Hallo liebes Klinik Team !
Mein 4 jährigen Kastriertet EKH Kater hat HCM.
Im Juni diesen Jahres bemerkte ich seine Bauchatmung, er war richtig Pumpen! Beim Tierarzt sah man dann auf den Röntgenbild das er VOLL ist mit Wasser.
2 Tage lang wurde er mit dimazonapritzen entwässert. Am dritten Tag bekam er dann enacard 1mg und dimazon 10 mg morgens und abends!
Nach dem Besuch beim Kardiologen kam dieses dann heraus :
mgr. Thoraxerguss, bds atriale Stauungen ( LA 27 mm ) hgr hypertrophe kardiomyopathie mit restriktiven Muster. Sehr vorsichtige Prognose.
Zusätzlich noch atenolol 25 mg 1/4.
Ohne ein neues Röntgenbild zu machen sehe ich das er immernoch Wasser im Bauch hat. Er hat auch immernoch eine Bauchatmung die aber nicht mehr Krampf- pumpmäßig ist .
Mein TA sowie der Kardiologe sagten das punktieren keinen Sinn ergeben würde da es recht schnell wieder da sein wird ?! Doch das dimazon bekommt das doch auch nicht weg oder ?
Ich weiß das er keine gute Prognose hat aber bin nun auch ratlos ob es noch Sinn macht, möchte ihn ja auch nicht unnötig quälen !
Achso ansonsten ist sein verhalten relativ normal. Er hat Ansätze zum spielen , er kommt sofort wenn man ihn ruft und er frisst . Wobei man sagen muss das ihm das atenolol doch recht müde macht !
Danke schonmal für die Mühe ... Toll das sie sowas ermöglichen!
LG Jazz
Kater mit HCM (4 Jahre Jung )
Moderator: j.schöbel
Re: Kater mit HCM (4 Jahre Jung )
Hallo,
Die HCM (Hypertrophe Kardiomyopathie) ist die häufigste Herzerkrankung bei Katzen und kann durch Rückstau zu einem Lungenödem (Wasser in der Lunge) oder auch zu Thoraxerguss (Wasser im Brustkorb) führen.
Weitere Informationen zu dieser Herzerkrankung finden Sie hier:
http://www.tierkardiologie.lmu.de/besit ... athie.html
Neben der HCM gibt es auch andere Herzerkankungen (zB RCM, UCM, DCM) die zu einer Dekompensation führen können. Bei einem Rechtsherzversagen ist auch Wasser im Bauchraum möglich. Welche Erkrankung bei Ihrem Kater genau vorliegt kann man anhand eines Herzultraschalls diagnostizieren. Ob ein Lungenödem oder Thoraxerguss vorliegt, kann man anhand eines Röntgenbildes erkennen.
Um akute Atemnot zu lindern ist es empfehlenswert Thoraxerguss sowie auch vermehrt auftretendes Wasser im Bauchraum abzupunktieren.
Ohne ihr Tier untersucht zu haben, kann man leider keine Therapieempfehlung aussprechen, da jede Herzerkrankung eine andere Therapie benötigt und auch jede Therapie auf das jeweilige Tier individuell angepasst werden muss.
Ganz allgemein formuliert gibt es verschiedene Entwässerungsmedikamente (Diuretika), mit denen man Katzen im Herzversagen therapieren kann. Medikament der ersten Wahl ist das Furosemid 1-4 mg/kg ein- bis dreimal täglich. Die genaue Dosierung hierbei hängt jedoch individuell vom Tier ab.
Gegebenenfalls kann man noch weitere entwässernde Medikamente, wie zB HCT (Hydrochlorothiazid) dazugeben, zum Beispiel falls das Furosemid nicht mehr ausreichen sollte.
Des Weiteren empfehlen wir bei einer Vergrößerung des Vorhofes Clopidogrel, ein Medikament zur Thrombozytenaggregationshemmung, eine Prophylaxe vor Thromboembolien.
Außerdem können individuell je nach Erkrankung und Tier beta-Blocker oder ACE-Hemmer gegeben werden.
Eine Prognose ist bei Katzen mit dekompensierter Herzerkrankung leider sehr schwer zu stellen, da sie immer individuell vom Tier abhängt. Hierbei spielen Komplikationen sowie das Ansprechen auf die Medikamente eine wesentliche Rolle. Wie schnell das Wasser bei Ihrem Kater wieder nachlaufen wird kann man also leider nicht vorhersagen.
Die Ruheatemfrequenz Ihres Katers sollte unter 45 Atemzügen pro Minute liegen. Einmal Ein- und Ausatmen zählt als ein Atemzug. Sollte die Atemfrequenz konstant höher liegen, sollte unbedingt ein Tierarzt aufgesucht werden, um ein Lungenödem oder auch eine andere Ursache auszuschließen. Gegebenenfalls muss dann die Entwässerungsdosierung angepasst werden. Solange Ihr Kater spielt oder in Bewegung ist darf die Atemfrequenz auch über 45/min liegen.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen ein bisschen weiterhelfen und wünsche Ihrem Kater alles Gute!!
Viele Grüße,
Lena Klüser
Die HCM (Hypertrophe Kardiomyopathie) ist die häufigste Herzerkrankung bei Katzen und kann durch Rückstau zu einem Lungenödem (Wasser in der Lunge) oder auch zu Thoraxerguss (Wasser im Brustkorb) führen.
Weitere Informationen zu dieser Herzerkrankung finden Sie hier:
http://www.tierkardiologie.lmu.de/besit ... athie.html
Neben der HCM gibt es auch andere Herzerkankungen (zB RCM, UCM, DCM) die zu einer Dekompensation führen können. Bei einem Rechtsherzversagen ist auch Wasser im Bauchraum möglich. Welche Erkrankung bei Ihrem Kater genau vorliegt kann man anhand eines Herzultraschalls diagnostizieren. Ob ein Lungenödem oder Thoraxerguss vorliegt, kann man anhand eines Röntgenbildes erkennen.
Um akute Atemnot zu lindern ist es empfehlenswert Thoraxerguss sowie auch vermehrt auftretendes Wasser im Bauchraum abzupunktieren.
Ohne ihr Tier untersucht zu haben, kann man leider keine Therapieempfehlung aussprechen, da jede Herzerkrankung eine andere Therapie benötigt und auch jede Therapie auf das jeweilige Tier individuell angepasst werden muss.
Ganz allgemein formuliert gibt es verschiedene Entwässerungsmedikamente (Diuretika), mit denen man Katzen im Herzversagen therapieren kann. Medikament der ersten Wahl ist das Furosemid 1-4 mg/kg ein- bis dreimal täglich. Die genaue Dosierung hierbei hängt jedoch individuell vom Tier ab.
Gegebenenfalls kann man noch weitere entwässernde Medikamente, wie zB HCT (Hydrochlorothiazid) dazugeben, zum Beispiel falls das Furosemid nicht mehr ausreichen sollte.
Des Weiteren empfehlen wir bei einer Vergrößerung des Vorhofes Clopidogrel, ein Medikament zur Thrombozytenaggregationshemmung, eine Prophylaxe vor Thromboembolien.
Außerdem können individuell je nach Erkrankung und Tier beta-Blocker oder ACE-Hemmer gegeben werden.
Eine Prognose ist bei Katzen mit dekompensierter Herzerkrankung leider sehr schwer zu stellen, da sie immer individuell vom Tier abhängt. Hierbei spielen Komplikationen sowie das Ansprechen auf die Medikamente eine wesentliche Rolle. Wie schnell das Wasser bei Ihrem Kater wieder nachlaufen wird kann man also leider nicht vorhersagen.
Die Ruheatemfrequenz Ihres Katers sollte unter 45 Atemzügen pro Minute liegen. Einmal Ein- und Ausatmen zählt als ein Atemzug. Sollte die Atemfrequenz konstant höher liegen, sollte unbedingt ein Tierarzt aufgesucht werden, um ein Lungenödem oder auch eine andere Ursache auszuschließen. Gegebenenfalls muss dann die Entwässerungsdosierung angepasst werden. Solange Ihr Kater spielt oder in Bewegung ist darf die Atemfrequenz auch über 45/min liegen.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen ein bisschen weiterhelfen und wünsche Ihrem Kater alles Gute!!
Viele Grüße,
Lena Klüser
Team Tierkardiologie
Medizinische Kleintierklinik
Ludwig-Maximilians-Universität München
Medizinische Kleintierklinik
Ludwig-Maximilians-Universität München
Re: Kater mit HCM (4 Jahre Jung )
Vielen dank erstmal !!!
Beta Blocker sowie ACE Hemmer bekommt er ja schon.
Wie ist das denn mit dem absaugen der Flüssigkeit ? Mein TA sowie die TK sind der Meinung das punktieren wenig Sinn macht da das Wasser innerhalb kürzester zeit wieder da sein wird ? Stimmt das ? Trotz der Entwässerung ?
LG
Beta Blocker sowie ACE Hemmer bekommt er ja schon.
Wie ist das denn mit dem absaugen der Flüssigkeit ? Mein TA sowie die TK sind der Meinung das punktieren wenig Sinn macht da das Wasser innerhalb kürzester zeit wieder da sein wird ? Stimmt das ? Trotz der Entwässerung ?
LG
Re: Kater mit HCM (4 Jahre Jung )
Hallo,
wenn sich im Brustkkorb oder auch im Bauchraum so viel Flüssigkeit angesammelt/zurückgestaut hat, dass akute Atemnot besteht, weil die Atmung durch die ganze Flüssigkeit behindert ist, ist eine Punktion der Flüssigkeit unumgänglich und notwendig, um Ihrem Tier Erleichterung zu verschaffen.
Wenn sich die Flüssigkeit sehr schnell wieder nachbildet, ist die entwässernde Therapie möglicherweise noch nicht ausreichend hoch dosiert und es sollte eine Erhöhung erfogen, um Ihre Katze in einem stabilen Stadium zu halten, da jedes erneute Lungenödem bzw. jede Beeinträchtigung der Atmung immer auch Stress für den Körper bedeutet und zudem ein lebensbedrohlicher Zustand sein kann.
Möglich ist, dass (wenn die Herzerkrankung hochgradig oder schon sehr weit fortgeschritten ist) ein entwässerndes Medikament (z.B. Dimazon) nicht alleine ausreicht und ein weiteres dazugegeben werden muss (z.B. HCT, siehe oben!).
Auch kann es sein, dass ein stabiler Zustand nach einiger Zeit mit der jeweiligen entwässernden Dosierung nicht mehr gehalten werden kann und erneut (nach oben hin) angepasst werden muss.
Wie lange ein stabiler Zustand anhält oder wie oft eine Anpassung erfolgen muss, ist individuell sehr unterschiedlich und kann nicht vorhergesagt werden.
Ein guter Parameter dafür, ob die Entwässerung ausreicht ist, wie oben schon beschrieben, wenn Sie bei Ihrem Kater täglich mindestens einmal die Atemfrequenz in Ruhe zählen, diese sollte 45/min. nicht dauerhaft überschreiten.
Bei erstmaliger Dekompensation, wie es ja anscheinend bei Ihrem Kater der Fall ist, sprechen die Patienten in der Regel gut auf eine Entwässerung an und lassen sich (zumindest für eine Zeit) gut stabilisieren und mit Medikamenten einstellen, wobei Ausnahmen natürlich immer möglich sind.
Einen Therapieversuch ist es aber auf jeden Fall wert!
Ich hoffe, dass es Ihrem Kater bald besser geht!!
Viele Grüße,
Lena Klüser
wenn sich im Brustkkorb oder auch im Bauchraum so viel Flüssigkeit angesammelt/zurückgestaut hat, dass akute Atemnot besteht, weil die Atmung durch die ganze Flüssigkeit behindert ist, ist eine Punktion der Flüssigkeit unumgänglich und notwendig, um Ihrem Tier Erleichterung zu verschaffen.
Wenn sich die Flüssigkeit sehr schnell wieder nachbildet, ist die entwässernde Therapie möglicherweise noch nicht ausreichend hoch dosiert und es sollte eine Erhöhung erfogen, um Ihre Katze in einem stabilen Stadium zu halten, da jedes erneute Lungenödem bzw. jede Beeinträchtigung der Atmung immer auch Stress für den Körper bedeutet und zudem ein lebensbedrohlicher Zustand sein kann.
Möglich ist, dass (wenn die Herzerkrankung hochgradig oder schon sehr weit fortgeschritten ist) ein entwässerndes Medikament (z.B. Dimazon) nicht alleine ausreicht und ein weiteres dazugegeben werden muss (z.B. HCT, siehe oben!).
Auch kann es sein, dass ein stabiler Zustand nach einiger Zeit mit der jeweiligen entwässernden Dosierung nicht mehr gehalten werden kann und erneut (nach oben hin) angepasst werden muss.
Wie lange ein stabiler Zustand anhält oder wie oft eine Anpassung erfolgen muss, ist individuell sehr unterschiedlich und kann nicht vorhergesagt werden.
Ein guter Parameter dafür, ob die Entwässerung ausreicht ist, wie oben schon beschrieben, wenn Sie bei Ihrem Kater täglich mindestens einmal die Atemfrequenz in Ruhe zählen, diese sollte 45/min. nicht dauerhaft überschreiten.
Bei erstmaliger Dekompensation, wie es ja anscheinend bei Ihrem Kater der Fall ist, sprechen die Patienten in der Regel gut auf eine Entwässerung an und lassen sich (zumindest für eine Zeit) gut stabilisieren und mit Medikamenten einstellen, wobei Ausnahmen natürlich immer möglich sind.
Einen Therapieversuch ist es aber auf jeden Fall wert!
Ich hoffe, dass es Ihrem Kater bald besser geht!!
Viele Grüße,
Lena Klüser
Team Tierkardiologie
Medizinische Kleintierklinik
Ludwig-Maximilians-Universität München
Medizinische Kleintierklinik
Ludwig-Maximilians-Universität München