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Internship Programme

Prof. Dr. Gerhard Wess

Dipl. ECVIM-CA (Innere Medizin), Dipl. ECVIM-CA (Kardiologie), Dipl ACVIM (Kardiologie)

Leiter der Abteilung für Tierkardiologie der Medizinischen Kleintierklinik der LMU München

Was ist ein Internship?

Internships sind Ausbildungsprogramme für graduierte Tiermediziner, die nach der Doktorarbeit, oder teilweise auch gleich nach dem Studium eine klinische Ausbildung in verschiedenen Fachbereichen der Kleintiermedizin und Chirurgie machen wollen.
Internships dienen also zum einen der klinischen Ausbildung, sie sind aber auch eine Voraussetzung, um eine weitergehende Spezialisierung (also eine Residency) zu machen. Hinzu kommt, dass ein Internship dabei helfen kann, zu sehen, welches Fachgiebiet einem besonders liegt, oder besonders viel Spass macht. Ein Internship hilft also dabei zu sehen, ob man eine Residency anstreben sollte – und wenn ja, in welchem Gebiet.

Internships allgemein

Internship-Programm beinhaltet meistens verschiedene Servicebereiche der Inneren Medizin und Chirurgie der Kleintiere, zum Beispiel:

Innere Medizin
Kardiologie
Dermatologie
Neurologie
Onkologie
Notfallmedizin
Intensivmedizin
klinische Laboratoriumsdiagnostik, inkl. Zytologie
Weichteilchirurgie
Orthopädie
Bildgebende Diagnostik
Anästhesiologie
Ophthalmologie

Interns sind meistens selbst für ihre Patienten verantwortlich, haben jedoch immer einen erfahrenen Oberarzt an ihrer Seite, mit dem sie das Vorgehen besprechen und der ihnen bei der Durchführung diagnostischer Verfahren hilft. Gelegenheit zum eigenverantwortlichen Arbeiten bieten neben der täglichen Tätigkeit in der Klinik vor allem auch die Nacht- und Wochenenddienste, die von den Interns durchgeführt werden. Auch hier gibt es einen primären und, für schwierige Fälle, auch sekundären Back-up-Dienst. Das Internship bietet also eine sehr gründliche klinische Ausbildung und fördert klinisches und wissenschaftliches Denken. Diese Ausbildung dient als hervorragende Grundlage für eine spätere Praxistätigkeit, als Ausgangspunkt für eine spezialisierte Ausbildung, z. B. zum Fachtierarzt für Kleintiere und als Voraussetzung für den Einstieg in ein Residency-Programm eines der europäischen oder amerikanischen Spezialistencolleges (nähere Information z. B. unter www.ecvim-ca.org).

In allen Aspekten der Kleintiermedizin werden sowohl die pathophysiologischen als auch die praktischen Aspekte im Rahmen der Ausbildung unterrichtet.

Herausforderungen


Natürlich bietet ein Internship neben der ausgezeichneten Ausbildung auch einige Herausforderungen. Durch die gründliche, aber zeitaufwendige Ausbildung ist während des Internships die Freizeitgestaltung mit Sicherheit eingeschränkt. Nebenher anderswo zu Arbeiten ist unmöglich. Der klinische Tag beginnt um 7:30 Uhr mit Patientenübergabe und Fallbesprechungen und endet nach der abendlichen Falldiskussion nicht selten erst um oder nach 19:00 Uhr. Nacht- und Wochenenddienste, in denen viel Erfahrung gewonnen wird, werden zwischen den sieben Interns gleichmäßig aufgeteilt. Abends und am Wochenende ist es oft nötig, über die Fälle nachzulesen und sich auf die Journal-Clubs und Proceeding-Clubs vorzubereiten, um den Lernerfolg zu maximieren. Entsprechender Einsatz über diese zwölf Monate wird durch ein solides, weit überdurchschnittliches tiermedizinisches Wissen belohnt werden.

Gute von schlechten Internships unterscheiden


Nicht alle Internships sind gleich. Einige Positionen, die als Internships angeboten werden, sind nichts anderes als schlechtbezahlte Assistentenstellen, die sonst (als Assistentenstelle) vielleicht niemand angenommen hätte. Im Rahmen dieser „Internships „ müssen die Interns dann vielleicht Arbeiten verrichten, die der Arbeitgeber keinen normalen Assistenten zuweisen würde.

An keinem Internship wird man reich, aber normalerweise sollte die Bezahlung ausreichen, um leben zu können – und nach dem Internship sollte sich eine bessere Ausbildung dann bezahlt machen. Man investiert also gewissermaßen in eine weitere Ausbildung, die auch dabei hilft, einen Eindruck von verschiedenen Spezialgebieten zu bekommen, eventuell auch um bei der Entscheidung zu helfen, ob und welche Residency man anstrebt.

Tipps zum Erkennen von fraglichen Internships:


Es ist eine kleine Praxis/Klinik, mit nur wenigen oder gar keinen Diplomates
Keiner oder nur wenige der Mitarbeiter/Ausbilder haben selbst ein Internship oder eine Residency gemacht
Es gibt kein klar strukturiertes Programm, welches festlegt, an welchen Tagen welche Fortbildungen für den Intern angeboten werden
Man rotiert nicht durch verschiedene Abteilungen (Ausnahme, es wird ein spezialisiertes Internship angeboten, wie z.B. in den USA)
Das Internship wird nicht als Voraussetzung für eine Residency anerkannt

Tips zum erkennen guter Internships:


Fragt nach, wie genau das Internship abläuft, also welche Rotationen man macht und wie lange
Fragt nach, wann und welche Fortbildungen angeboten werden
Fragt nach, wer die Fortbildungen macht
Gibt es genügend Diplomates in der Klinik – Empfehlungsschreiben von anerkannten Spezialisten sind für eine spätere Residency immens wertvoll!
Fragt nach, ob schon jemand, der in dieser Klinik ein Internship gemacht hat auch eine Residency bekommen hat – umso mehr Interns als Residents genommen wurden, desto besser (oder angesehener) ist das Internship