Tierkardiologie LMU

Sehr geehrte Damen und Herren,
mein Kaninchen bekommt seit etwa drei Wochen Herztabletten (Vasotop) und Furosemid zur Lungenentwässerung. Furosemid wurde uns als Humanpräparat in Ampullen gegeben. Die TÄ meinte, es wäre keine Dosierung für Kaninchen bekannt, ich solle es mit 2-3 Tropfen probieren. Eine befreundete TA-Helferin hat mir nun ausgerechnet, dass ich Teslin bei einem Gewicht von 1,55 kg ca. 0,05-0,32 ml 2x täglich verabreichen darf.
Da dies eine sehr große Spanne ist, würde ich gerne wissen, was Sie empfehlen würden (Wasser ist beim Atmen und auch beim abhören noch sehr deutlich zu hören) bzw. ob es gefährlich werden kann, wenn er zu viel bekommt.
Die zweite Frage ist, ob Furosemid zur Fütterung gegeben werden darf oder lieber getrennt davon und wenn ja, wie lange sollte der Zeitabstand dazwischen sein?
Herzliche Grüß, Tina H

Guten Abend,

es gibt in der Fachliteratur nur sehr wenige Informationen über die Dosierung von Furosemid beim Kaninchen. Häufig handelt es sich dabei um Erfahrungswerte der jeweiligen Autoren. Generell wird gesagt, dass für die kardiale Therapie ähnliche Dosierungen beim Kaninchen wie beim Hund eingesetzt werden können. Eine Literaturquelle gibt für Furosemid beim Kaninchen eine Dosierung von 1-3mg/kg bis zu 3x täglich an. Welche Dosierung Ihr Kaninchen im speziellen braucht, hängt von den klinischen Befunden ab. Daher kann ich, ohne die genauen Befunde zu kennen bzw. ohne das Tier selbst untersucht zu haben, leider keine Aussage darüber treffen, wieviel Sie Ihrem Kaninchen verabreichen sollen. Da es bei einer Entwässerung zu einem Anstieg der Nierenwerte als auch einem gesteigerten Verlust an Blutsalzen (sog. Elektrolyten) kommen kann, sollten diese Parameter regelmäßig kontrolliert werden. Bezüglich Ihrer 2. Fragen ist zu sagen, dass Kaninchen aufgrund ihres speziellen Verdauungssystems kontinuierlich freien Zugang zu Futter vor allem Heu haben sollten. Demnach spielt es was die Fütterung angeht keine Rolle wann sie das Furosemid verabreichen.

Mit freundlichen Grüßen

Sabine Hertzsch
Team Tierkardiologie
Medizinische Kleintierklinik
Ludwig-Maximilians-Universität München