Hallo,
mein Kater ist 11 Jahre alt, Freigänger, ziemlich Kräftig aber nicht Übergewichtig, er wiegt 5,5 kg das ist wohl für seine Grösse ein normaler Wert. Seit 2 Wochen ist er an der Hinterläufen gelähmt. Das war kein Unfall, er war hier im Haus und hat sich auch nicht verletzt. Ich war sofort bei einem Arzt und der meinte, das es ein Aderverschluss an der Teilung zu den Beinen war. Behandlung entsprechend. Die Pfoten sind warm aber hat kein Gefühl und schleift sie hinter sich her. Meine Frage ist, wird soetwas wieder und wie kann ich verhindern das er sich die Pfoten zu blutigen Fetzen schleift, wie kann ich bei einem Verband eine Entzündung verhindern, vor allem zwischen den Zehen?
Mit freunlichem Gruß
Hintere Pfoten bei Katze gelähmt
Moderator: j.schöbel
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- Joined: Thu Jun 05, 2014 2:10 pm
Re: Hintere Pfoten bei Katze gelähmt
Hallo,
so wie Sie es beschreiben erlitt Ihr Kater eine sogenannte Aortenthrombose. Dies tritt auf, wenn im Zuge von einer hochgradigen Herzerkrankung der linke Vorhof sehr stark vergrößert ist. Aufgrund der Veränderung dieser Kammer, beginnt das Blut im linken Vorhof etwas langsamer zu fließen und es kann dabei zur Bildung von Mikrothromben kommen (das bedeutet kleine Zusammenlagerungen von Blutplättchen). Manchmal kann man im linken Vorhof auch schon ganze Thromben (Blutgerinnsel) sehen. Im Falle der Aortenthrombose wird dann ein kleiner Teil dieser Thromben abgeschwemmt und gelangt in die Blutbahn. Meistens bleiben diese Thromben an der Endaufzweigung der Aorta (Hauptschlagader) hängen und verursachen dann das klinische Bild, welches auch bei Ihrere Katze aufgetreten ist. Wie Sie schildern war es bei Ihrer Katze möglich, dass dieser Thrombus sich wieder aufgelöst hat und nun wieder Durchblutung in den Hinterbeinen vorhanden ist.
Leider ist es so, dass man nicht voraussagen kann, wie schnell und ob überhaupt wieder die normale Funktion der Hintergliedmaßen erlangt werden kann. Unter Umständen kann dies aber mehrere Wochen bis Monate dauern, bis eine normale Funktion wieder möglich ist. Leider gibt es auch Fälle, in denen die Beweglichkeit der Hintergliedmaßen nicht wieder erlangt werden kann.
Was Sie für Ihre Katze tun können, ist unter anderem Physiotherapie an den Hintergliedmaßen durchzuführen. Außerdem sollten Sie wunde Hautstellen sorgfältig pflegen und ggf. einen Schutzverband anbringen. Damit dieser Schutzverband gerade im Pfotenbereich nicht scheuert, ist es wichtig zwischen den Zehen mit Watte zu polstern. Diese Verbände sollten natürlich regelmäßig gewechselt werden. Wie man einen Verband richtig anlegt, kann Ihnen am Besten ihr Tierarzt zeigen.
Leider ist es so, dass aufgrund der bestehenden Herzerkrankung das Risiko besteht, dass es zu einem erneuten Abschwemmen von Thromben in die Blutbahn kommen kann. Darüber hinaus besteht aufgrund der Vergrößerung des linken Vorhofs auch die Gefahr, dass sich Flüssigkeit auch zurück in die Lunge stauen kann und dann ein sog. Lungenödem entsteht, was sich bei Ihrer Katze durch starke Atemnot äußern würde.
Daher ist es wichtig, dass Sie bei Ihrer Katze täglich die Ruheatemfrequenz zählen, indem Sie ein Mal Heben und senken als einen Atemzug zählen. Die Ruheatemfrequenz sollte dauerhaft nicht mehr als 45 Atemzüge pro Minute betragen. Sollte diese dauerhaft erhöht sein, raten wir Ihnen einen Tierarzt aufzusuchen und dies weiter abklären zu lassen, da eine erhöhte Atemfrequenz ein Hinweis auf ein Lungenödem sein kann.
Wir hoffen, dass es Ihrer Katze bald besser geht und drücken die Daumen!
Viele Grüße
A. Leithner
so wie Sie es beschreiben erlitt Ihr Kater eine sogenannte Aortenthrombose. Dies tritt auf, wenn im Zuge von einer hochgradigen Herzerkrankung der linke Vorhof sehr stark vergrößert ist. Aufgrund der Veränderung dieser Kammer, beginnt das Blut im linken Vorhof etwas langsamer zu fließen und es kann dabei zur Bildung von Mikrothromben kommen (das bedeutet kleine Zusammenlagerungen von Blutplättchen). Manchmal kann man im linken Vorhof auch schon ganze Thromben (Blutgerinnsel) sehen. Im Falle der Aortenthrombose wird dann ein kleiner Teil dieser Thromben abgeschwemmt und gelangt in die Blutbahn. Meistens bleiben diese Thromben an der Endaufzweigung der Aorta (Hauptschlagader) hängen und verursachen dann das klinische Bild, welches auch bei Ihrere Katze aufgetreten ist. Wie Sie schildern war es bei Ihrer Katze möglich, dass dieser Thrombus sich wieder aufgelöst hat und nun wieder Durchblutung in den Hinterbeinen vorhanden ist.
Leider ist es so, dass man nicht voraussagen kann, wie schnell und ob überhaupt wieder die normale Funktion der Hintergliedmaßen erlangt werden kann. Unter Umständen kann dies aber mehrere Wochen bis Monate dauern, bis eine normale Funktion wieder möglich ist. Leider gibt es auch Fälle, in denen die Beweglichkeit der Hintergliedmaßen nicht wieder erlangt werden kann.
Was Sie für Ihre Katze tun können, ist unter anderem Physiotherapie an den Hintergliedmaßen durchzuführen. Außerdem sollten Sie wunde Hautstellen sorgfältig pflegen und ggf. einen Schutzverband anbringen. Damit dieser Schutzverband gerade im Pfotenbereich nicht scheuert, ist es wichtig zwischen den Zehen mit Watte zu polstern. Diese Verbände sollten natürlich regelmäßig gewechselt werden. Wie man einen Verband richtig anlegt, kann Ihnen am Besten ihr Tierarzt zeigen.
Leider ist es so, dass aufgrund der bestehenden Herzerkrankung das Risiko besteht, dass es zu einem erneuten Abschwemmen von Thromben in die Blutbahn kommen kann. Darüber hinaus besteht aufgrund der Vergrößerung des linken Vorhofs auch die Gefahr, dass sich Flüssigkeit auch zurück in die Lunge stauen kann und dann ein sog. Lungenödem entsteht, was sich bei Ihrer Katze durch starke Atemnot äußern würde.
Daher ist es wichtig, dass Sie bei Ihrer Katze täglich die Ruheatemfrequenz zählen, indem Sie ein Mal Heben und senken als einen Atemzug zählen. Die Ruheatemfrequenz sollte dauerhaft nicht mehr als 45 Atemzüge pro Minute betragen. Sollte diese dauerhaft erhöht sein, raten wir Ihnen einen Tierarzt aufzusuchen und dies weiter abklären zu lassen, da eine erhöhte Atemfrequenz ein Hinweis auf ein Lungenödem sein kann.
Wir hoffen, dass es Ihrer Katze bald besser geht und drücken die Daumen!
Viele Grüße
A. Leithner
Andrea Leithner
Tier
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Re: Hintere Pfoten bei Katze gelähmt
Moacyr, wurde der Kater denn schon beim Kardiologen vorgestellt und das Herz entsprechend behandelt, sprich, bekommt er Herzmedikamente entsprechend seiner Herzerkrankung?