10 Jahre alte Bracke hat Mitralklappeninsuffizienz

Hier bieten wir momentan Hilfe bei Ihren kardiologischen Fällen an

Moderator: j.schöbel

Trulla
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Joined: Sun Mar 17, 2013 4:39 pm

10 Jahre alte Bracke hat Mitralklappeninsuffizienz

Post by Trulla »

Guten Abend ! Ich bin neu hier, und habe endlos durch die Suchmaschinen nach Hilfe gesucht, weil ich mich trotz der Behandlung meines Hundes (10 Jahre alt, Rüde, Bracke) in einer Uni-Vet.-Klinik allein und verunsichert fühle. So fand ich heute Abend in dieses Forum.

Mein Hund schien bis letzten Novemver gesund, kraftvoll, gesund und agil. Eines Nachts dann, nach einem normalen Gassi, also ohne besondere Belastungen, rutschte er mir im Haus/Treppenaufgang plötzlich stark atmend zusammen, schien fast bewusstlos zu werden. Dass dauerte wenige Sekunden (mir natürlich wie eine schreckliche Ewigkeit). Ich brachte ihn in die Wohnung wo er sich aber binnen 15 Min. erholt zu haben schien. Gleich am nächsten Morgen gingen wir zum TA, wo eine Herzinsuffizienz diagnostiziert wurde. Er bekam Vetmedin 5 mg, Furosemid 40 mg und Enalatab 20.
Er rutschte mir in all den Monaten nun noch weitere 3 Mal zusammen so wie im letzten November, immer im Treppenhaus.

Hier möchte ich gleich anfangs sagen, dass mein Rüde seit
über 2 Jahren einen dicken Bauch hat, der immer dicker wurde, und nun in den letzten 2-3 Wochen extreme Masse annimmt. Eine Ultraschall-Untersuchung vor 2 Jahren in der Uni-Klinik fand man keine Ursache dafür, der Blut-Test ergab einen leicht verschlechterten Leberwert, der nicht behandelt werden müsste. Sonst nichts. Er wird gut ernährt, nicht was Masse, sondern was Qualität betrifft, und ist sonst nicht dick. Der Bauch ist richtig rund und hart.

Vor einigen Wochen lies ich ihn nun in der grossen Uni-Klinik richtig durch checken mit grossem Blutbild mit Geriatrie-Test etc. Dabei wurde auch ein Herzschall gemacht.

Die Kardiologin stellte eine Mitralklappeninsuffizienz fest und gab zu den bereits 3 verordneten Medikamenten Prilactone 80 mg. dazu. Damit schien er bis vorgestern gut auszukommen. Er frass gut, lief problemfrei Gassi, auch lange Runden (1 1/2 - 2 h).

Nun, am Freitag, also vorgestern, nach einem längeren Gassi, blieb er immer wieder stehen, schien einfach nicht mehr weiter gehen zu können. Dort, in einer Wohnsiedlung,
setzte er sich dann in Spinx-Position hin und es war kein Schritt mehr drin. Ich rief mir also ein Taxi und fuhr abends
in die Not-Sprechstunde in die Uni-Klinik.

Dort wurde eine Unter-Temperatur von 35 Grad festgestellt.
Er wurde unter eine Rotlicht-Lampe gelegt.

Dann hörte man Herz und Lunge ab, stellte Wasser in der Lunge fest. Dann machte man ein Herz-EKG und stellte Vorhofflimmern fest, und dass er ihn absoluter Lebens-Gefahr schwebt.

Ich bekam für ihn nun zusätzlich noch DiltaHexal und Lanitop mit.

Nach 10 Tagen sollen wir zum Blut-Test wegen Lanitop kommen und es soll ein grosser Rundum Herz-Ultraschall gemacht werden.

Das Problem jetzt über das WE, er hat ständig Durst, sein normales Futter rührt er seit gestern nicht mehr an, nur Leckerli`s (getrocknete Fleisch-Würste, Pansen-Rollen, Wiener/Geflügel und gedünstete Hühner-Herzen werden gefressen). Mehr als 10/15 Minuten Gassi mit ständigem stehen bleiben sind kaum noch drin. Heute früh mal 40 Min. aber dass war wohl ein morgentlicher Energie-Schub, und seit heute Nachmittag leidet er auch noch an starken Blähungen.

Aufgrund der Herz-Krankheit darf er nun kein Schmerzmittel
bekommen (Metacam habe ich da), dass würde aber seine Blähungen etwas lindern.

Ich weiss nicht ob ich den verordneten Mediakamenten so 100 % ig trauen kann, vor allem der immer weiter wachsende Bauch bekommt Dimensionen, dass drückt doch gegen Organe, und ich finde, er müsste angesichts der täglich 3 mal 1 1/2 Dimazon wesentlich mehr pieseln.

Meine grosse Sorge ist, dass hier etwas übersehen wurde, bsw. dass in Wirklichkeit doch Wasser im Bauch ist, denn woraus soll den sein Riesen-Bauch sonst bestehen ???

Wenn ich die anderen Einträge hier lese, so haben einige Hunde einen Wasser-Bauch. Aber bei meinem Hund wurde jetzt am Freitag Abend auch ein Röntgen-Bild vom Bauch gemacht und kein Wasser gesehen.

Kann man so etwas übersehen ?

Ich möchte ihn mit seinen 10 Jahren nicht einbüssen aber ich habe grosse Angst um ihn.
connyhackl
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Re: 10 Jahre alte Bracke hat Mitralklappeninsuffizienz

Post by connyhackl »

Hallo Evas,

ich kann Ihre Sorge um Ihren Schützling gut verstehen.
Die Diagnose einer hochgradigen Herzklappeninsuffizienz mit anschließendem Linksherzversagen (Wasser auf der Lunge) wurde bereits gestellt. Durch die Undichtigkeit der Herzklappe fließt Blut zurück in den Vorhof, dieser vergrößert sich und es kann in Folge davon zur Anbildung von Wasser auf der Lunge (Lungenödem) und auch zu Vorhofflimmern kommen. Ohne die genauen Befunde und Messwerte vorliegen zu haben kann ich zur Therapie leider keine genauen Aussagen treffen, die Wahl der Medikamente erscheint mir aber als sinnvoll und deckt sich mit der Medikation die wir in einem solchen Erkrankungsstadium verordnen würden. Ziel der Therapie ist es durch entwässernde Medikamente (Diuretika) eine erneute Anbildung von Wasser auf der Lunge zu verhindern und das Vorhofflimmern auf eine Herzfrequenz von maximal 160 Schlägen pro Minute zu reduzieren. Ob die Entwässerung ausreichend ist, kann unter anderem mittels der Bestimmung der Atemfrequenz in Ruhe ermittelt werden. Liegt diese bei unter 45 Atemzügen pro Minute ist die Entwässerung ausreichend. Liegt sie auf Dauer darüber, kann dies ein Zeichen für erneute Anbildung von Wasser auf der Lunge sein und die Therapie muss ggf. angepasst werden. Dies kann entweder durch Erhöhung der Dosierung der bereits verordneten Diuretika (Dimazon und Prilactone) oder durch zusätzliche entwässernde Medikamente wie z.B. Hydrochlorothiazid (HCT) erfolgen.
Desweiteren sollte mittels EKG die Frequenz des Vorhofflimmerns kontrolliert werden, genauso wie der Lanitop Spiegel im Blut.
Das vermehrte Trinken ist angesichts der Entwässerung normal. Dass ihr Hund nur noch Leckerlis fressen möchte weist auf einen reduzierten Appetit hin. Dies könnte entweder auf das schlechte Allgemeinbefinden, oder auf Bauchschmerzen zurückzuführen sein. Falls das zweitere der Fall ist, wäre evtl. ein Magenschutz und ein Medikament gegen die Übelkeit (z.B. Cerenia, MCP) sinnvoll, und kann unter Rücksprache mit ihrem Haustierarzt bedenkenlos verordnet werden. 
Ein dicker Bauch kann neben Wasseransammlungen (z.B. durch Rechtsherzversagen) auch andere internistische Ursachen, wie z.B. endokrinologische Störungen (z.B. Cushing, Schilddrüsenunterfunktion usw.) haben. Falls dies nicht eh schon geschehen ist, müsste in dieser Richtung weitere Diagnostik betrieben werden. Evtl. wäre ein Ultraschall des Bauchraums sinnvoll, um den Grund für die Vergrößerung des Bauches zu finden.

Ich hoffe ich konnte Ihnen etwas weiterhelfen und drücke Ihrem Hund die Daumen.

Mit freundlichen Grüßen,
Cornelia Hackl
Tierärztin
Team Kardiologie
Trulla
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Joined: Sun Mar 17, 2013 4:39 pm

Re: 10 Jahre alte Bracke hat Mitralklappeninsuffizienz

Post by Trulla »

Guten Morgen !

Zunächst einmal herzlichen Dank für Ihre gestrige Antwort !

Allerdings fehlen mir auch hier die Antworten zum Thema Bauch, und der ist riesig geworden. Meiner Bitte, am letzten Freitag unbedingt die Nierenwerte zu bestimmen, wurde nicht nachgekommen. Ich finde aber, dass diese Werte gerade wegen der schweren Herz-Erkrankung und der immerhin 5 Medikamente (3 davon nimmt er schon seit November 2012, Furosemid, Vetmedin, Enalatab) und jetzt zusätzlich Dilta und Lanitop regelmässig überprüft gehören, oder ? Bei manchen Hunden scheint es ja Probleme mit den Nieren zu geben und die Diuretika wirken nicht richtig.

Mein Hund müsste viel mehr pinkeln, bei dem was er trinkt und an Furosemid nimmt (4 1/4 x 40 mg pro Tag). 

Ich hatte hier geschildert dass sein Bauch schon vor 2 Jahren anfing unnatürlich dick zu werden, damals hatte man Bauchschall gemacht, Leber, Nieren, Hoden, leider jedoch kein Herzschall (vielleicht war damals schon etwas mit dem Herz nicht in Ordnung, aber er hatte keine Leistungsein-schränkung ?), ausser einer vergrösserten Leber und Prostata, wogegen ihm in der Uni-Klinik aber nichts verordnet wurde stellte man nichts fest. Man sagte, es sei nichts dramatisches, auch die Blutwerte wiesen lediglich leicht verschlechterte Leberwerte aus, die aber keinen Anlass zur Sorge geben würden.

Also ich verstehe seit über 2 Jahren nicht warum er diesen
unnätürlich dicken Bauch hat, und bin in der Familie nicht die Einzige und auch andere Hunde-Besitzer sagten, er sieht aus wie eine Wurst, oder als ob er sehr übergewichtig sei.

Man fand also vor über 2 Jahren beim Bauchschall nichts, und nun am Freitag Abend auch nichts beim Bauch-Röntgen. Es wäre laut TÄ eine Gewebsschwellung, die durch die Herz-Erkrankung käme ABER seit letztem Freitag wuchs sein Bauch noch dramatischer an und ich weiss nicht, wohin er sich noch ausdehnen soll ? Ich bin sehr, sehr verzweifelt !

Er hat jedes Mal beim TA wahnsinnige Angst, brüllt, brodelt, droht, möchte einfach nur in Ruhe gelassen werden, also ein eher schwieriger Patient, den 4 Erwachsene fest halten müssen wenn bsw. Blut abgenommen werden soll. Röntgen bei ihm ist eine Katastrophe, etc.

Ich dachte vor 2 Jahren nach Suche im Web auch an Cushing, dafür aber sahen die TÄ hier keinen Grund, und hinzu kam, dass man meinen Hund aufgrund seiner Angst und seinem Verhalten nicht einen Tag lang mit den Test`s dazu belaste wollte. Denn dazu könne man ihn nicht sedieren.

Seine Atmung pendelt zwischen 29 und 45 pro Minute, stets in Ruhe gezählt. Wovon hängen solche Schwankungen ab ?

Kann es sein, dass man Wasser im Bauchraum beim Röntgen und beim Schall nicht sieht ???  :-[  Was soll denn diese Gewebeschwellung sein und wann will man diese endlich behandeln und wie ? Ich habe ANGST dass er mir platzt, denn laufen und sitzen kann er ausgrund dieses ausladenden Bauches bald überhaupt nicht mehr.  :'(
connyhackl
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Joined: Thu Jul 12, 2012 9:57 am

Re: 10 Jahre alte Bracke hat Mitralklappeninsuffizienz

Post by connyhackl »

Hallo,

da der letzte Bauchultraschall schon über 2 Jahre her ist, würde ich auf jeden Fall zu einem weiteren raten. Der Bauchultraschall ist viel sensitiver als das Röntgen und kann Hinweise auf viele internistische Probleme geben. Die Ursachen für einen dicken Bauch können neben Bauchwasser auch andere Ursachen haben wie z.B. Organvergrößerungen. Die Leber kann sich beispielsweise durch Glykogenansammlungen (bei Cushing), Entzündung oder Neoplasien vergrößern. Auch könnte mittels Ultraschall Aszites sensitiver erkannt werden als beim Röntgenbild.

Die Nierenwerte sollten unter entwässernder Therapie auf jeden Fall regelmäßig kontrolliert werden, genauso wie die Elektrolyte da diese ausgeschwemmt werden und dann ggf. supplementiert werden müssen.
Die Urinmenge die Ihr Hund absetzt ist manchmal schwierig einzuschätzen, wenn Sie aber das Gefühl haben, dass er zu wenig pinkelt, würde ich auch eine Abklärung des Harntrakts empfehlen.
Dass die Ruhe AF etwas schwankt ist nicht ungewöhnlich und kann z.B. damit zusammen hängen wie lange die letzte Diuretikagabe her ist, oder ob ihr Tier träumt. So lange sie unter 45/Min ist und Sie das Gefühl haben dass Ihr Hund nicht angestrengt atmet, können Sie aber beruhigt sein, die Entwässerung ist dann ausreichend.
Eine Gewebeschwellung sollte bei ausreichender Entwässerung nicht vorkommen und würde auch eher zu einer Rechtsherzproblematik passen, die ja laut Ihrer Angaben nicht vorliegt. Ich kann gerne anbieten, dass Ihre Tierärze mit uns Kontakt aufnehmen, falls sie Fragen haben.
Ich hoffe ich konnte Ihnen weiterhelfen.

Mit freundlichen Grüßen,
Cornelia Hackl
Tierärztin
Abteilung Kardiologie
Trulla
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Joined: Sun Mar 17, 2013 4:39 pm

Re: 10 Jahre alte Bracke hat Mitralklappeninsuffizienz

Post by Trulla »

Guten Abend und ganz lieben Dank für Ihre Antworten !

Heute Vormittag sind wir wieder in die Uni-Klinik gefahren, zur Cardiologin, im Gegensatz zur TÄ am Freitag Abend in der Not-Sprechstunde, gab sie mir heute sofort Recht und bestätigte, dass er Aszites hat, machte eine Echokardiographie, Doppler-Ultraschall, und liess Blut in`s Labor gehen. Er hat sowohl Links-Herz-Probleme wie auch Rechts-Herz-Probleme und muss nun eine erhöhte Dosis der 5 Präparate einnehmen. Heute bekam er dort auch wieder eine Entwässerungs-Spritze und endlich liess er mehrere Pfützen ab, teils recht grosse. Er hat heute Durchfall wie Wasser und Schleim und die TÄ sagte, er sei voll bis Oben hin, die Magen-Wände wären geschwollen und der Darm in Mitleidenschaft gezogen, sein Bauch würde nun sicher Step by Step abnehmen, weil er durch die höhere Furosemid-Dosis richtig ablassen könnte. Am Freitag wird wieder seine Herzfrequenz gemessen und am Montag dann der Blutspiegel wegen dem Lanitop.

Ich bin nun etwas hoffnungsvoller was seine gesundheit-lichen Beschwerden angeht, die man ihrer Meinung nach mit der richtigen Dosis in den Griff bekommen sollte. Er soll fressen was ihm schmeckt, aber nicht salzig, und trinken soviel er mag.

Als er Ende 01/2012 gewogen wurde waren es 31 Kg und heute 36,4 Kg. Horror, alles der Bauch, sonst ist er normal gebaut. Sie meinte es wären gut 4 bis 4,5 Ltr. Flüssigkeit im Bauchraum.

Ich verstehe bloss nicht, warum es die TÄ am Freitag Abend als reine Gewebeschwellung bezeichnete und ihm und uns ein so sorgenvolles WE und den gestrigen Tag bescherte, denn mit mehr Furosemid hätte er sicher schon einiges los werden können.

Nun hoffen wir dass die Atem-Züge pro Minute dauerhaft unter 30 kommen und die Herzfrequenz besser wird.

Ich wünsche mir natürlich, dass er uns noch so lange es geht erhalten bleibt und Freude an seinem Dasein hat. Wenn er dafür nun immer 5 Medikamente am Tag einnehmen muss ist es eben so.

Als wir dann aus dem Termin gingen, standen die Blutwerte für Niere und Leber noch aus, aber da sie uns nicht anrief, denken wir es ist nichts schlimmes gefunden worden. Die anderen Werte hatte sie schon und die waren okay.

:) Wir werden wohl heute Nacht etwas schlafen können weil seine Chancen doch relativ gut stehen.

DANKE nochmals für Ihre Aussagen, ich war bis heute Mittag wirklich total fertig ! 
connyhackl
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Joined: Thu Jul 12, 2012 9:57 am

Re: 10 Jahre alte Bracke hat Mitralklappeninsuffizienz

Post by connyhackl »

Hallo,
es freut mich, dass nun endlich die Ursache für den dicken Bauch gefunden wurde! Bei Aszites haben wir die Erfahrung gemacht, dass sich Spironolacton 1-2mg/kg 2 x täglich zusätzlich zum Furosemid sehr positiv auswirken kann. Falls der Kaliumwert erniedrigt sein sollte, empfehlen wir Ka-Gluconat Pulver, das 2 x täglich über das Futter gestreut wird, als Supplementierung.
Ich wünsche Ihnen und Ihrem Schützling alles Gute!

Mit freundlichen Grüßen,

Cornelia Hackl
Tierärztin
Team Kardiologie
Trulla
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Joined: Sun Mar 17, 2013 4:39 pm

Re: 10 Jahre alte Bracke hat Mitralklappeninsuffizienz

Post by Trulla »

Guten Abend !

Nachdem einige Tage vergangen sind und unser Hund mehrfach die Medikamenten-Dosierung verändert bekam und am letzten Freitag sein Bauch unheimliche Ausmasse bekommen hatte und deshalb punktiert wurde (2,2 ltr. wurden entnommen, mehr ging nicht weil die Organe vergrössert und mehrfach im Weg) möchte ich mich wieder hier melden.

Seine tägliche Medizin ist nun wie folgt eingestellt:

3 x täglich 1 Dilta Hexal 60 mg
2 x täglich 1 Lanitop E 0,15 mg
3 x täglich 2 Dimazon 40 mg
1 x täglich 1 morgens und 1 x abends 1/2 Prilactone 80 mg
3 x täglich 2 Vetmedin 5 mg
1 x täglich 1/2 Benakor F 20 mg

Seine Blut-/Elektrolyt-Werte wurden überprüft, und diese Medikamente soll er unbedingt nehmen.

Das Problem ist nun, dass er 1) schon wieder einen dicken Bauch hat, und 2) kaum noch etwas fressen mag, nichts schmeckt ihm mehr und Durchfall hat er auch, trotz mediz. Kohle macht er z. Zt. nur flüssig.

Heute Nachmittag wollte er gern mit an die Luft gehen, schaffte aber nicht einmal ein paar Stufen hinunter, er war völlig fertig und müde. Ich habe wieder Rotz und Wasser geheult weil ich dachte dass er stirbt.

Seine Temperatur lag bei 36 Grad. Ich habe ihm eine leichte Decke drauf gelegt.

Aber nach  1 h ausruhen lief er wieder recht munter durch die Räume.

Die TÄ sagen, er sei schwer krank und man könne keine Prognose geben. Das Herz wäre unberechenbar.

Ich fragte was mit seinem Magen passiert, wenn er täglich soviele Tabletten nehmen muss. Er muss doch fressen, aber wie und was ?

Insgesamt schwanke ich täglich 24 h zwischen Hoffnung und Resignation, traue mich kaum mit ihm an die Luft weil ich nie weiss wie weit er es wirklich schafft und ob ich ihn zurück bekomme, er wiegt ja über 33 kg, ich kann ihn also nicht tragen. 

Und wenn sein Bauch nach der Punktierung schon wieder so dick ist, helfen die Dimazon und Prilactone wohl garnicht ?  :-[
baumhaus
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Joined: Wed Mar 27, 2013 6:53 am

Re: 10 Jahre alte Bracke hat Mitralklappeninsuffizienz

Post by baumhaus »

Hallo Evas,

ich kann Deine Verzweiflung sehr gut verstehen. Meinem Schorschi ging es letztes Jahr auch sehr schlecht. Trotz Höchstdosen Furosemid und Spironolacton wurde sein Bauch immer dicker, nichts schien mehr zu helfen. Ich habe im Internet recherchiert und einiges zur "Furosemidresistenz" gefunden. Meine TA hatte noch nie davon gehört. Aber auf meinem Wunsch hin haben wir als letzte uns zur Verfügung stehende Option ein HCT (in unserem Fall Xipamid) dazugenommen. Innerhalb weniger Tage wurde der Bauch immer weniger, und wir konnten die Furosemiddosis stufenweise auf ein Minimum reduzieren.
Es gibt dazu eine Studie aus der Humanmedizin im Internet, zu finden, wenn man "Furosemidresistenz und Xipamid" eingibt.
Sprich Deinen TA doch mal darauf an, ob HCT einen Versuch wert wäre.
Trulla
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Joined: Sun Mar 17, 2013 4:39 pm

Re: 10 Jahre alte Bracke hat Mitralklappeninsuffizienz

Post by Trulla »

Hallo Schorschi !

Lieben Dank für Deine Antwort !

Vielleicht hat er auch eine Furosemid-Resistenz, denn was er trinkt und was er pieselt steht in absolut keinem normalen Verhältnis, da er z. Zt. 3 x 2 Tbl. zum entwässern bekommt und dazu noch dass Priloctane. Alles sammelt sich im Bauch an.

Ich bin echt verzweifelt, auf der einen Seite ist er schwer herzkrank und muss wohl so viele Medikamente einnehmen, auf der anderen Seite ist es ein Hund mit Normalgewicht um die 31 kg und dann alle 8 h soviel Medizin, und da denke ich mir, dass muss ja mit der Zeit mal auf den Magen-Darm-Trakt gehen. Und wie ich las geht Lanitop auf den Magen-Darm-Trakt, vielleicht verträgt er es einfach nicht.

Heute früh lief er eine grössere Gassi-Runde mit, hat aber wieder schleimigen bis wässrigen Durchfall und sich dann auch noch erbrochen, quitte-gelb, schleimig, knapp 2 h nach der Medikamenten-Gabe, und da frage ich mich, ob die Tabletten zu dem Zeitpunkt schon aufgelöst und im Blut waren oder nicht ? Ich habe vorhin bei seiner Tier-Klinik angerufen aber die sagten nur, heute soll er möglichst nichts zu fressen bekommen und dann morgen eine Huhn-Reis-Diät. Wenn es nicht besser wird am besten hin kommen.

Sehen konnte ich die Tabletten im Erbrochenen nicht aber bei der Masse war dass auch nicht leicht.

Wenn ich mir die Beipackzettel der einzelnen Medikamente anschaue müsste er eigentlich jedes zu einer and. Zeit bekommen, bsw. wegen des Kaliumspiegels, u. a. Gründe.

Er schaut ja munter und trinken tut er auch regelmässig, aber der tagelange Durchfall ist nicht gut, und wenn die mediz. Kohle auch nicht hilft ?

Ich werde seine TÄ wegen dem Xipamid fragen, aber hatte Dein Hund auch Probleme mit der Verdauung ?

Geht es Deinem Schorschi besser ?
Trulla
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Joined: Sun Mar 17, 2013 4:39 pm

Re: 10 Jahre alte Bracke hat Mitralklappeninsuffizienz

Post by Trulla »

Nachtrag:

Wie lange dauerte es bei Deinem Schorschi bis das Xipamid dann dass gewünschte Enzwässerungsergebnis brachte UND bekam er die anderen Entwässerungsmedikamente zusätzlich und in der gleichen Dosierung weiterhin ?
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