Sehr geehrte Damen und Herren,
meine Katze Johanna, 7 Jahre alt, BKH, Wohnungskatze, kastriert, hatte im Dezember 2013 innerhalb einer Blutdruckmesseung sehr erhöhte Werte.
Auch jetzt, nach einer 6 wöchigen Gabe von Semintra! , das wegen des Blutdrucks verordnet wurde und wegen einer beginnenden Nierenerkrankung.
Blutdruck Dezember 2013 Â Â Â Â Â Â Â Â Â Blutdruck Mai 2014, nach 6 Wochen Semintra
240/165Â Â P 170 Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â 220/170Â Â P 150
225/150Â Â P 160Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â 215/160Â Â P 140
220/135Â Â P 160 Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â 215/140Â Â P 150
205/125Â Â P 160
220/115Â Â P 165
2 dazwischen liegende Kontrollmessungen (jeweils 5 Messungen) zeigten die gleichen Werte.
•    Würden Sie einen Medikamentenwechsel empfehlen? Ich soll Semintra
     weiter geben und abwarten.
• Â Â Â Würden Sie weitere Herzuntersuchungen empfehlen ?
• Â Â Â Wie bedrohlich sind diese hohen Werte ?
Befunde
Herztöne:Â leise, aber abgesetzt und rein
Sonografie Herz: Muscularis des li Ventrikels verdickt, Klappen unauffällig
Nieren-Blutwerte im Normbereich
Nierensonografie: „Oberfläche wirkt wellig unregelmäßig“
Kreatinin (Urin, nach Punktion)    Ergebnis 2.31   Referenzbereich < 1.90  Methode PHO
Johanna ist keine ängstliche oder nervöse Katze. Vorgestellt hatte ich sie wegen einer schon 1,5Â Jahre anhaltenden Lethargie. Sie schläft extrem viel, steht nur zum Fressen auf oder um das Katzenklo zu benutzen. Andere Untersuchungen haben keinen Anhaltspunkt gegeben.
2012 hatte sie über ein ¾ Jahr lang engmaschig, täglich BNS-Krämpfe. Auf Luminal reagierte sie neurotoxisch und geriet in einen Status. Unter Zonegran verschwanden die Krämpfe. Sie ist schon lange ohne Epilepsie-Medikation.
Mit einem Gruß und einem Dank im Voraus Bellasophie
Bluthochdruck bei katzen
Moderator: j.schöbel
Re: Bluthochdruck bei katzen
Hallo,
leider kann aus der Ferne, ohne Johanna zu kennen, keine Medikamentenempfehlung abgegeben werden, da dies vom gesamten klinischen Bild abhängig ist. Weiters kann sich auch die Blutdruckmessung bei Katzen als schwer darstellen und damit fehleranfällig sein.
Erhöhter Blutdruck kann vielerlei Auswirkungen auf den Körper haben (beispielsweise Gefäßveränderungen und sogenannte Endorgan-Schäden - beispielsweise Blutungen im Auge oder auch im Gehirn). Dahingehend ist eine entsprechende Einstellung des Blutdrucks wichtig.
Wenn bisher keine Senkung des Blutdrucks erzielt werden konnte, dann kann eine Therapie mittels Amlodipin (ein Medikament aus der Gruppe der Calciumkanalblocker, genauer gesagt der Dihydropyridine) erwogen werden. Amlodipin entspannt die Gefäße und führt damit zu einer Senkung des Blutdrucks.
Generell wird in einer niedrigen Dosierung begonnen und der Blutdruck nach ca. 10 Tagen kontrolliert. Falls noch nicht der gewünschte Effekt eingetreten ist, dann kann die Dosis erhöht werden - Ziel sollte ein systolischer Blutdruck zwischen 140 und 160mmHg und ein diastolischer Blutdruck von ca. 80 - 100mmHg sein.
Da das Herz durch den hohen Blutdruck mehr Arbeit verrichten muss (erhöhte Nachlast), kommt es zu einer Verdickung der Herzwände. Falls der alleinige Auslöser hierfür der erhöhte Blutdruck war, dann ist dies reversibel. Falls die Verdickung bestehen bleibt, trotz optimaler Blutdruckwerte, dann kann möglicherweise noch eine Herzerkrankung zusätzlich zugrunde liegen. Normalerweise sieht man einen Effekt der antihypertensiven Medikation nach ca. 6-12 Monaten.
Zur weiteren Abklärung könnten unter anderem noch der Proteinquotient, der über die Niere verloren wird (Urin Protein:Creatinin Ratio) und die Schilddrüsenfunktion bestimmt werden.
Jede Änderung in der Medikation sollte jedenfalls mit Ihrem behandelnden Tierarzt abgesprochen werden - dieser kennt den gesamten Krankheitsverlauf und kann Sie deshalb bestmöglich beraten.
Wir wünschen Johanna alles Gute!
Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Peter Holler
leider kann aus der Ferne, ohne Johanna zu kennen, keine Medikamentenempfehlung abgegeben werden, da dies vom gesamten klinischen Bild abhängig ist. Weiters kann sich auch die Blutdruckmessung bei Katzen als schwer darstellen und damit fehleranfällig sein.
Erhöhter Blutdruck kann vielerlei Auswirkungen auf den Körper haben (beispielsweise Gefäßveränderungen und sogenannte Endorgan-Schäden - beispielsweise Blutungen im Auge oder auch im Gehirn). Dahingehend ist eine entsprechende Einstellung des Blutdrucks wichtig.
Wenn bisher keine Senkung des Blutdrucks erzielt werden konnte, dann kann eine Therapie mittels Amlodipin (ein Medikament aus der Gruppe der Calciumkanalblocker, genauer gesagt der Dihydropyridine) erwogen werden. Amlodipin entspannt die Gefäße und führt damit zu einer Senkung des Blutdrucks.
Generell wird in einer niedrigen Dosierung begonnen und der Blutdruck nach ca. 10 Tagen kontrolliert. Falls noch nicht der gewünschte Effekt eingetreten ist, dann kann die Dosis erhöht werden - Ziel sollte ein systolischer Blutdruck zwischen 140 und 160mmHg und ein diastolischer Blutdruck von ca. 80 - 100mmHg sein.
Da das Herz durch den hohen Blutdruck mehr Arbeit verrichten muss (erhöhte Nachlast), kommt es zu einer Verdickung der Herzwände. Falls der alleinige Auslöser hierfür der erhöhte Blutdruck war, dann ist dies reversibel. Falls die Verdickung bestehen bleibt, trotz optimaler Blutdruckwerte, dann kann möglicherweise noch eine Herzerkrankung zusätzlich zugrunde liegen. Normalerweise sieht man einen Effekt der antihypertensiven Medikation nach ca. 6-12 Monaten.
Zur weiteren Abklärung könnten unter anderem noch der Proteinquotient, der über die Niere verloren wird (Urin Protein:Creatinin Ratio) und die Schilddrüsenfunktion bestimmt werden.
Jede Änderung in der Medikation sollte jedenfalls mit Ihrem behandelnden Tierarzt abgesprochen werden - dieser kennt den gesamten Krankheitsverlauf und kann Sie deshalb bestmöglich beraten.
Wir wünschen Johanna alles Gute!

Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Peter Holler
[font=Verdana]Diplomate ACVIM Cardiology
Team Tierkardiologie
Medizinische Kleintierklinik
Ludwig-Maximilians-Universit
Team Tierkardiologie
Medizinische Kleintierklinik
Ludwig-Maximilians-Universit