Diagnostizierte DCM und eventuell Epilepsie
Posted: Fri Oct 31, 2014 3:16 am
Liebe Forenmitglieder,
ich wende mich heute an dieses Forum, da ich mir erhoffe, Hinweise auf die sinnvollste Handlungsstrategie zu erhalten.
Ich möchte Sie nicht mit einem langen Text langweilen und entschuldige mich vorab für die vielen Worte. Der Fall ist aber eben sehr komplex.
Vorgeschichte: Ich besitze zwei Rottweiler (eine kastrierte Hündin, 6,5 Jahre, einen unkastrierten Rüden, 6,5 Jahre), die relativ dicht verwandt sind miteinander - die Mutter der Hündin ist die Schwester des Rüdens.
Die Hündin wird wegen ihrer im Schlaf auftretenden epileptischen Anfälle, die im Alter von vier Jahren begannen, mit Antiepileptika behandelt. Leider nicht besonders erfolgreich. Eine kardiologische Ultraschalluntersuchung ergab vor ein paar Monaten bei der Hündin eine leichte Form der DCM. Der Tierarzt wies darauf hin, dass er die Hündin nicht mit Herzmedikamenten behandeln möchte, da sie bereits durch die Antiepileptika stark belastet sei (tägliche Gesamtdosen: 400mg Phenobarbital, 800mg Impetoin, 1200 mikrogr L-Thyroxin, 5 mg Cortison ... das L-Thyroxin bekommt sie wegen einer SD-UF, das Cortison, weil sie das Phenobarbital nicht verträgt, aber bei der Herabsetzung der Dosis eine erhöhte Anfallsneigung zeigt).
Dies als Hintergrundinformation für die Fragen, die sich weiter unten zu unserem Rüden Floh stellen.
Also, Floh hatte in der Vergangenheit bereits einige Male beim Gassigehen leichte Kreislaufprobleme. Dies haben wir beim Tierarzt angesprochen, auch dass er öfters hustet, wenn er stark beim Spielen knurrt. Der TA meinte daraufhin, dass dies noch kein deutliches Zeichen für Probleme wäre, der Hund wurde deswegen die nächsten Jahre kardiologisch nicht untersucht.
(da hätten wir selbst wohl stärker nachhaken sollen, aber dies ging bei der belastenden Krankengeschichte der Hündin irgendwie unter)
Im Mai dieses Jahres dann geschah es beim abendlichen Füttern, dass Floh , noch bevor der Futternapf hingestellt wurde, mit einem epileptischen Anfall umfiel. Zumindest sah es wie ein epileptischer Anfall aus: Bewusstseinsverlust und krampfen, rudern mit den Extremitäten, urinieren, das Ganze etwa 30 Sekunden lang. Danach kurze Orientierungslosigkeit und Unruhe sowie große Angst. Er erholte sich aber sehr schnell.
Der Hund wurde am Folgetag dem TA vorgestellt, und dieser führte eine Blutuntersuchung durch, welche unauffällig blieb. Er wies darauf hin, dass eine Epilepsie durchaus bei so eng verwandten Hunden auftreten könnte und schlug eine Therapie mit Phenobarbital vor.
Wir verlangten aber erst einmal eine kardiologische Untersuchung, da es uns seltsam erschien, dass Floh aus der Wachphase heraus umfiel und nicht wie die Hündin Alena aus der Schlafphase.
Wir dachten uns, vielleicht hat er etwas mit dem Herzen und verträgt die "Stressspannungsspitze" nicht.
Röntgen und Ultraschall waren tatsächlich eindeutig: DCM, und das Kontraktionsvermögen (oder was da eben gemessen wird, Sie werden schon wissen, was gemeint ist) lag bei 19 Prozent.
Floh wurde daraufhin Cardisure verschrieben, und er erhielt 2 mal täglich je 5mg bei einem Gewicht von 41 kg (Floh ist ein schmaler, schlanker Rotti).
Zwei Wochen später fiel Floh wieder mit einem epileptischen (?) Anfall um, und zwar in exakt derselben Situation beim Füttern. Sechs Stunden später in der Nacht hatte er aus dem Schlaf heraus einen zweiten Anfall und dann 12 Stunden später einen dritten, nachdem er schlief und von meinem Mann gestreichelt wurde, also plötzlich erwachte. :-[
Wir suchten dann abermals den TA auf, dieser erhöhte die Medikamentendosis vom Cardisure auf 2 x täglich je 10mg, und Floh bekam zusätzlich noch 1 x täglich 7,5 mg Ramipril. Dies ist auch die aktuelle Dosis.
Dann waren 6 Wochen Ruhe, dann fiel Floh während der identischen Fütterungssituation wieder um, dann zwei Wochen später abermals, und dann eine Woche später. Beim letzten Mal folgte 6 Stunden später ein zweiter Anfall aus der Schlaphase heraus um halb acht morgens.
Wir haben jetzt die Fütterungssituation geändert, damit Floh nicht mehr sieht, wie der Napf hingestellt wird, aber das ist ja keine Lösung des Kernproblems.
Für uns ist wichtig herauszufinden, was das für Anfälle sind - also ob diese vom Herzen kommen oder ob er tatsächlich ein "richtiger" Epileptiker ist. Denn danach richtet sich ja die weitere Therapie.
Wir wollen aber nicht ins Blaue hinein das hochgradig süchtig machende (und leberschädigende) antiepileptische Phenobarbital verbreichen, solange wir nicht wissen, ob die DCM nicht die Ursache sein könnte oder Herzrhythmusstörungen oder etwas in der Art.
Das Problem ist, dass die Hündin ja auch eine leichte DCM hat und ebenfalls ein starkes Anfallsverhalten zeigt, nur eben aus der Ruhephase heraus - und trotz starker Medikamentengabe ungefähr alle 3 Wochen Anfallsserien mit 2 - 6 Anfällen zeigt. Vielleicht doch keine Epilepsie???
Unser Tierarzt hat die DCM sehr sicher diagnostiziert, aber in dieser Anfalls-Frage scheint er etwas unsicher zu sein, und dies ist der Grund, weshalb ich mich heute an Sie wende.
Meine konkreten Fragen lauten:
- was sind die sinnvollen nächsten Untersuchungsschritte, um am sichersten herausfinden zu können, was diese Anfälle verursacht?
- macht ein 24 Stunden EKG Sinn, und wenn ja, wo kann ich dies im Raum Südberlin durchführen lassen?
- wenn diese Anfälle vom Herzen kämen, wird eine Hochsetzung der Medikamente ausreichen, oder wird es noch Zusatztherapien geben?
- ganz plump: Was soll ich tun?
- und was empfehlen Sie wegen unserer Hündin? Meinen Sie, auch hier macht ein Langzeit EKG Sinn?
Ich bedanke mich im Voraus bei Ihnen und sende Ihnen
verzweifelte Grüße!
ich wende mich heute an dieses Forum, da ich mir erhoffe, Hinweise auf die sinnvollste Handlungsstrategie zu erhalten.
Ich möchte Sie nicht mit einem langen Text langweilen und entschuldige mich vorab für die vielen Worte. Der Fall ist aber eben sehr komplex.
Vorgeschichte: Ich besitze zwei Rottweiler (eine kastrierte Hündin, 6,5 Jahre, einen unkastrierten Rüden, 6,5 Jahre), die relativ dicht verwandt sind miteinander - die Mutter der Hündin ist die Schwester des Rüdens.
Die Hündin wird wegen ihrer im Schlaf auftretenden epileptischen Anfälle, die im Alter von vier Jahren begannen, mit Antiepileptika behandelt. Leider nicht besonders erfolgreich. Eine kardiologische Ultraschalluntersuchung ergab vor ein paar Monaten bei der Hündin eine leichte Form der DCM. Der Tierarzt wies darauf hin, dass er die Hündin nicht mit Herzmedikamenten behandeln möchte, da sie bereits durch die Antiepileptika stark belastet sei (tägliche Gesamtdosen: 400mg Phenobarbital, 800mg Impetoin, 1200 mikrogr L-Thyroxin, 5 mg Cortison ... das L-Thyroxin bekommt sie wegen einer SD-UF, das Cortison, weil sie das Phenobarbital nicht verträgt, aber bei der Herabsetzung der Dosis eine erhöhte Anfallsneigung zeigt).
Dies als Hintergrundinformation für die Fragen, die sich weiter unten zu unserem Rüden Floh stellen.
Also, Floh hatte in der Vergangenheit bereits einige Male beim Gassigehen leichte Kreislaufprobleme. Dies haben wir beim Tierarzt angesprochen, auch dass er öfters hustet, wenn er stark beim Spielen knurrt. Der TA meinte daraufhin, dass dies noch kein deutliches Zeichen für Probleme wäre, der Hund wurde deswegen die nächsten Jahre kardiologisch nicht untersucht.
(da hätten wir selbst wohl stärker nachhaken sollen, aber dies ging bei der belastenden Krankengeschichte der Hündin irgendwie unter)
Im Mai dieses Jahres dann geschah es beim abendlichen Füttern, dass Floh , noch bevor der Futternapf hingestellt wurde, mit einem epileptischen Anfall umfiel. Zumindest sah es wie ein epileptischer Anfall aus: Bewusstseinsverlust und krampfen, rudern mit den Extremitäten, urinieren, das Ganze etwa 30 Sekunden lang. Danach kurze Orientierungslosigkeit und Unruhe sowie große Angst. Er erholte sich aber sehr schnell.
Der Hund wurde am Folgetag dem TA vorgestellt, und dieser führte eine Blutuntersuchung durch, welche unauffällig blieb. Er wies darauf hin, dass eine Epilepsie durchaus bei so eng verwandten Hunden auftreten könnte und schlug eine Therapie mit Phenobarbital vor.
Wir verlangten aber erst einmal eine kardiologische Untersuchung, da es uns seltsam erschien, dass Floh aus der Wachphase heraus umfiel und nicht wie die Hündin Alena aus der Schlafphase.
Wir dachten uns, vielleicht hat er etwas mit dem Herzen und verträgt die "Stressspannungsspitze" nicht.
Röntgen und Ultraschall waren tatsächlich eindeutig: DCM, und das Kontraktionsvermögen (oder was da eben gemessen wird, Sie werden schon wissen, was gemeint ist) lag bei 19 Prozent.
Floh wurde daraufhin Cardisure verschrieben, und er erhielt 2 mal täglich je 5mg bei einem Gewicht von 41 kg (Floh ist ein schmaler, schlanker Rotti).
Zwei Wochen später fiel Floh wieder mit einem epileptischen (?) Anfall um, und zwar in exakt derselben Situation beim Füttern. Sechs Stunden später in der Nacht hatte er aus dem Schlaf heraus einen zweiten Anfall und dann 12 Stunden später einen dritten, nachdem er schlief und von meinem Mann gestreichelt wurde, also plötzlich erwachte. :-[
Wir suchten dann abermals den TA auf, dieser erhöhte die Medikamentendosis vom Cardisure auf 2 x täglich je 10mg, und Floh bekam zusätzlich noch 1 x täglich 7,5 mg Ramipril. Dies ist auch die aktuelle Dosis.
Dann waren 6 Wochen Ruhe, dann fiel Floh während der identischen Fütterungssituation wieder um, dann zwei Wochen später abermals, und dann eine Woche später. Beim letzten Mal folgte 6 Stunden später ein zweiter Anfall aus der Schlaphase heraus um halb acht morgens.
Wir haben jetzt die Fütterungssituation geändert, damit Floh nicht mehr sieht, wie der Napf hingestellt wird, aber das ist ja keine Lösung des Kernproblems.
Für uns ist wichtig herauszufinden, was das für Anfälle sind - also ob diese vom Herzen kommen oder ob er tatsächlich ein "richtiger" Epileptiker ist. Denn danach richtet sich ja die weitere Therapie.
Wir wollen aber nicht ins Blaue hinein das hochgradig süchtig machende (und leberschädigende) antiepileptische Phenobarbital verbreichen, solange wir nicht wissen, ob die DCM nicht die Ursache sein könnte oder Herzrhythmusstörungen oder etwas in der Art.
Das Problem ist, dass die Hündin ja auch eine leichte DCM hat und ebenfalls ein starkes Anfallsverhalten zeigt, nur eben aus der Ruhephase heraus - und trotz starker Medikamentengabe ungefähr alle 3 Wochen Anfallsserien mit 2 - 6 Anfällen zeigt. Vielleicht doch keine Epilepsie???
Unser Tierarzt hat die DCM sehr sicher diagnostiziert, aber in dieser Anfalls-Frage scheint er etwas unsicher zu sein, und dies ist der Grund, weshalb ich mich heute an Sie wende.
Meine konkreten Fragen lauten:
- was sind die sinnvollen nächsten Untersuchungsschritte, um am sichersten herausfinden zu können, was diese Anfälle verursacht?
- macht ein 24 Stunden EKG Sinn, und wenn ja, wo kann ich dies im Raum Südberlin durchführen lassen?
- wenn diese Anfälle vom Herzen kämen, wird eine Hochsetzung der Medikamente ausreichen, oder wird es noch Zusatztherapien geben?
- ganz plump: Was soll ich tun?
- und was empfehlen Sie wegen unserer Hündin? Meinen Sie, auch hier macht ein Langzeit EKG Sinn?
Ich bedanke mich im Voraus bei Ihnen und sende Ihnen
verzweifelte Grüße!