Großvolumige Links – Rechts – Shunts führen normalerweise zu einem pochendem bis hüpfendem Femoralispuls.
Bei einer kleinen Prozentzahl der Tiere führt die pulmonären Hypertonie zu einer Umkehr des Shunts (Rechts – Links PDA), welcher nicht mehr verschlossen werden kann. Hunde neigen schon sehr früh und schnell in ihrem Leben dazu, eine pulmonären Hypertension durch einen PDA zu entwickeln, während die Entwicklung bei Katzen mehr allmählich fortschreitet, weswegen manchen Katzen durch einen Verschluss des PDAs trotz einer vaskulären Lungenkrankheit geholfen werden kann.
Bildgebende Mittel erlauben eine Einschätzung des Typs und des Schweregrades des Defekts. Klassische Röntgenbefunde sind eine Dilatation des linken Vorhofs und der linken Kammer mit pulmonaler Überzirkulation und oft sichtbarer Lungenvene.
Oft kann auch eine Dilatation sowohl der Pulmonalarterie und der Aorta descendens beobachtet werden. Ein Lungenödem wird sichtbar, wenn bereits ein Herzversagen vorliegt.
Zur definitiven Diagnose sollte ein kompletter Ultraschall mit Doppler durchgeführt werden, dort kann ebenfalls eine Dilatation des linken Vorhofs und Ventrikels, der Aorta descendens und der Pulmonalarterie beobachtet werden. In der linken Kurzaxe sollte sich dann auch der PDA darstellen lassen. Ein Doppler – Untersuchung bestätigt dann einen kontinuierlichen Blutfluss in der Pulmonalarterie mit einer Umkehrung des Flusses in der Diastole. Oft kann auch eine milde bis moderate, sekundäre Mitralklappeninsuffizienz beobachtet werden, welche durch die Dilatation des linken Herzens bedingt ist.
Die Flussgeschwindigkeit in der Aorta ist normalerweise erhöht und kann bis zu 3,75 m/s betragen, was dazu führen kann, dass fälschlicherweise eine Subaortenstenose diagnostiziert wird.
Die meisten Patienten haben bei Diagnosestellung einen Sinusrhythmus. Obwohl im EKG oft Hinweise auf eine Links – Herz – Vergrößerung gefunden werden können (weite P – Wellen, Hypervoltage), ist ein EKG bei normalem Rhythmus und gestellter Diagnose nicht unbedingt erforderlich. Eine Arrythmie allerdings sollte bei dieser Krankheit der Hauptgrund sein ein EKG zu schreiben, da es bei lange bestehendem PDA zu Vorhofflimmern kommen kann, vor allem bei größeren Hunderassen.
Zusätzliche kongenitale Missbildungen sind selten, die häufigste begleitende Missbildung ist eine Pulmonalstenose.

Therapie
Bei den meisten Hunde und nahezu allen Katzen mit PDA ist ein Verschluss des Ductus angezeigt. Mit dem Verschluss des PDA sollte nicht gewartet werden bis der Hund ausgewachsen ist oder Symptome entwickelt, dies kann zu irreversiblen Myokardschäden, kongestiven Herzversagen und Tod führen.
Zurzeit gibt es zwei Methoden um den Ducuts zu verschließen: Den chirurgischen Verschluss und den Katheter – basierenden Verschluss.

Katheter basierender Verschluss:
Bei dieser Technik unterscheidet man zwischen den freigelassenen oder ablösbaren Coils und den Amplatzer Ductus – Verschluss.
Auswahl des richtigen Verschluss:
Die Auswahl des Typs und der Größe des Verschlusses wird beeinflusst durch die Morphologie und dem minimalen Durchmesser des Ductus, bestimmt durch Angiographie oder Ultraschall. Der Zugang erfolgt dabei durch die rechte oder linke Femoralarterie, durch welche ein Angiographiekatheter in die Aorta descendens oder direkt in den PDA eingeführt wird. Anschließend wird 0,5 bis 2ml/kg Konstrastmittel eingegeben. Sollte eine Typ III Morphologie mit einem minimalen Ductusdurchmesser von mehr als 5 mm vorliegen, ist ein Katheter – basierender Eingriff schwierig, der Patient sollte dann mittels chirurgischen Eingriffs behandelt werden.
Die Resultate über den Katheter–basierenden Verschluss sind sehr gut. Sie sollten allerdings darauf achten, dass der Eingriff an einer Klinik durchgeführt wird, wo dieses Verfahren häufig durchgeführt wird, wie z.B. an der Abteilung für Tierkardiologie der LMU München.
Weitere Infos zu diesem Verfahren finden Sie hier: http://www.tierkardiologie.lmu.de/stude ... _coil.html

Re: Persistierender Ductus Arteriosus (PDA)

Verfasst: Di Okt 31, 2017 8:00 pm
von Svenja Sommer
Hallo!
Bei unserem Boxerrüden "Henri" (Geboren 27.04.2017) ist ein persistierender Ductus Arteriosus Botalli festgestellt worden. In dem Befund schreibt unsere Kardiologin von einem "silent ductus" also einem sehr kleinem Ductus, der wenig Blut über die Lunge zurück in den linken Vorhof führt und ein kaum wahrnembares Herzgeräusch verursacht. Um zu sehen, ob es Veränderungen bei Henri gibt, möchte die Kardiologin ihn im Januar erneut untersuchen um dann das weitere Vorgehen zu besprechen.

Auf Ihrer Homepage schreiben sie, dass ein PDA verschlossen werden sollte da früher oder später Folgeschäden am Herzen auftreten können.
Meine Frage: Können Sie mir sagen wie teuer eine solche Operation wäre?

Viele Grüße aus Kiel
Svenja Sommer

Re: Persistierender Ductus Arteriosus (PDA)

Verfasst: Fr Nov 03, 2017 3:30 pm
von Kardio
Hallo,

gerne können Sie sich telefonisch mit uns (Tel-nr. Anmeldung Medizinische Kleintierklinik: 089-21802650) in Verbindung setzen, um OP sowie Kosten zu besprechen.

Viele Grüße und ein schönes Wochenende