Hallo zusammen.
Bei meiner Hündin Emma wurden aufgrund sehr fortgeschrittener Herzprobleme folgende Medikation vorgegeben:
1 x tgl. Cardalis 2,5 mg
2 x tgl. 1/2 Cardisure
und zur Entwässerung 3 - 4x tgl. 1/2 Dimazon 10mg
Leider verträgt sie das Dimazon nicht. Letztes Jahr hatte sie eine Bauchspeicheldrüsenentzündung davon und dieses Mal hatte sich mehr und mehr Flüssigkeit im Bauchraum gebildet bis ich diese absetzte. Seit der Gabe von Dimazon geht es ihr viel schlechter als vorher. In Abssprache mit der Tierärztin gebe ich ihr nun Entwässerungstee. Nun ist der Bauchumfang um 2 cm zurückgegangen.
Da ich jedoch denke, daß der Tee nicht komplett entwässert, ist nun meine Frage, ob es noch andere Diuretika für Tiere gibt, die das Tier nicht so sehr schwächen und das Wasser wirklich ausschwemmen.
Herzlichen Dank für Eure Hilfe.
Hund verträgt Furosemid nicht
Moderator: j.schöbel
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Re: Hund verträgt Furosemid nicht
Hallo!
Die von Ihnen beschriebenen Nebenwirkungen von Furosemid sind ungewöhnlich – Entwässerung kann jedoch eine bestehende/entstehende Bauchspeicheldrüsenentzündung verschlechtern.
Wenn sich unter einer Entwässerungstherapie mit Furosemid der Bauchumfang weiter vergrößert und es dem Hund schlechter geht, dann liegt es meist entweder daran, dass die Entwässerungsdosis nicht hoch genug ist, dass ein Gewöhnungseffekt gegenüber Furosemid eingetreten ist und somit evtl. weitere Entwässerungsmittel verabreicht werden müssen bzw. die Dosierung erhöht werden muss, oder dass nicht das Herzproblem die Ursache für den vergrößerten Bauchumfang ist – schließlich gibt es auch andere Ursachen für Aszites (Bauchwasser), die nicht mit dem Herzen in Zusammenhang stehen und bei denen Furosemid nicht wirkt oder sogar schädlich ist. Liegt ein Herzproblem als Ursache für das Bauchwasser zugrunde, so muss Furosemid je nach Stadium der Erkrankung so hoch dosiert werden, dass kein Wasser mehr „nachläuft“. Dies kann eine Dosis von bis zu 3-4 mg/kg Körpergewicht bis zu dreimal täglich bedeuten. Da die Herzerkrankungen voranschreiten, sind mit der Zeit immer höhere Dosierungen nötig, sonst geht es den Tieren – auch unter Furosemid-Therapie – immer schlechter. Manchmal müssen noch weitere Entwässerungsmedikamente eingesetzt werden wie z. B. Hydrochlorothiazid (ein sehr potentes Diuretikum). Auch Spironolacton wirkt entwässernd, welches Emma bereits erhält in Form des Kombipräparates Cardalis.
Auf jeden Fall sollte man bei Emma auch über ein Abziehen der Flüssigkeitsansammlung mittels Punktion nachdenken – je nachdem natürlich, wie groß die Menge an Aszites ist. Eine solche Entfernung der Flüssigkeit führt meist zu unmittelbarer Besserung, da es den Tieren sofortige Erleichterung verschafft.
Wenn ein Tier entwässert wird, sollten regelmäßig die Nierenwerte und Elektrolyte (v.a. Kalium) im Blut überprüft werden, da auch ein Entgleisen dieser Werte das Allgemeinbefinden der Tiere extrem verschlechtern kann.
Auf jeden Fall ist es wichtig, dass Sie weiterhin in enger Absprache mit der Tierärztin über die optimale Therapie für Emma entscheiden, da wir aus der Ferne und ohne Emma untersucht zu haben und die Befunde an ihrem Herzen zu kennen natürlich keine konkreten Therapieempfehlungen abgeben und keine Einschätzung der Lage vornehmen können.
Gute Besserung an Emma,
Mit freundlichen Grüßen,
Alexandra Seuß
Die von Ihnen beschriebenen Nebenwirkungen von Furosemid sind ungewöhnlich – Entwässerung kann jedoch eine bestehende/entstehende Bauchspeicheldrüsenentzündung verschlechtern.
Wenn sich unter einer Entwässerungstherapie mit Furosemid der Bauchumfang weiter vergrößert und es dem Hund schlechter geht, dann liegt es meist entweder daran, dass die Entwässerungsdosis nicht hoch genug ist, dass ein Gewöhnungseffekt gegenüber Furosemid eingetreten ist und somit evtl. weitere Entwässerungsmittel verabreicht werden müssen bzw. die Dosierung erhöht werden muss, oder dass nicht das Herzproblem die Ursache für den vergrößerten Bauchumfang ist – schließlich gibt es auch andere Ursachen für Aszites (Bauchwasser), die nicht mit dem Herzen in Zusammenhang stehen und bei denen Furosemid nicht wirkt oder sogar schädlich ist. Liegt ein Herzproblem als Ursache für das Bauchwasser zugrunde, so muss Furosemid je nach Stadium der Erkrankung so hoch dosiert werden, dass kein Wasser mehr „nachläuft“. Dies kann eine Dosis von bis zu 3-4 mg/kg Körpergewicht bis zu dreimal täglich bedeuten. Da die Herzerkrankungen voranschreiten, sind mit der Zeit immer höhere Dosierungen nötig, sonst geht es den Tieren – auch unter Furosemid-Therapie – immer schlechter. Manchmal müssen noch weitere Entwässerungsmedikamente eingesetzt werden wie z. B. Hydrochlorothiazid (ein sehr potentes Diuretikum). Auch Spironolacton wirkt entwässernd, welches Emma bereits erhält in Form des Kombipräparates Cardalis.
Auf jeden Fall sollte man bei Emma auch über ein Abziehen der Flüssigkeitsansammlung mittels Punktion nachdenken – je nachdem natürlich, wie groß die Menge an Aszites ist. Eine solche Entfernung der Flüssigkeit führt meist zu unmittelbarer Besserung, da es den Tieren sofortige Erleichterung verschafft.
Wenn ein Tier entwässert wird, sollten regelmäßig die Nierenwerte und Elektrolyte (v.a. Kalium) im Blut überprüft werden, da auch ein Entgleisen dieser Werte das Allgemeinbefinden der Tiere extrem verschlechtern kann.
Auf jeden Fall ist es wichtig, dass Sie weiterhin in enger Absprache mit der Tierärztin über die optimale Therapie für Emma entscheiden, da wir aus der Ferne und ohne Emma untersucht zu haben und die Befunde an ihrem Herzen zu kennen natürlich keine konkreten Therapieempfehlungen abgeben und keine Einschätzung der Lage vornehmen können.
Gute Besserung an Emma,
Mit freundlichen Grüßen,
Alexandra Seuß
Team Tierkardiologie
Medizinische Kleintierklinik
Ludwig-Maximilians-Universit
Medizinische Kleintierklinik
Ludwig-Maximilians-Universit