Hallo,
ich benötige Hilfe bei meinem Befundbericht: linksventrikuläre Hypertrophie.
Mein Kater Max (British Kurzhaar) ist gut 5 Jahre alt. Mit 3 1/2 Jahren bekam er Epilepsieanfälle. Nach Untersuchung durch TA (großes Blutbild) und drei Anfällen haben wir begonnen, Phenobarbital (zu Beginn 12 mg am Tag, anschließend 15mg) abends zu geben. Er hatte in den letzten 1,5 Jahren nur noch einen Anfall (nach ca. 8 Monaten, nach Erhöhung auf 15mg Phenobarbital seitdem anfallsfrei).
Zeitgleich mit Beginn der Tablettengabe haben wir einen Herzultraschall in der Praxis meiner TA von Herrn Dr. Schafhauser (mobiler Fachtierarzt)) durchführen lassen.
Er stellte die Diagnose: ggrd. konzentrische, weitgehend symmetrische linksventrikuläre Hypertrohie mit folgenden Werten (Schallbarkeit gut):
linker Ventrikel (insb. Hinterwand) hypertrophiert (insb. Papillarmuskel), linkes Atrium normal groß, rechter Ventrikel und rechtes Atrium normal groß.
Gemessene Werte: IVSd: 4,8mm, HWd: 4,8 mm, (SAX, M-Mode) LA: 13,5mm (LAX), IVRT: 78ms, Epeak: 1,04m/s
kein SAM, kein Reflux, keine Symptome, guter Allgemeinzustand, kein Herzgeräusch, keine Synopken, tachykarder rglm. Herzschlag.
Katze asymptomatisch, vorerst keine Medikamente. Keine Gefahr für den Kater. Kontrollbesuch ca. 1 Jahr.
Ergebnis Kontrollbesuch:
Nachdem sich meine TA zwischenzeitlich in einem Kurs weitergebildet hat und ein eigenes Ultraschallgerät besitzt, hat sie den Ultraschall durchgeführt.
Ergebnis (Schallbarkeit mäßig):
SH rosa, keine Anzeichen für Zyanose, keine Dyspnoe, kein Herzgeräusch, keine Synopken, guter Allgemeinzustand
Werte:
linkes Atrium subjektiv normal groß, rechter Ventrikel und rechtes Atrium normal groß, unauffällig
linksventrikulärer Ausflusstrakt morphologisch unauffällig, Doppler Mitralklappe: ggr. Reflux, kein SAM, Myokardstruktur unauffällig, kein Hinweis auf Perikarderguss
Messungen:
IVSd 0,27 cm, LVIDd 1,69 cm, LVPWd 0,71 cm, IVSs 0,29 cm, LvIDs 1,07 cm, LVPWs 1,17 cm, FS 36,23%
Beurteilung: keine medikamentöse Therapie. Da Dauertherapie mit Phenobarbital, muss höhere Dosis Atenolol gegeben werden. Rät zurzeit von Betablocker aufgrund der Nebenwirkungen und evtl. erforderlichen höheren Dosierung ab.
Können Sie die Vorgehensweise bestätigen? Sind die Werte plausibel? (habe 4 Wochen auf Ergebnis gewartet und erst nach 3-maliger Anfrage Befund erhalten).
Ist es ratsam, nochmaligen Ultraschall bei zertifiziertem Kardiologen machen zu lassen?
Welchen Grad der HCM hat mein Kater Max mit diesen Werten erreicht?
Lt. Rücksprache mit der Züchterin (Frau Dr. Helga Schaarschmidt, TA) in 30 Jahren Zucht keine HCM-Todesfälle, keine Epilepsie. Eltern von Max leben noch. Urgroßeltern eines natürlichen Todes gestorben mit 15 bzw. 17 Jahren). Bei keinen der Wurfgeschwister von Max bis dato HCM festgestellt worden bzw. Anzeichen hierfür.
Ich würde mich über eine Nachricht sehr freuen.
Finchen
Epilepsiekater mit HCM
Moderator: j.schöbel
-
- Posts: 36
- Joined: Thu Jul 12, 2012 9:57 am
Re: Epilepsiekater mit HCM
Hallo Finchen,
ohne Ihren Kater selbst untersucht zu haben ist es schwierig eine Aussage zu den Befundungen und Therapievorschlägen zu treffen.
Eine Hypertrophe Kardiomyopathie (HCM) geht mit einer Verdickung des Herzmuskels der Herkammer einher.
Laut des Befunds des 2. Herzultraschalls wäre die freie Wand der linken Herzkammer verdickt. (Referenzbereich geht bis 5,5mm, hier: LVPWd 7,1mm, laut der Messwerte des ertsen Ultraschalls liegen diese Werte mit 4,8mm noch im Referenzbereich).
Ein häufiger Begleitbefund der HCM ist das Vorliegen von SAM (Systolic Anterior Motion) was bei ihrem Kater laut Befundung nicht diagnostiziert wurde.
Da auch alle anderen Messwerte im Referenzbereich liegen wäre das Erkrankungsstadium noch in der Anfangssphase einzustufen.
Eine Therapie mit ß-Blocker (z.B. Atenolol) empfehlen wir nur bei Vorliegen von Arrhythmien (in den Befundungen kein Hinweis, müsste mittels EKG evaluiert werden) oder bei Vorliegen von SAMÂ (laut Befundung kein Hinweis).
Da die HCM eine fortschreitende Erkrankung ist wäre eine regelmäßige Kontrolluntersuchung zu empfehlen da es im fortgeschrittenen Erkrankungsstadium unter anderem zu einem Rückstau von Wasser auf die Lunge (Lungenödem) und auch zu Arrhythmien mit Sekundentod kommen kann.
Grundsätzlich ist zu sagen, dass der Herzultraschall besonders bei Katzen, viel Übung und Erfahrung bedarf, da es einige Besonderheiten gibt die beachtet werden müssen.
Ich hoffe ich konnte Ihnen etwas weiterhelfen.
Mit freundlichen Grüßen,
Cornelia Hackl
Tierärztin
Abteilung Kardiologie
ohne Ihren Kater selbst untersucht zu haben ist es schwierig eine Aussage zu den Befundungen und Therapievorschlägen zu treffen.
Eine Hypertrophe Kardiomyopathie (HCM) geht mit einer Verdickung des Herzmuskels der Herkammer einher.
Laut des Befunds des 2. Herzultraschalls wäre die freie Wand der linken Herzkammer verdickt. (Referenzbereich geht bis 5,5mm, hier: LVPWd 7,1mm, laut der Messwerte des ertsen Ultraschalls liegen diese Werte mit 4,8mm noch im Referenzbereich).
Ein häufiger Begleitbefund der HCM ist das Vorliegen von SAM (Systolic Anterior Motion) was bei ihrem Kater laut Befundung nicht diagnostiziert wurde.
Da auch alle anderen Messwerte im Referenzbereich liegen wäre das Erkrankungsstadium noch in der Anfangssphase einzustufen.
Eine Therapie mit ß-Blocker (z.B. Atenolol) empfehlen wir nur bei Vorliegen von Arrhythmien (in den Befundungen kein Hinweis, müsste mittels EKG evaluiert werden) oder bei Vorliegen von SAMÂ (laut Befundung kein Hinweis).
Da die HCM eine fortschreitende Erkrankung ist wäre eine regelmäßige Kontrolluntersuchung zu empfehlen da es im fortgeschrittenen Erkrankungsstadium unter anderem zu einem Rückstau von Wasser auf die Lunge (Lungenödem) und auch zu Arrhythmien mit Sekundentod kommen kann.
Grundsätzlich ist zu sagen, dass der Herzultraschall besonders bei Katzen, viel Übung und Erfahrung bedarf, da es einige Besonderheiten gibt die beachtet werden müssen.
Ich hoffe ich konnte Ihnen etwas weiterhelfen.
Mit freundlichen Grüßen,
Cornelia Hackl
Tierärztin
Abteilung Kardiologie