Hund frisst nach Perikarderguss nicht mehr...

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Moderator: j.schöbel

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malino1

Hund frisst nach Perikarderguss nicht mehr...

Beitrag von malino1 »

Guten Tag,
Mein Hund 10 Jahre 23,8 kg hatte am 16.08.2019 einen Perikarderguss.
Es wurde per Punktion ca 160mg Lyphflüssogkeit entzogen.
Seitdem bekommt sie Vetmedin 2x 5mg und Dimazon 2x 40mg. ( Am Anfang bekam sie jeweil eine halbe mehr)
Seit sie die Medikamente bekommt frisst sie so gut wie nichts mehr (sie benötigt normal ca 1kg Barf pro Tag )
Jetzt frisst sie wenn überhaupt 100gr. pro Tag.
Hat jemand eine Idee wie ich sie wieder zum Fressen bewegen kann ? (sie dreht sich angeekelt weg)

Zur Vorgeschichte : Sie hatte 2013 auch einmal einen Perikarderguss...damals zogen wir ca 240ml Blut aus ihrem Herzen....
Seitdem ist nichts mehr passiert...damals vertrug sie das Vetmedin nicht ( Herzrasen ) so dass es abgesetzt wurde....sie hat seit der Zeit keine Medikamente genommen ausser gelegentlich Schmerzmittel (Athrose)

Herzrasen hat sie nicht aber einen aufgeblähten Bauch, teilweise stossartiges Atmen und eben Appetitlosigkeit(Ekel)

Danke für ihre Antwort

MfG
Malino1
j.friederich
Beiträge: 193
Registriert: Di Jan 08, 2019 7:18 am

Re: Hund frisst nach Perikarderguss nicht mehr...

Beitrag von j.friederich »

Guten Tag,

bei einem Perikarderguss handelt es sich um eine Flüssigkeitsansammlung zwischen dem Herzbeutel und dem Herzen. Aufgrund dieser Flüssigkeitsansammlung kommt es zu einer Kompression des Herzens und der zuführenden Gefäße. In Folge dessen ist der Zufluss zum Herzen beeinträchtigt und es kann im schlimmsten Fall zu einem Kreislaufkollaps kommen. Demzufolge beinhaltet die adäquate Therapie eines Perikardergusses die Stabilisation des Kreislaufes durch eine Infusionstherapie und die Reduktion der Kompression des Herzens durch eine Perikardiozentese (Abziehen des Ergusses). Sollte in diesem Zustand eine Entwässerungstherapie verabreicht werden, wird dem Körper weiterhin Flüssigkeit entzogen, wodurch ein Kreislaufkollaps begünstigt wird.

Da Ihr Hund Dimazon erhält, wobei es sich um ein Entwässerungsmedikament handelt, sollte die adäquate Therapie nochmals mit dem behandelnden Tierarzt besprochen werden. Wenn ein Tier eine Entwässerungstherapie erhät, die eigentlich nicht indiziert ist, kann es zu einer Dehydratation kommen, was eine Anroexie (Appetitlosigkeit) als Folge haben kann.

Wir wünschen Ihnen und Ihrem Hund weiterhin alles Gute!

Mit freundlichen Grüßen,
Jana Friederich
Tierkardiologie München
Dr. Jana Friederich
Team Tierkardiologie
Medizinische Kleintierklinik
Ludwig-Maximilians-Universität München
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