Unser Rüde (8 Jahre) hat eine hochgradige Mitralklappeninsuffizienz mit schweren sekundären Veränderungen am Herzen. Sowie eine mittelgradige Trikuspidalklappeninsuffizienz.
Im Sommer 2014 hatte er ein Lungenödem sowie ein Linksherzversagen. Seitdem ist er medikamentös gut eingestellt, so dass sich der Befund gering verbessert hat. Die Medikation wurde in der Zwischenzeit ein paar Mal angepasst.
Im Oktober wurde eine Arrhythmie festgestellt, die jedoch aufgrund eines Infektes auch eine extrakardiale Ursache haben könnte. Da unser Hund auf das verschriebene Medikament (Sotalol) mit erhöhter Atemfrequenz, Lethargie und einem Kreislaufzusammenbruch reagierte, haben wir es eigenmächtig abgesetzt.
Nach einer Antibiotikatherapie erholte er sich sehr gut.
Seit ein paar Tagen ist der Allgemeinzustand unseres Hundes etwas schlechter geworden. Für uns stellt sich die Frage, in wie weit es in diesem Stadium noch vertretbar ist, unserem Hund den Weg zur Tierklinik und die langwierigen Untersuchungen zuzumuten. Laut TA ist mit den Medikamenten noch "ein bisschen Spiel nach oben".
Müssen dazu jedoch jedes Mal sämtliche Untersuchungen (EKG, Ultraschall, Röntgen, Blutdruckmessung, etc.) durchgeführt werden? Oder ist es auch möglich, ohne konkrete, neue Befunde die Medikation zu verändern?
Im Sinne unserer Hundes möchten wir ihm die aufwändigen Untersuchungen nicht mehr zumuten, befinden uns damit jedoch in einer Zwickmühle.
Zum besseren Verständnis die aktuelle Medikation:
3xtgl. 1/2 Dimazon (40mg)
3xtgl. 1 Cardisure (2,5mg)
1xtgl. 1 Cardalis (2,5/20mg)
2xtgl. 1/4 Amlodipin (5mg)
1xtgl. Amilorid compositum (5/50mg)
2xtgl. Lanitop mite (0,05mg)
zusätzlich bekommt er Kalium und Magnesium.
Über eine Antwort würden wir uns sehr freuen.
MI fortgeschrittenes Stadium -Frage zur Medikation
Moderator: j.schöbel
Re: MI fortgeschrittenes Stadium -Frage zur Medikation
Hallo,
bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir keine Aussage bezüglich nötiger Diagnostik und optimaler Therapie für Ihren Hund treffen können, ohne den Patienten selbst untersucht zu haben und die Befunde zu kennen.
Generell ist es - je nach zugrunde liegender kardialer Erkrankung - sehr empfehlenswert, den Therapieerfolg regelmäßig diagnostisch zu überwachen um auch eine Optimierung der Therapie vornehmen zu können.
Dabei ist es von der zu Grunde liegenden Problematik und der klinischen Untersuchung abhängig, welche Diagnostik Mittel der ersten Wahl ist, bzw. auch welche Diagnostika nicht verzichtet werden sollte.
Fällt beispielsweise bei Untersuchung des Tieres ein unregelmäßiger Herzschlag auf, sollte unbedingt ein EKG geschrieben werden um zu evaluieren, ob eine - und wenn ja, welche - Arrhythmie zu Grunde liegt. Auch wenn mit antiarrhythmischer Therapie begonnen wird, sind regelmäßige EKG-Kontrollen (je nach Befund auch 24-Stunden-EKGs) notwendig, um den Therapieerfolg zu kontrollieren.
Falls ein hoher Blutdruck oder Veränderungen bei der Ultraschalluntersuchung auffallen, ist es dementsprechend wichtig, sich durch regelmäßige Blutdruckmessung oder Ultraschalluntersuchungen über den aktuellen Zustand zu informieren.
Wenn der Verdacht auf ein Lungenödem besteht (z.B. auf Grund einer erhöhten Ruheatemfrequenz oder Hustens), sollte umgehend ein Röntgenbild des Brustkorbes angefertig werden, um diesen Verdacht abzuklären.
Therapieanpassungen der kardialen Therapie sollten unbedingt nur in Absprache mit dem betreuenden Tierarzt vorgenommen werden.
Vor allem bei bestimmten Medikamenten ist es sehr gefährlich, eigenständig die verabreichte Menge zu verändern, da die therapeutische Breite sehr gering ist (z.B. Lanitop) und viele Nebenwirkungen auftreten können.
Da Ihr Hund zusätzlich zur Standardtherapie nach kongestivem Herzversagen (Dimazon + Cardisure + ACE-Hemmer, enthalten in Cardalis) noch Amlodipin und Lanitop erhält, scheinen sowohl Bluthochdruck als auch Arrhythmien (wahrscheinlich in Form von Vorhofflimmern) vorzuliegen. Daher sollte zu jeder kardiologischen Kontrolluntersuchung auch ein EKG und eine Blutdruckmessung gehören, um den Zustand des Patienten zu monitoren.
Wir wünschen Ihnen und Ihrem Hund alles Gute!
Laura Mang
bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir keine Aussage bezüglich nötiger Diagnostik und optimaler Therapie für Ihren Hund treffen können, ohne den Patienten selbst untersucht zu haben und die Befunde zu kennen.
Generell ist es - je nach zugrunde liegender kardialer Erkrankung - sehr empfehlenswert, den Therapieerfolg regelmäßig diagnostisch zu überwachen um auch eine Optimierung der Therapie vornehmen zu können.
Dabei ist es von der zu Grunde liegenden Problematik und der klinischen Untersuchung abhängig, welche Diagnostik Mittel der ersten Wahl ist, bzw. auch welche Diagnostika nicht verzichtet werden sollte.
Fällt beispielsweise bei Untersuchung des Tieres ein unregelmäßiger Herzschlag auf, sollte unbedingt ein EKG geschrieben werden um zu evaluieren, ob eine - und wenn ja, welche - Arrhythmie zu Grunde liegt. Auch wenn mit antiarrhythmischer Therapie begonnen wird, sind regelmäßige EKG-Kontrollen (je nach Befund auch 24-Stunden-EKGs) notwendig, um den Therapieerfolg zu kontrollieren.
Falls ein hoher Blutdruck oder Veränderungen bei der Ultraschalluntersuchung auffallen, ist es dementsprechend wichtig, sich durch regelmäßige Blutdruckmessung oder Ultraschalluntersuchungen über den aktuellen Zustand zu informieren.
Wenn der Verdacht auf ein Lungenödem besteht (z.B. auf Grund einer erhöhten Ruheatemfrequenz oder Hustens), sollte umgehend ein Röntgenbild des Brustkorbes angefertig werden, um diesen Verdacht abzuklären.
Therapieanpassungen der kardialen Therapie sollten unbedingt nur in Absprache mit dem betreuenden Tierarzt vorgenommen werden.
Vor allem bei bestimmten Medikamenten ist es sehr gefährlich, eigenständig die verabreichte Menge zu verändern, da die therapeutische Breite sehr gering ist (z.B. Lanitop) und viele Nebenwirkungen auftreten können.
Da Ihr Hund zusätzlich zur Standardtherapie nach kongestivem Herzversagen (Dimazon + Cardisure + ACE-Hemmer, enthalten in Cardalis) noch Amlodipin und Lanitop erhält, scheinen sowohl Bluthochdruck als auch Arrhythmien (wahrscheinlich in Form von Vorhofflimmern) vorzuliegen. Daher sollte zu jeder kardiologischen Kontrolluntersuchung auch ein EKG und eine Blutdruckmessung gehören, um den Zustand des Patienten zu monitoren.
Wir wünschen Ihnen und Ihrem Hund alles Gute!
Laura Mang
Laura Mang
Tier
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