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Mitralklappeninsuffizienz: Hund frisst nicht mehr eigenständig

Verfasst: Mi Mär 06, 2019 5:30 pm
von treki6
Hallo liebes Kardiologen Team,

wir haben die letzten 8 Wochen eine Schwere Zeit mit unserer 10,5 Jährigen Neufundländer Hündin Maja hinter uns, aber nach einem starken Kampf ist Sie fast wieder fit.
Kurze Zusammenfassung:

Aufgrund einer Blasenentzündung waren wir in der Tierklinik welche leider eine Herzschwäche diagnostizierte.
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Auszug Bericht:
1. Echokardiographie und Doppleruntersuchung
zentrale Mitralklappeninsuffizienz mit deutlicher linksatrialer Stauung
schlechte systolische Funktion bei erhaltenen Papillarmuskeln
Fluß in den großen Gefäßen normal
EKG:
Vorhhofflimmern mit hoher Frequenz

2. Sonographie des Abdomens mit 5-12 Mhz:
Harnblase:Wand ggr verdickt, Inhalt normal
Uterus: beidseits Zysten auf den Ovarien
Nieren: beidseits altersentsprechend unauffällig
Milz: homogenes Parenchym, normale Größe
Leber: honogenes Parenchym, normale Größe
Gallenblase: unauffällig
Magendarmtrakt: unauffällig
Lymphknoten: unauffällig
sonographische Beurteilung:
Ovarialzysten

Therapie:
Dimazon 40mg morgens 3 abends 2
Vetmedin 10mg 2x 1 1/4
Cardalis 1x1 1/4
Dilatiazem 60mg 3x1

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Leider kahm eine Woche später eine Gebärmuttervereiterung dazu welche erst offen nach einer Woche Antibiotika aber leider noch immer Vorhanden war und somit musste Sie als Risikopatient Operiert und Kastriert werden.

Die Op hat Sie gut überstanden, wir bekamen Sie 3 Tage später zurück, Sie war sehr Wackelig aber verbesserte sich jeden Tag.
5 Tage später hatte Sie dann auf einmal Probleme beim Atmen.
In der Tierklinik ist Sie beim EKG dann fast umgefallen und Sie wurde sofort an eine Infusion gehängt.

Einige Stunden später kamen die Blutergebnisse mit dem Ergebnis Anämie (Blutarmut). Sie erhielt am gleichen Tag noch eine Bluttransfusion.

Die Werte haben sich leicht aber stetig verbessert. Sie war in dieser Zeit nur am Liegen kaum ansprechbar und musste stark überzeugt werden sich zu erleichtern. Fütterung nur per Zwang, Trinken war in Ordnung. 4 Tage später entschied die Klinik mit uns das sie nach Hause kann um dort wieder etwas Lebensmut aufzubauen.

Ab da verbesserte sich Ihr Zustand täglich! Maja zeigte Neugier und wurde fitter.
Einen kleinen Rückschlag erlitten wir da sich eine der Infusionsstelen entzündete was aber inzwischen 3 Wochen später fast vollständig verheilt ist.

Seit Sie wieder bei uns ist erhielt Maja folgende Therapie:
2xtgl. Pronefra
2xtgl. Metro 1 3/4 Tabl.
2xtgl. Vetmedin 12,5mg (1h vor dem Fressen)
2xtgl. 2,5 Tabl. Lanitop
3xtgl. Diltiazem 1,5 Tabl.
1xtgl. Cardalis 1 1/4
2xtgl. Dimazon morgens 3 Abends 2
Synulox Sonntag 1x Spritze
2xtgl Panto (1h vor dem Fressen)

Da sich die Blutwerte auch sehr gut verbessert haben wurde letzte Woche Donnerstag das Antibiotika (Synulox und Metro) abgesetzt.
Auch die Herzschläge haben sich stark verbessert. (beruhigt)
Maja liegt aktuell viel, ist aber in einem sehr gutem Zustand. Neugierig, interessiert, geht wieder gerne Spazieren und hat Kontakt mit Hunden.

Nach diesem überblick hier unser Problem:
Maja frisst seit der Anämie nicht mehr selbständig!
Wir haben inzwischen alles versucht, Selbst Kochen, Barfen, 12 Verschiedene Dosenfutter, Hills A/D, verschiedene Trockenfutter, Fleischwurst, Käse, Würstchen, Brathähnchen, Leberwurst, Nutella, Honig. Nichts nimmt Sie an. Sie schaut es an, richt dran und dreht sich fast angewiedert weg.
Maja war immer eine begeisterte fast gierige Fresserin.

Als Appetitanreger wurden uns Vitamin B Komplex und Peritol gegeben.

In den letzten 3 Wochen ernähren wir Sie per Zwang:
Wir pürieren Dosenfutter leicht mit Wasser und ziehen dieses in etwa 25x 100ml Blasenspritzen auf, Fixieren Sie und geben Ihr das Futter ins Maul.
Wie Sie sich vorstellen können ist dieser Zustand für uns aktuell sehr belastend. Maja lässt es nach 3 Wochen zwar inzwischen besser über sich ergehen aber schön ist es für keinen, Beziehungstechnisch und Arbeitstechnisch wird es langsam auch anstrengend. Dieses Ritual findet 2 mal täglich statt und benötigt insgesamt 3 Stunden bis alles drin ist.
Trotz der Zwangsfütterung hat Sie von 55KG Gewicht auf 50KG abgebaut, dort hält sie sich jetzt seit 1 Woche.

Wir hatten gehofft, dass Sie nach absetzen des Antibiotikas wieder Frisst, und an dem gleichen Abend hat Sie auch endlich wieder gefressen (Hähnchenbrust). Aber am nächsten Tag hat Sie wieder alles verweigert. Wir haben gestern ein Mittel gegen übelkeit Gespritz bekommen und trotzdem Frisst Sie heute noch nichts.

Was uns aufgefallen ist, wenn Sie an frisches trinkwasser geht, Schüttelt Sie sich als würde es eckelig schmecken. Nach dem trinken befindet sich auch ein leicht öliger Film auf dem Trinkwasser. Sie trinkt aber Stoßweise dann aber sehr gut.

Aktuelle Medikation.:
2xtgl. Pronefra
2xtgl. Vetmedin 12,5mg (1h vor dem Fressen)
2xtgl. 2,5 Tabl. Lanitop
3xtgl. Diltiazem 1,5 Tabl.
1xtgl. Cardalis 1 1/4
2xtgl. Dimazon morgens 3 Abends 2
2xtgl Panto

Wir vermuten das es an den Herzmedikamenten liegt.
Das Lanitrop war das letzte Medikament welches dazu kahm vor der Anmämie hat Sie mit den anderen Tabletten noch gefressen.
Eigentlich hatten wir gehofft, dass wir die Herzmedikamente etwas reduzieren könnten bis Sie wieder anfängt zu fressen und danach wieder versuchen die Medikamente zu erhöhen. Wir glauben das Sie, sobald Sie wieder normal frisst die Medikamente besser akzeptiert. Laut Klinik können wir die Herzmedikamente jedoch nicht reduzieren.

Wir wissen einfach nicht mehr weiter und wüsten gerne Ihre Einschätzung. Vielleicht haben Sie ja noch eine Idee was wir machen können.
Wir möchten Ihre Qualität verbessern, sind auch bereit dies auf Kosten der Quantität zu machen.

Gibt es zum Lan

Vielen Dank und liebe Grüße aus dem Ruhrgebiet

Michael Krämer

Re: Mitralklappeninsuffizienz: Hund frisst nicht mehr eigenständig

Verfasst: Mo Mär 11, 2019 3:59 pm
von gwess
Hallo,
Lanitop kann bei Überdosierung zu Appetitverlust führen. Sie sollten den Blutspiegel messen lassen, so kann man den Spiegel überprüfen, da er individuell unterschiedlich ist

Re: Mitralklappeninsuffizienz: Hund frisst nicht mehr eigenständig

Verfasst: Fr Aug 16, 2019 6:13 pm
von treki6
Hallo,
kurzes Feedback:

DANKE FÜR IHRE HILFE !!!
Das Lanitrop war wirklich zu stark dosiert was nur durch einen Blutspiegel herausgefunden werden konnte.
Leider war dieser Test in der Klinik den Ärzten nicht bekannt erst auf unsere bitte wurde das durchgeführt und herausgefunden.
Bereits wenige Tage später fing Maja wieder an zu fressen!!!
Jetzt 4 Monate später ist Maja trotz Ihrer 11 Jahre wie ein neuer Hund und top Fit!!!

Noch mal Danke für Ihre hilfe! Sie haben dazu beigetragen das wir unser Bärchen noch etwas länger bei uns haben

Ganz liebe Grüße aus dem Ruhrgebiet

Michael Krämer