Hallo liebes Team!
Bei meinem Hovawart wurde im 5. Monat eine mittelgradige Pulmonalstenose festgestellt mit einer Geschwindigkeit Pulmonalis Vmax:3,8 m/sek. Ein halbes Jahr später erfolgte das zweit Herzultraschall mit folgendender Auswertung:Valvuläre Pulmonalstenose mit hochgradig erhöhtem Druckgradienten und turbulentem Blutfluss in der Pulmonalaterie. Poststenotische Pulmonalateriendilattion. Gering - bis moderate konzentrische Hypertonie des rechten Ventrikels. Trikuspidalklappe morphologisch unauffällig, kein systolischer Reflux. Rechter Vorhof nicht dilatiert. Linker Vorhof und Ventrikel von normaler bis verminderter Größe. Milde diastolische Septumabflachung. Ventrikelmyokard von physiologischer Stärke und Funktion.Mittralklappe morphologisch unauffällig, kein systolischer Reflux,physilogisches diastolisches Einstromprofil. Linksventrikulärer Ausflußtrakt und Semilunarklappen morphologisch unauffällig, laminares systolischer Ausstromprofil mit physiologischer Geschwindigkeit.
M Mode(längs):LVDd:40mm,LVDd-l:1,36,LVDs:25mm,LVDs-l:0,78;FS:38%. 2D:LADslax38mm,LA/Ao(kurz):1,2.Doppler:A.Pulmonalis Vmax:5,1 m/sek=104mmHg,Pl:3,2m/sek.,Aorta Vmax:1,6m/sek.
Medikation: 2x tgl.0,5 mg/kg und später eventuell 2x tgl. 1-2 mg/kg.
Für uns ist dieser Befund leider schwer zuverstehen aber uns wurde zu einer Ballon-Valvuloplastie geraten, da sonst nur mit einer geringen Lebenserwartung zurechnen ist.
In wieweit sehen Sie eine Chance zu einer Operation zu raten?
Ist denn sein Herzsmuskel schon sehr geschädig und eine Operation je früher desto besser?
Welchen Erfolg können Sie aus ihren Erfahrungen zwecks Verringerung des Grades der Stenose sagen.
Welche Riskien hat solch eine Operation?
Sind später noch mehr Medikamente notwendig?
Wielange ist ein Aufenthalt in der Klinik nötig?
Kann mein Hund danach eine normale Lebenserwartung haben?
Ich würde mich sehr über Ihre Meinung freuen und uns bei unser Entscheidung behilflich sein.
Wir machen uns große Sorgen um unseren Hund.
Mit freundlichen Grüßen
Katharina Matz
Pulmonalstenose hochgradig
Moderator: j.schöbel
Re: Pulmonalstenose hochgradig
Hallo Katharina,
Laut den Befunden, die sie eingestellt haben, hat ihr Hund eine hochgradige valvuläre Pulmonalstenose. Dass heißt die Klappen der Lungenarterie sind von Geburt falsch angelegt und verklebt, dadurch verengen sie den Ausflusstrakt der Lungenarterie was wiederum zu einem erhöhten Druck auf der rechten Seite des Herzens führt. Der erhöhte Druck bewirkt nun eine Verdickung des Hermuskels auf de rechten Seite, was wiederum zum Rechtsherzversagen führen kann. Wir empfehlen immer eine Ballonvalvuloplastie ab einem hochgradigen Befund, da es sonst aufgrund der Erkrankung bald zum Rechtsherzversagen kommen kann und somit die Lebenserwartung definitiv verkürzt ist.
Bei einer Valvuloplastie wird mit Hilfe eines Katheters ein Ballon bis an die Engstelle vorgeschoben, dieser dann aufgeblasen um die Engstelle zu weiten. Damit ist eine valvuläre Pulmonalstenose besser zu behandeln als eine Stenose die nicht von der Klappe ausgeht, da verklebte Klappen sich in der Regel gut aufsprengen lassen. Ziel der Operation ist es den Schweregrad der Stenose auf ein mittelgradiges Niveau zu senken. Eine Operation ist in jedem fall, nachdem ihr Hund nun schon ausgewachsen ist, sobald wie möglich zu empfehlen, da nur damit der Druck auf der rechten Seite ausreichend gesenkt werden kann. Je früher der Druck gesenkt werden kann desto geringer ist die Verdickung des Herzmuskels und somit wird die Gefahr des Rechtsherzversagens reduziert. Solch eine Operation bringt natürlich Risiken mit sich, da man mit dem Katheter im rechten Herzen wenden muss, und dadurch schwere bis lebensbedrohliche Rhythmusstörungen entstehen können. Deshalb umso früher umso besser, da der Herzmuskel noch nicht so verdickt ist. Es kann bei dieser Operation in seltenen Fällen auch zum Tod kommen. Aber der mögliche Nutzen überwiegt in diesem Fall bei weitem die Risiken.
Eine spätere Medikation kann weiterhin nötig sein, je nachdem wie weit der Schweregrad gesenkt werden kann. Das ist in der Regel ein Betablocker zur Senkung der Herzfrequenz und damit der erhöhten Geschwindigkeit. Sollte keine Operation erfolgen sind bald mehr Medikamente zur Behandlung des Herzversagens notwendig.
Bei uns kommen die Tiere einen Tag vor der Operation und bleiben bis 1 Tag nach der Operation, dann dürfen sie schon wieder nach Hause.
Wenn es gelingt den Schweregrad auf ein mittelgradiges Niveau zu senken ist mit einer normalen Lebenserwartung zu rechnen.
Wenn sie weitere Fragen haben können sie auch gerne direkt in unsere Klinik anrufen und mit einem Tierarzt der kardiologischen Abteilung reden.
Mit freundlichen Grüßen
Patricia Renz
Tierärztin
Abteilung für Kardiologie
Laut den Befunden, die sie eingestellt haben, hat ihr Hund eine hochgradige valvuläre Pulmonalstenose. Dass heißt die Klappen der Lungenarterie sind von Geburt falsch angelegt und verklebt, dadurch verengen sie den Ausflusstrakt der Lungenarterie was wiederum zu einem erhöhten Druck auf der rechten Seite des Herzens führt. Der erhöhte Druck bewirkt nun eine Verdickung des Hermuskels auf de rechten Seite, was wiederum zum Rechtsherzversagen führen kann. Wir empfehlen immer eine Ballonvalvuloplastie ab einem hochgradigen Befund, da es sonst aufgrund der Erkrankung bald zum Rechtsherzversagen kommen kann und somit die Lebenserwartung definitiv verkürzt ist.
Bei einer Valvuloplastie wird mit Hilfe eines Katheters ein Ballon bis an die Engstelle vorgeschoben, dieser dann aufgeblasen um die Engstelle zu weiten. Damit ist eine valvuläre Pulmonalstenose besser zu behandeln als eine Stenose die nicht von der Klappe ausgeht, da verklebte Klappen sich in der Regel gut aufsprengen lassen. Ziel der Operation ist es den Schweregrad der Stenose auf ein mittelgradiges Niveau zu senken. Eine Operation ist in jedem fall, nachdem ihr Hund nun schon ausgewachsen ist, sobald wie möglich zu empfehlen, da nur damit der Druck auf der rechten Seite ausreichend gesenkt werden kann. Je früher der Druck gesenkt werden kann desto geringer ist die Verdickung des Herzmuskels und somit wird die Gefahr des Rechtsherzversagens reduziert. Solch eine Operation bringt natürlich Risiken mit sich, da man mit dem Katheter im rechten Herzen wenden muss, und dadurch schwere bis lebensbedrohliche Rhythmusstörungen entstehen können. Deshalb umso früher umso besser, da der Herzmuskel noch nicht so verdickt ist. Es kann bei dieser Operation in seltenen Fällen auch zum Tod kommen. Aber der mögliche Nutzen überwiegt in diesem Fall bei weitem die Risiken.
Eine spätere Medikation kann weiterhin nötig sein, je nachdem wie weit der Schweregrad gesenkt werden kann. Das ist in der Regel ein Betablocker zur Senkung der Herzfrequenz und damit der erhöhten Geschwindigkeit. Sollte keine Operation erfolgen sind bald mehr Medikamente zur Behandlung des Herzversagens notwendig.
Bei uns kommen die Tiere einen Tag vor der Operation und bleiben bis 1 Tag nach der Operation, dann dürfen sie schon wieder nach Hause.
Wenn es gelingt den Schweregrad auf ein mittelgradiges Niveau zu senken ist mit einer normalen Lebenserwartung zu rechnen.
Wenn sie weitere Fragen haben können sie auch gerne direkt in unsere Klinik anrufen und mit einem Tierarzt der kardiologischen Abteilung reden.
Mit freundlichen Grüßen
Patricia Renz
Tierärztin
Abteilung für Kardiologie
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- Posts: 2
- Joined: Wed Mar 13, 2013 8:40 am
Re: Pulmonalstenose hochgradig
Sehr geehrte Frau Renz!
Ich möchte mich herzlichst für die genaue Erklärung bei Ihnen bedanken.
Wir haben nach ihrer Antwort gestern alles noch einmal in der Familie besprochen und sehen auch eine große Chance für unseren Hund ihn operieren zu lassen.
So wie Sie diese Operation beschreiben hört sich alles sehr routiniert an.
Was für uns noch zur Frage steht, in welcher ungefähren Große mit Vor-und Nachbehandlung würden sich denn ca. die Operationskosten belaufen?
Mit freundlichen Grüßen
Katharina Matz
Ich möchte mich herzlichst für die genaue Erklärung bei Ihnen bedanken.
Wir haben nach ihrer Antwort gestern alles noch einmal in der Familie besprochen und sehen auch eine große Chance für unseren Hund ihn operieren zu lassen.
So wie Sie diese Operation beschreiben hört sich alles sehr routiniert an.
Was für uns noch zur Frage steht, in welcher ungefähren Große mit Vor-und Nachbehandlung würden sich denn ca. die Operationskosten belaufen?
Mit freundlichen Grüßen
Katharina Matz
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- Posts: 82
- Joined: Wed Apr 04, 2012 8:35 am
Re: Pulmonalstenose hochgradig
Hallo,
Bei uns im Haus kostet der Eingriff mit Voruntersuchung ca. 1800€.
Mit freundlichen Grüßen
Juliane Kienhöfer
Bei uns im Haus kostet der Eingriff mit Voruntersuchung ca. 1800€.
Mit freundlichen Grüßen
Juliane Kienhöfer
Team Tierkardiologie
Medizinische Kleintierklinik
Ludwig-Maximilians-Universit
Medizinische Kleintierklinik
Ludwig-Maximilians-Universit